
Bitte stelle dich kurz vor.
Ich bin Nathalie van den Meulenhof, 34 Jahre alt, und seit 1999 Mitglied auf Schalke. Meine Dauerkarte besitze ich bereits seit Parkstadionzeiten.
Ich habe Rechtswissenschaften und Human Resources (Personalmanagement) studiert und arbeite heute als Personalleiterin für rund 1.200 Beschäftigte. Darüber hinaus coache ich Führungskräfte im eins zu eins und gebe Seminare im Bereich Arbeitsrecht und Führung.
Warum bewirbst du dich (erneut) für den Wahlausschuss des FC Schalke 04? Warum sollten die Mitglieder dir am 15. November ihre Stimme geben?
Mein Alleinstellungsmerkmal im Wahlausschuss ist meine Expertise als Personalerin. Eignungsdiagnostik und professionelle Personalauswahl sind mein tägliches Geschäft. Gute Auswahlentscheidungen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis klarer, strukturierter Verfahren und genau das ist meine Stärke.
Mit mir bekommt der Wahlausschuss eine Person, die Auswahlprozesse nicht nur begleitet, sondern fachlich fundiert gestalten kann. Ich möchte dazu beitragen, dass wir die besten Kandidatinnen und Kandidaten für Schalke auswählen.
Wie bewertest du die Arbeit des Wahlausschusses in den letzten Jahren? Wo siehst du möglicherweise Verbesserungspotential?
Ob der Wahlausschuss immer die bestgeeignetsten Personen ausgewählt hat, kann ich nicht beurteilen, da ich die anderen Kandidaten oder Kandidatinnen nicht kenne und bei der Auswahl nicht dabei war. Und da muss man dem Wahlausschuss ein Kompliment machen, die Bewerbungen werden diskret behandelt, so soll es sein. Gleichzeitig gehört zur Aufgabe des Ausschusses auch, den Bewerbungsprozess attraktiv und transparent zu gestalten. Dafür würde ich mich in Zukunft einsetzen, dass das noch besser gelingt.
Wie sieht die Arbeit des Wahlausschusses im Optimalfall aus? Was ist dir besonders wichtig?
Für mich stehen drei Werte im Mittelpunkt: Transparenz, Vertraulichkeit und Respekt.
Die Arbeit sollte so transparent wie möglich sein, damit Mitglieder und Kandidaten und Kandidatinnen nachvollziehen können, wie Entscheidungen entstehen ohne dabei die Vertraulichkeit der Personen zu gefährden. Zudem ist es mir wichtig, dass der Wahlausschuss im Rahmen der Satzung potentiellen Kandidaten und Kandidatinnen beratend zur Seite steht, Fragen beantwortet und somit mögliche Hürden abbaut.
Darüber hinaus ist mir ein respektvoller Umgang miteinander und mit allen Bewerbern und Bewerberinnen wichtig. Wir alle engagieren uns ehrenamtlich, weil wir das Beste für Schalke wollen, das sollte immer die gemeinsame Basis sein, auch wenn Diskussionen mal leidenschaftlich geführt werden.
Was macht in deinen Augen einen guten Aufsichtsratskandidaten aus?
Es gibt in meinen Augen nicht den einen guten Aufsichtsratskandidaten oder die eine gute Aufsichtsratskandidatin. Entscheidend ist ein gut zusammengesetztes Gremium, in dem unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zusammenkommen.
Der Wahlausschuss sollte daher immer schauen: Wer ergänzt das bestehende Team am besten?
Du kannst eine erfolgreiche Mannschaft nicht mit den besten elf Stürmern der Welt zusammenstellen, es bedarf Experten auf den unterschiedlichsten Positionen.
Wie blickst du auf die Arbeit des Aufsichtsrats in den letzten Jahren?
Der Aufsichtsrat hat meiner Meinung nach seine Arbeit in den letzten Jahren deutlich professionalisiert. Die Aufteilung in unterschiedlichen Ausschüssen gefällt mir gut. Jedes Aufsichtsratsmitglied kann und soll seine Stärken und Expertise einbringen. Man muss aber auch ehrlich sein: Wir sind in der letzten Saison hinter unseren sportlichen Zielen zurückgeblieben. Von der Gründung der Fördergenossenschaft habe ich mir auch mehr Einnahmen erhofft, als es bislang der Fall ist. Allerdings hat der Aufsichtsrat mit der Bestellung eines neuen Sportvorstandes die Weichen für den jetzigen und hoffentlich auch zukünftigen sportlichen Erfolg gestellt. Jedem Bewerber und jeder Bewerberin muss klar sein, dass ein Amt im Aufsichtsrat Zeit und Energie kostet. Die Zeiten, dass einer allein den Aufsichtsrat bespielt und alle anderen sich das Amt lediglich in den Lebenslauf schreiben können, sind vorbei. Die Medien versuchen ständig in so einem hochemotionalen Verein wie Schalke Unruhe reinzubringen. Der Aufsichtsrat arbeitet seriös und meiner Meinung nach ruhiger als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Ausnahmen bestätigen hier lediglich die Regelung.
Wie bewertest du die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Größe, Kooptationsmöglichkeiten etc.)?
Mit derzeit elf Mitgliedern ist der Aufsichtsrat gut aufgestellt. Diese Größe ermöglicht produktives Arbeiten und gleichzeitig eine gute Verteilung der Aufgaben.
Ein größeres Gremium würde die Abstimmungen erschweren, ein kleineres würde die Belastung einzelner erhöhen.
Die Tatsache, dass der Aufsichtsrat eine Möglichkeit der Kooptation hat, halte ich für sehr sinnvoll, so kann gezielt Expertise nachgezogen werden, wenn sie im Gremium gebraucht wird. Wichtig ist mir, dass die kooptierten Mitglieder genauso viel Herzblut in Ihre Arbeit stecken, wie die gewählten.