Anwesend waren ca. 150 Schalker, die aus den unterschiedlichsten Schichten der Fanszene kamen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Vertretern von Ultras Gelsenkirchen. Zu Beginn wurden nochmals kurz die Beweggründe von Ultras Gelsenkirchen zum Austritt aus dem Schalker Fanclubverband (SFCV) und die damit einhergehende Einladung zu dem Treffen erläutert.
Es wurde betont, dass man für alle Ideen und Anregungen über den Aufbau einer unabhängigen Fan-Interessenvertretung auf Schalke, die aus der Schalker Fanszene kommen, offen ist, um so ein möglichst breites Abbild selbiger zu bekommen.
In einem offenen Gespräch wurden in der Folge Anregungen diskutiert, wie sich die anwesenden Schalker eine unabhängige Interessenvertretung vorstellen können und welche Aufgaben und Rahmenbedingungen diese haben soll.
Im Ergebnis wurden folgende Punkte erzielt:
Die einheitliche Meinung der Anwesenden war, dass die Fanvertretung vollkommen unabhängig von Verein, finanziellen Mitteln und Eintrittskarten sein muss. Die Interessenvertretung soll vollkommen non-Profit orientiert aufgebaut sein.
Nach Möglichkeit sollen die dort aktiv handelnden Personen nicht in anderen Schalker Gremien oder Abteilungen vertreten oder aber auf irgendeine Art und Weise mit diesen verbunden sein. Als „Negativbeispiel“ wurde hier die unklare Trennung zwischen dem SFCV und der Fanabteilung des Vereins genannt.
Generell wurde betont, dass die Entscheidungsfindung für die Interessenvertretung basisdemokratisch zu erfolgen hat. Als geeignete Form, wie man allen Interessierten die Möglichkeit bietet, sich einzubringen, wurde die Wiedereinführung eines Treffens in der Art des runden Tisches, wie es ihn bereits vor Jahren einmal gab, gesehen.
Es wurde als nicht notwendig erachtet, bereits am Anfang für die Interessenvertretung feste Strukturen zu finden, sondern es sei besser, wenn man sich zunächst in offenen Runden austauscht und dort dann gebenenfalls einzelne Arbeitsgruppen zu relevanten Themenfeldern gebildet werden können.
Es wurde die Schwierigkeit gesehen, dass oft auch schon Fanclubvertreter nicht immer die Meinung aller Fanclubmitglieder wiedergeben können und dieses Problem durch feste Strukturen noch vergrößert werden könnte. Als zielführender erachtete die Runde, dass man über den Austausch auf offenen Runden immer wieder neuen Input bekommen kann, indem zu einzelnen Themen Vertreter von Gruppen, Fanclubs und „losen Schalkern“ kommen, dort mitdiskutieren und die Ergebnisse im Anschluss in ihren Gruppen oder in ihren Freundeskreisen widerspiegeln können. So soll auch verhindert werden, dass große Gruppen die Meinungen der anderen Schalker mittels ihrer Masse überstimmen können.
Es wurde erkannt, dass es nicht möglich sein wird, die Interessen aller Schalker gleichzeitig vertreten zu können. Dafür ist die Schalker Fanszene inzwischen zu groß und zu vielschichtig.
Aus diesem Grund hat man sich darauf geeinigt, dass zunächst versucht wird, die Interessen des Kreises der Schalker zu bündeln, die sich an der unabhängigen Fan-Interessenvertretung beteiligen wollen. Aufgrund dessen, dass – wie oben beschrieben – diese vollkommen offen für jeden gestaltet sein wird und jeder an dieser Teilnehmen kann, erkennt man die Chance, auch immer ein entsprechend breites Spektrum Schalker gegenüber den Vereinsvertretern vertreten zu können.
Es wurde darüber diskutiert, ob die Interessenvertretung in irgendeiner Form offiziell durch Schalke, zum Beispiel über die JHV, legitimiert sein soll, um so als ernstzunehmender und anerkannter Gesprächspartner für die offiziellen Vereinsvertreter von Schalke zu sein. Dem wurde begegnet, dass man sich durch eine offizielle Legitimation wieder in die Gefahr begibt, in eine Abhängigkeit zu geraten. Ebenso wurde vorgetragen, dass es seitens des Vereins gar nicht gewollt zu sein scheint, einen aktiven Gegenpol zu legitimieren und zu akzeptieren.
Im Laufe der Diskussion stellte sich weiter heraus, dass es zielführender für die Legitimation wäre, wenn man sich diese über die Größe der Gruppe selbst sowie durch offene und ehrliche Kommunikation erarbeitet und durch ein entsprechendes gemeinsames Auftreten nach außen deutlich macht.
Es war allen Beteiligten wichtig, dass die Interessenvertretung so öffentlich ist, wie es nur geht und man nach außen hin eine gemeinsame öffentliche Plattform schafft, um so alle interessierte Schalker informieren und aufklären zu können.
Denn eine solche Aufklärung findet laut Meinung der Anwesenden derzeit auf Schalke nicht statt, da von allen derzeit immer nur versucht wird, die Meinung der Vertreter von Schalke den Fans zu erklären statt diese zu hinterfragen. Als Beispiel wurden hier die Kartenpreise genannt, bei denen Peter Peters immer noch das Märchen vom vermeintlich niedrigen Niveau der Preise im Vergleich zu anderen Bundesligisten erzählt. Wenn man sich diese aber, wie M. Berghöfer, mal genauer anschaut und analysiert, stellt man fest, dass man zu den Vereinen mit den höchsten Kartenpreisen zählt.
Aber eine solche Analyse findet zu selten die breite Öffentlichkeit, so dass sich solche Unwahrheiten in den Köpfen der Schalker festsetzen können. Gleiches Problem erkannte man bei der Geschichte rund um das Machtbegehren von Felix Magath, welche seiner Zeit vom Verein ständig heruntergespielt wurde. Dadurch war es schwierig, die Schalker von den wahren Auswirkungen zu überzeugen.
Ebenso wurde erkannt, dass es Schalker häufig bei aktuellen Themen schwer haben, sich zentral zu informieren. Als Beispiele hierfür wurden die 12:12 Kampagne oder Viagogo genannt.
Als Möglichkeit, dieses zu verbessern, wurde die Einrichtung einer eigenen Plattform in Anlehnung an Schwatz-Gelb.de gesehen. Dadurch hätte man eine Plattform, bei der sich zentral alle Schalker informieren und Informationen weitergeben können. Vorteile werden hier vor allen gesehen. Schalker müssen nicht mehr nach Informationen suchen, sondern erhalten diese hier gebündelt, so dass auch bei aktuellen Themen die Möglichkeit besteht, zeitnah alle Schalker zu informieren.
Zum Abschluss wurde festgehalten, dass in Kürze ein weiteres offenes Treffen stattfinden wird, um sich bis dahin weitere Gedanken zum Aufbau einer unabhängigen Fan-Interessenvertretung machen zu können. Auf diesem Treffen sollen dann erste konkrete Maßnahmen überlegt und gegebenenfalls beschlossen werden.
Des Weiteren soll die Einrichtung der unabhängigen offenen Plattform schnellstmöglich vorangetrieben werden, damit das vorhandene Informationsdefizit der Schalker in naher Zukunft verbessert werden kann. Wer hierbei aktiv mitarbeiten möchte, möge sich bitte an [email protected] wenden, damit diesbezüglich ein separates Treffen organisiert werden kann.