Erschienen in: Blauer Brief Nr.3 Saison 17/18
Rubrik: Original 75 – Unsere Stadt
Den Meisten von euch dürfte wohl bekannt sein, dass die Nazis im zweiten Weltkrieg die Industriestadt Gelsenkirchen für ihre perfiden Zwecke missbrauchten. So wurden durch Hydrierung von Kohle im Hydrierwerk Scholven und bei der Gelsenberg Benzin AG syn- thetisches Benzin für die Kriegsmaschinerie hergestellt. Auch das Berger Feld war betroffen, da sich dort der Militär-Flugplatz Gelsenkirchen-Buer befand. Durch diese Umstände war Gelsenkirchen vor allem in der späteren Phase des Krieges Ziel mehrerer Bombenangriffe der Alliierten. Eher weniger bekannt ist, dass es auch in Gelsenkirchen ein Konzentrationslager gab. Dieses diente als Außenlager des KZ Buchenwald bei Weimar und wurde am Linnenbrink in Horst eingerichtet. Die hier inhaftierten circa 2.000 jüdischen Zwangsarbeiterinnen sollten größtenteils Trümmer auf dem Gelände der Gelsenberg Benzin AG beseitigen. Am Tag nach dem Heimsieg gegen Stuttgart, dem 11. September, jährte sich zum 73. Mal die Bombardierung des Werks, bei welcher eine große Zahl der Jüdin- nen ihr Leben verlor. Zeit, hier im Blauen Brief einen kleinen Überblick
über die damaligen Geschehnisse zu geben.weiterlesen