Es war das Jahr 1997, Schalke spielt in Valencia und der damals gerade 19 Jahre alte Drüse steht in einer Telefonzelle und ruft einen weiteren bekannten Schalker zu sich. Am anderen Ende der Leitung war seine Mutter die nichts von der weiten Reise ihres Sprösslings wusste. Da er sich sicher war, niemals ihre Erlaubnis zu bekommen, erfand er eine Klassenfahrt nach Frankreich. Den hinzugerufenen Schalker bat er nun um Mithilfe. Er sollte auf Französisch irgendwelche Sachen sagen, um die Story glaubhafter erscheinen zu lassen. Ob die Story nun ankam oder nicht, Schalke gewann bekanntermaßen das Spiel und Drüse war dabei.

Drüse, nicht nur Mitglied der ersten Stunde, sondern einer von ganz Wenigen, die es geschafft haben, immer da, immer aktiv zu sein. Es gibt nicht viele Personen, auf die “Ultras – Way of Life” so sehr zugetroffen hat wie auf ihn. Drüse war vor dem Zeitalter der Ultras Gelsenkirchen schon Teil der Radikalen Minderheit, einer der beiden Vorgänger unserer Gruppe. Er hat UGE also nicht nur durch seine immer fröhliche Art und seine Arbeit mitgeprägt, sondern hat die Gruppe von kleinauf mit begleitet und aufgebaut.

Gleichzeitig verband er ganze Generation. Sowohl innerhalb unserer Gruppe als auch in der Fanszene. Es dürfte wohl Niemanden geben, der regelmäßig Schalke Spiele besucht und Drüse nicht kannte. Auch bei anderen Vereinen war er kein Unbekannter und das weit über unsere befreundete Gruppen hinaus. Die vielen Beileidsbekundungen, die uns in so kurzer Zeit erreichten, beweisen dies.

Seine große Leidenschaft war der Fußball. Da wo Schalke war, da war auch Drüse. Es nagte jahrelang an ihm, dass er beim ersten Auftritt von Schalke auf Zypern berufsbedingt passen musste. Umso schöner war es, als er dann beim zweiten Spiel nicht nur diese Lücke stopfen konnte, sondern zeitgleich auch noch seinen 30. Länderpunkt mit Schalke feiern durfte.

Trotz seines beeindruckenden Erscheinungsbildes, hatte er auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Umso beeindruckender, wie er es über einen so langen Zeitraum geschafft hat, all das unter einen Hut zu bekommen. Dass er nun auf dem Weg zu einem Spiel unserer Schalker das zeitliche segnete, verdeutlichte auf sehr traurige Weise, was ihn und sein Leben geprägt hat.

Was bleibt sind die unzähligen Erinnerungen und Geschichten, die jeder von uns mit Drüse verbindet. Das Loch, das er in unserer Gruppe und unseren Herzen hinterlässt, ist nicht zu füllen. Er wird immer ein Teil von Schalke, unserer Gruppe und uns sein.

Wir werden dich niemals vergessen und auf all unseren zukünftigen Reisen wirst du gedanklich immer bei uns sein. Wir schicken ein letztes Glück Auf in Richtung Himmel und gedenken dir mit einer Liedzeile deiner Lieblingsband.

 

Wir waren mehr als Freunde, wir waren wie Brüder – viele Jahre sangen wir die gleichen Lieder…

Ruhe in Frieden Drüse – Ultras für immer