„Ein Leben lang unterwegs für den S04“ stand in großen Buchstaben auf dem Spruchband, das am 27.8.2016 Teil der Choreografie im Auswärtsblock in Frankfurt zu Ehren von „Bosch-Bus“ Rudi war. Das war sein Motto und das lebte er jedem vor. Jahrzehnte verpasste er weder ein Heimspiel noch ein Auswärtsspiel, wo immer der S04 antrat, Rudi war da. Man traf ihn in Palermo, in Liepaja, Chisinau oder Aindling. Geboren in Gelsenkirchen und als ehemaliger Bergmann war er ein Schalker wie er im Buche steht.
Fast jeder kannte ihn und für jeden hatte er ein offenes Ohr. Er war es auch der den ersten Ultrá Bestrebungen auf Schalke eine Möglichkeit gab gemeinsam mit seinem Bosch Bus zu den Auswärtsspielen anzureisen. Schließlich war die Skepsis riesig und nicht wirklich viele Königsblaue konnten etwas damit anfangen, als wir Ende der 90er die ersten Doppelhalter in dem Bus verstauten. Viele hätten uns damals wahrscheinlich lieber gerne im Keim erstickt, aber Rudi gab uns oft genug gute Ratschläge und Rückendeckung und hatte somit einen nicht gerade geringen Anteil daran, dass sich Ultrá auf Schalke und somit später Ultras Gelsenkirchen überhaupt etablieren konnte. Seine guten Kontakte in alle Bereiche der Fanszene haben uns oft genug Tor & Tür geöffnet oder uns vor diversen Sanktionen bewahrt.
Man konnte ihn, wann immer es nötig war, anrufen, ihn um Rat fragen und für viele war er mehr als nur ein Kumpel. Er war sich auch nicht zu schade Leute persönlich aus der U-Haft aus Rotterdam abzuholen.
Leider hörte sein Herz viel zu früh auf zu schlagen. Sein Bosch Bus wird zwar von seinen Freunden und seiner Frau weitergeführt aber die Lücke, die er hinterlassen hat wird niemand mehr schließen können. Es wird uns bei jedem Auswärtsspiel immer wieder aufs Neue bewusst: Rudi fehlt einfach.