Glückauf Schalker,
nachdem unsere Mannschaft die Gruppenphase der Europa League als Gruppensieger hinter sich gebracht hatte, bescherte uns die Losfee für die kommende Runde ein Wiedersehen mit dem griechischen Vertreter PAOK Saloniki.
Genau 1.275 Tage nach dem verheerenden Polizeieinsatz in der Nordkurve mit zahlreichen verletzten Schalkern, kommt es erneut zu diesem brisanten Duell. Das Aufeinandertreffen wird sicherlich für keinen von uns ein Spiel wie jedes andere, zu prägend waren die Vorfälle aus dem August 2013.
Auch 3,5 Jahre später wirft die anstehende Partie schon im Vorfeld ihre Schatten voraus.
Am 06. Februar 2017 gab es ein durch unsere Fanabteilung einberufenes Treffen, zu welchem Vertreter der bekannten Fanorganisationen (Supporters Club, Fan-Ini, SFCV, Schalker Fanprojekt und Ultras GE) geladen waren. Hier wurden unter Anwesenheit unserer Sicherheitsbeauftragten und dem Pressesprecher unseres Vereins, die wichtigsten Informationen zum anstehenden Auswärtsspiel in Saloniki mitgeteilt. Neben organisatorischen Punkten, wie dem vorgegebenen Treffpunkt und dem Transport zum Stadion, wurde aber auch eine Vorgabe der Verantwortlichen aus Saloniki übermittelt: Fans mit mazedonischer Staatsangehörigkeit sollen keinen Zugang zum Stadion erhalten, um unseren FC Schalke 04 wie bei etlichen anderen internationalen Auswärtsspielen zu unterstützen. Des Weiteren sind jegliche Fanutensilien mit Bezug zum Verein Vardar Skopje oder zu Mazedonien strikt verboten. Durch mehrfache Ausweis- und Kartenkontrollen soll dieses Verbot durchgesetzt werden.
Auf unsere klare Nachfrage, was mit den Personen geschehen werde, die bei den Kontrollen mit mazedonischem Pass aufgegriffen werden, konnten zu diesem Zeitpunkt keine eindeutigen Angaben gemacht werden. Wir erhielten lediglich die Info, dass Vereinsvertreter sich in diesem Punkt in klärenden Gesprächen befinden würden.
Unabhängig von der betroffenen Nationalität und unserem persönlichen Bezug zu den Anhängern von Vardar Skopje, sind wir schockiert über diese Vorgaben und die Vorgehensweise der Offiziellen von PAOK Saloniki.
In Zeiten, in denen die UEFA zu jeder sich bietenden Gelegenheit Videoclips mit internationalen Stars unterschiedlicher Nationalitäten produziert, um damit für ihre große „Respect“-Kampagne zu werben und sich öffentlich klar gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu positionieren, scheint es auf offiziellen und legalem Wege trotzdem möglich zu sein, Fußballfans aufgrund ihrer Herkunft von einem Fußballspiel auszuschließen und somit öffentlich zu diskriminieren.
An dieser Stelle sollten die Verantwortlichen der UEFA Worten Taten folgen lassen, anstatt weitere Millionen in aufgesetzte und korrupte Kampagnen zu stecken.
Laut den Angaben unserer Vereinsvertreter wurden sowohl die UEFA, als auch Verantwortliche des Vereins PAOK Saloniki schriftlich auf diese Missstände hingewiesen und um eine entsprechende Stellungnahme gebeten. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine Antwort oder Stellungnahme der jeweiligen Institutionen. Wir haben heute die Information erhalten, dass sich unser Verein nicht öffentlich zu diesem Thema äußern wird.
Gerade vor dem Hintergrund der Geschehnisse der Vergangenheit rund um den Polizeieinsatz in unserer Kurve sowie der Werte unseres Vereinsleitbildes, hoffen wir, dass sich unser Verein noch dazu entschließt klar Stellung zu beziehen und diese Zustände gemeinsam mit seinen Anhängern nicht toleriert.
Von Gelsenkirchen bis Skopje – Seite an Seite für Blau und Weiß !
Ultras Gelsenkirchen, Februar 2017