Glückauf Schalker,
vor nur wenigen Wochen hielt unser Finanzvorstand Peter Peters eine viel beachtete und umjubelte Rede über die Schalker Werte und darüber, dass Rassismus auf Schalke keinen Platz hat. Nach der Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies und der Entscheidung des Ehrenrates in dieser Causa scheinen die Worte von Peter Peters nichts als leere Phrasen gewesen zu sein.
Die Aufgabe des Ehrenrates ist es laut Satzung, unter anderem tätig zu werden, wenn ihm grob unsportliches oder vereinsschädigendes Verhalten von Mitgliedern oder Organmitgliedern bekannt wird.
Dass Clemens Tönnies Aussage rassistisch ist, ist unumstritten. Wie vereinsschädigend es gleichzeitig ist, zeigt das in diesem Fall völlig angebrachte Medienecho.
Es ist das zweite Mal in der jüngeren Vergangenheit, dass der Ehrenrat im Fokus der Mitglieder und Medien steht. Zuletzt war es beim Aufsichtsrat Dr. Horn der Fall. Ihm wurde unsportliches Verhalten vorgeworfen, da er versucht haben soll, Clemens Tönnies zum Rücktritt zu bewegen. Der Ehrenrat suspendierte Dr. Horn daraufhin für zwölf Monate von seinem Amt.
Für uns stellt sich hieraus natürlich die Frage, wo der Ehrenrat den Maßstab ansetzt. Inwiefern ist ein „unsportliches Verhalten“ also schlimmer zu werten als ein „diskriminierendes“?
Im Fall Clemens Tönnies begnügt sich der Ehrenrat jedenfalls mit der von Tönnies selbstauferlegten Sanktion, für drei Monate sein Amt ruhen zu lassen.
Vergleicht man diese beiden Fälle und vor allem den immensen Imageverlust des FC Schalke 04 e.V., so wird das Verhalten des Ehrenrats zur Farce. An dieser Stelle muss man sich fragen, ob der Ehrenrat mit zweierlei Maß misst und inwiefern er unabhängig urteilen kann.
Einmal mehr scheint eine einzige Person größer zu sein als unser ganzer Verein.
Das Ergebnis des Ehrenrates ist für uns in keiner Art und Weise akzeptabel!
Die jahrelange Antirassismusarbeit auf Schalke wird durch diese Entscheidung nicht nur mit Füßen getreten. Dieser Beschluss schädigt das Image unseres Vereins nachhaltig. Wie sollen wir Mitglieder in Zukunft bei ähnlichem Verhalten reagieren? Ist Wegsehen erwünscht? Ist einmal kein Mal und alles halb so wild?
Wir fordern daher, Clemens Tönnies die oftmals symbolisierte und angesprochene „Rote Karte“ zu zeigen und, dass der Verein Schalke 04 seiner Verantwortung gerecht wird!