“Ich finde, dass der Club das Konzept haben muss und der Manager zum Klub passen muss.” Dies hat der zukünftige Schalker Sport-Vorstand Christian Heidel nach seiner Vorstellung in der Sitzung des Aufsichtsrats am 21. Februar gesagt. Diese Aussage ist völlig richtig. Schalke 04 braucht ein Konzept. Eine Strategie, die nachhaltig ausgerichtet ist. Eine Strategie, die aufsetzend auf unser Vereinsleitbild auch mit Zielen unterlegt ist.

Unser Verein steht laufend vor der Herausforderung, personelle Änderungen zu bewältigen. Es gab ständige Trainerwechsel mit immerzu anderen Trainertypen und damit zwangsläufig auch einem Spielerpersonal, das von einem Trainer auf den anderen Trainer „vererbt“ wurde. Horst Heldt wird gehen, Christian Heidel kommt. Der Erfolgstrainer der Knappenschmiede, Norbert Elgert, hat ebenfalls seinen Abschied angekündigt. Auch im Aufsichtsrat und in den anderen Gremien sind immer wieder mal auch personelle Veränderungen zu verzeichnen. Aus Sicht des Vereins ist es aber fatal, wenn jeder, der neu zu uns kommt, versucht seine eigenen Sichtweisen umzusetzen, ohne dass der Verein da etwas – auch schriftlich Formuliertes – an Leitlinien vorgibt. So bekommt der Verein keine langfristige rote Linie in sein Handeln. Dies wirkt sich gewiss auch negativ auf den sportlichen Erfolg aus.

Die Schalker Fan-Organisationen FC Schalke 04 Supportersclub e.V., Ultras Gelsenkirchen und Schalker Fan-Initiative e.V. haben daher einen Antrag zur Mitgliederversammlung erarbeitet, der die Bitte an Vorstand und Aufsichtsrat adressiert, eine Strategie für die wesentlichen Bereiche des Vereins (Lizenzspielerabteilung, Knappenschmiede, Finanzen) zu erarbeiten und der Mitgliederversammlung vorzustellen. Wir wollen dabei keine detaillierte Strategie vorgeben, sondern lediglich ein Grundgerüst, ein Fundament, es soll dann Aufgabe des Vorstands und Aufsichtsrats sein, „das Haus zu bauen“, sprich für jeden wesentlichen Bereich eine gezielte und detaillierte Strategie zu entwickeln.

Der Antrag ist vom Aufsichtsrat mehrheitlich nicht zur Tagesordnung der Mitgliederversammlung zugelassen worden. In dem ersten Schreiben der Bekanntgabe der Nichtzulassung sind keine Gründe dazu angegeben worden. Einen endgültigen Bescheid über die Nichtzulassung des Antrags gibt es bis heute nicht. Nach dem Verlauf des Vermittlungsgesprächs zu urteilen, wird der Antrag aber weiterhin nicht zugelassen werden. In dem Vermittlungsgespräch am 10. März ist den Antragstellern als Einwand mitgeteilt worden, die einzelnen Bereiche des FC Schalke 04 hätten bereits eine Strategie bzw. „jeder wisse, was er zu tun hat“ (Dr. Buchta). Auf gezielte Nachfrage, ob es eine niedergeschriebene Strategie des FC Schalke 04 gibt, antwortete das Aufsichtsratsmitglied Ulrich Köllmann: „Nein, die gibt es nicht.“

Wir werden daher den Antrag aufrecht erhalten und auf der Mitgliederversammlung dafür werben, den Antrag zur Aussprache und Abstimmung zuzulassen.

„Vorwärts Schalke“ soll den Anstoß für die Entwicklung einer von den Mitgliedern und Gremien gemeinsam getragenen Strategie geben. Im Vermittlungsgespräch haben wir betont, dass eine entwickelte Strategie nicht rechtlich bindend ist, sondern lediglich eine politische Leitlinie darstellen soll. Wir sehen darin eine große Chance, die Identität des Vereins zu stärken und den Mitgliedern die nötige Orientierung zu geben, in welche Richtung sich der Verein entwickeln soll.

Den gesamten Antrag findet ihr hier: Antrag

Glückauf!

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