Es gibt kaum eine Person auf Schalke, die noch immer so kontrovers gesehen wird, wie der „Sonnenkönig“ Günter Eichberg.
Seine Verdienste zu Beginn seiner Amtszeit ab 1989 sind sicherlich unbestritten. Schalke war damals mal wieder absolut pleite. Charly Neumann beschreibt die Zeit so, dass nichtmal Geld für Waschpulver vorhanden war. Hier half Eichberg mit seinem Geld aus und auch die Verpflichtungen einiger Spieler machten erst den Wiederaufstieg 1991 möglich.
Daneben gibt es aber auch einige Geschichten, die einen mit einem Kopfschütteln zurück lassen. Da wird der Trainer Peter Neururer pünktlich zum Aufstieg entlassen. Da wird mit Günther Netzer ein Manager verpflichtet, der in Zürich lebt und seine Arbeit meistens nur per Telefon leisten sollte. Immerhin wurde nach neun Monaten erkannt, dass das nicht die richtige Lösung war. Da wird der Spieler Radmilo Mihajlović verpflichtet und darf sein Handgeld selbst in den bereits unterschriebenen Vertrag eintragen. Dass er das Handgeld in Dollar und nicht Mark angegeben hat, ist dabei noch eine kleine Randnotiz.
Diese Anekdoten könnte man noch mit einem Schmunzeln quittieren. Wirklich ernst wurde es 1993. Damals bekam Eichberg Liquiditätsprobleme. Eine der Folgen war, dass er als Präsident von Schalke zurücktreten musste. Dazu berichtete der Spiegel, dass Eichberg Schalke in den Ruin getrieben hätte und der Verein 16 Millionen Mark Schulden wegen ihm hätte. Schalke und Eichberg widersprachen dieser Darstellung. In der Folge kam es auch zu einem Gerichtsbeschluss, dass dem Spiegel verboten hat, die Aussagen, dass Schalke „16 Millionen Mark Schulden“ habe und kurzfristig „2,1 Millionen Mark Kreditzahlungen“ anstünden, zu wiederholen. Auch wenn die Aussagen des Spiegels in der Form nicht der Wahrheit entsprachen, steuerte Schalke durch die Liquiditätsprobleme mal wieder in eine ungewisse Zukunft.
Die Geschichte um den „Sonnenkönig“ Günter Eichberg zeigt aber deutlich, dass man bei jedem Geldgeber immer skeptisch seien sollte und sich niemals von nur einer Person abhängig machen sollte, egal wie gut er es im ersten Moment meint und wie hilfreich ein finanzielle Spritze wäre.