Glück auf Schalker,

„Freitagmittag, Hauptbahnhof Gelsenkirchen. Die beiden Fragesteller kommen zeitversetzt an. Der eine ist etwas früher da, er streift ein wenig durch die nähere Umgebung. Er merkt sofort: Er ist in Gelsenkirchen, der Heimatstadt des FC Schalke 04. Auf den Schließfächern im Bahnhof sind Bilder aus dem Bergbau, die Kneipe hat das Schalke-Logo im Fenster, selbst die örtliche Trinkerszene zeigt durch Mützen oder Ähnliches ihre Verbundenheit zum S04. Kurz danach kommt der Zweite im Bunde an, steigt aus dem Zug, auf dem Nachbargleis fährt ein Zug durch, aus dem sich ein Mann aus dem Fenster lehnt und schreit: SCHAAAAALKE! SCHAAAAALKE! Willkommen in Gelsenkirchen […]“

Das waren die ersten Eindrücke, die zwei „Erlebnis Fussball“ Redakteure im Sommer 2019 von unserer Stadt sammeln durften, als sie für ein Interview mit uns nach Gelsenkirchen gereist sind. Und dies an einem belanglosen Freitag mitten in der Sommerpause, weit entfernt von einem Schalke Spiel. Folgerichtig wurden wir bei der Begrüßung auch gefragt, ob das Ganze von uns inszeniert worden sei. War es natürlich nicht. Gelsenkirchen ist Schalke. Die Einwohner aus der ärmsten Stadt Deutschlands haben nicht viel mehr als Königsblau. Viele Jahre konnten die Spiele des S04 den Menschen zumindest für 90 Minuten etwas Freude bereiten. Blendet man die Aufstiegssaison 21/22 und den emotionalen Abstiegskampf ein Jahr später aus, so sind die Zeiten lange vorbei. Die Ansprüche sind schon lange heruntergeschraubt. Kaum jemand hat vor dieser Saison erwartet, um den Aufstieg zu spielen. Man ist genügsam geworden und wäre mit einer ruhigen Saison, die am Ende einen mittleren Tabellenplatz ergeben hätte, zufrieden gewesen. Das ist nicht gut, aber die aktuelle Realität.

Ob die Verantwortlichen und Mannschaft sich der Bedeutung dieses Clubs für die Fans bewusst ist, mag man derzeit getrost anzweifeln. Heute steht der letzte Spieltag an und rein rechnerisch haben wir den Klassenerhalt noch nicht sicher. Wir schreiben hier wohlgemerkt über den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga. Es liegt wieder mal eine Saison voller Verzweiflung, Wut, Ungläubigkeit hinter uns. Wieder eine Saison, in der zwei Trainer verbraten wurden. Wieder eine Saison, in der unnötige Nebenkriegsschauplätze eröffnet, unglückliche Interviews gegeben, interne Themen in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden und eine mehr als schleppend anlaufende Gründung einer Genossenschaft. Am Ende waren es wieder wir Fans, die für positive Schlagzeilen sorgten: Höchster Zuschauerschnitt, sowohl Heim als auch Auswärts – 20.000 Schalker in Hannover, 25.000 in Berlin. Mit einer großen Choreo vor zwei Wochen konnten wir beweisen, dass wir Choreos trotz Verbot nicht verlernt haben. Rational ist das sicherlich alles nicht zu erklären.

Zu gern würden wir an dieser Stelle jetzt hoffnungsvoll auf die nächste Saison blicken. Aber leider gibt es dafür wenig Anhaltspunkte. Es ist keine Entwicklung zu erkennen. Die Konstanz ist mit dem Trainerwechsel – sei er nun richtig oder nicht – auch wieder mal nicht gegeben. Sicherlich gab es in dieser Saison auch gute Momente. Die Siege im Dezember gegen die Spitzenreiter Paderborn und Elversberg, die Unentschieden gegen Fürth oder Hamburg sind Indikatoren dafür, dass die Mannschaft kann, wenn sie will. Die Frage ist: Wer kann den Jungs diesen Willen dauerhaft einverleiben? Machen wir uns nichts vor, auf Schalke ruhig arbeiten zu können ist eine Illusion. Was wir brauchen, sind Menschen, die in unruhigen Zeiten die Ruhe bewahren und kluge Entscheidungen treffen. Wir wünschen dem neuen Sportvorstand Frank Baumann viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei der Trainerwahl.

Am Ende des Tages ist es dennoch die Hoffnung, die bleibt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass im Fußball alles möglich ist. Vereine, die schon abgeschrieben waren, spielen auf einmal wieder in Europa oder Clubs, die niemand auf dem Schirm hatte, gelingt der Aufstieg in die erste Liga. Es ist alles möglich, aber wahrscheinlich würde wohl jeder Schalker derzeit eine Spielzeit 25/26 ohne Abstiegskampf direkt unterschreiben…

FC Schalke 04 e. V. – SC Paderborn 07 GmbH & Co. KGaA 0:2 (0:1)

Vor dem Spiel

Wir machten uns frühzeitig und mit ordentlich Bock auf die langersehnten Choreo im eigenen Wohnzimmer auf zur Arena, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen. Mehr als zweieinhalb Jahre nach der letzten Heimchoreo war die Vorfreude bei allen Schalkern in den Gesprächen vor dem Spiel deutlich spürbar. Es war einfach schön zu sehen, dass die Gedanken an die miserable Saison und die unnötig angespannte Situation wenigstens vorübergehend verdrängt werden konnten.

Nordkurve Gelsenkirchen

Mit dem Start des Vereinslieds zum Einlaufen der Mannschaften gingen im Unter- und Oberrang der Nordkurve die im blau-weißen Streifenmuster verteilten Pappen mit dem Spruchband „Der Mythos geprägt durch seine Fans“ hoch. Anschließend erstrahlte im Oberrang die hochgezogene Collage aus elf Motiven verschiedener Heimchoreographien der letzten Jahrzehnte – von Hans Pollak bis zur ersten 100-Jahre-Choreo samt Heliumballons im Jahr 2003. Anschließend ging das Bild im Unterrang in ein blaues Fahnenmeer über, ehe der emporsteigende Nordkurve-Schriftzug im Steher das Gesamtbild eindrucksvoll vollendete – insgesamt eine astreine Durchführung und ein mehr als gelungenes Choreo-Comeback.

Entsprechend euphorisiert startete die Nordkurve mit einer ansprechenden Mitmachquote in die Partie. Einem vollends abgerundeten, zweitletzten Heimspieltag standen leider wieder mal nur die eigenen Spieler im Wege. Völlig verdient ging es mit 0:1 in die Halbzeit, was sich auch in der schlechter werdenden Stimmung in der Nordkurve widerspiegelte. Kurz nach der Pause wurde uns der Stecker mit dem zweiten Gegentreffer viel zu früh gezogen. Unter dem unbeholfenen Geschehen auf dem Rasen litt die Stimmung leider weiter und ging gegen Ende der Partie ins Altbekannte über – „Tausend Trainer schon verschlissen…“. 

Nach den letzten Aufräumarbeiten nahmen wir die Sek SV vor den Toren in Empfang und starteten ins restliche Abendprogramm.

Gegner

Der mitgereiste Anhang aus Ostwestfalen versuchte sich zum Einlaufen an einer optischen Aktion im Stehbereich und griff dazu den Namen der Stadt im Mittelalter auf. Hier hatte man augenscheinlich bereits einige Minuten vor Beginn große Schwierigkeiten, die Spruchbänder im Oberrang auszurichten, sodass man das Zeug auch gleich hätte hängen lassen können. Wenigstens klappte es mit dem Abhängen des Plexiglases. Bis auf das Spielende waren die Gäste nicht zu vernehmen

Freunde

Erneut ein großes „Dank je wel“ an unsere Brüder aus Enschede für die Unterstützung! Dazu konnten wir Gäste aus Mönchengladbach begrüßen.

Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V. – FC Schalke 04 e.V. 0:0 (2:0)

Vor dem Spiel

Der bedauernswerte Zustand der Deutschen Bahn offenbarte sich einmal mehr mit der Zuverlässigkeit eines Uhrwerks – nur eben eines sehr alten, defekten. Der Entlaster gen Düsseldorf blieb ersatzlos auf der Strecke, was unsere anvisierte reguläre Verbindung in eine rollende Sardinenbüchse verwandelte.

Am Zielort angekommen, brachten wir noch blaue Fischerhüte unter die Leute – eine dezente Ergänzung, die dem ausgerufenen Trikotoutfit einen gewissen Charme verlieh. Im von uns bezogenen Oberrang, als auch im Unterrang, bot sich dann das gewünschte Bild.

Nordkurve Gelsenkirchen

Zum Anpfiff zeigten wir im Oberrang den aus dem Magdeburg Heimspiel bekannten und überdimensionierten FC-Schalke-04-Schal. Im Unterrang wurde der Gästeblock mit der bekannten Wir-Werden-Siegen-Zaunfahne für unsere Stadionverbotler optisch vollendet. Das Gesamtbild fügte sich dadurch ins zuvor ausgerufene Spieltagsoutfit ein. Die Nordkurve Gelsenkirchen startete ordentlich ins Spiel, verlor jedoch stetig an Lautstärke.

Der vermeintliche Führungstreffer der Fortuna in der 13. Minute wurde vom VAR einkassiert. Es ist zwar müßig, es immer wieder zu erwähnen – aber diese minutenlangen Unterbrechungen rauben sämtlicher Emotion auf allen Rängen den Schwung, auch wenn wir diesmal die Nutznießer waren.

Schalke übernahm im Anschluss zwar die Spielkontrolle, blieb jedoch weiterhin harmlos im Abschluss. Obligatorisch wurde in der ersten Halbzeit Königsblauer S04 in seiner ursprünglichen Fassung angestimmt, was aber auch nicht zur Verbesserung der Stimmung beitrug. 

Die zweite Halbzeit brachte wenig Veränderung – weder auf dem Platz noch im Gästeblock. Aufgrund eines medizinischen Notfalls in der Heimkurve stellten wir den Support vorübergehend ein, in dieser Phase fiel dann auch das 1:0 für Düsseldorf. Auch nach Wiederaufnahme unseres Supports blieb die Stimmung verhalten. Der Schalker Anhang wirkte insgesamt ermüdet – von der Saison, von der Mannschaft, vom Gesamtbild. Mit dem 2:0 war der Deckel drauf, akustisch wurde von unserer Seite fortan nichts mehr beigetragen. Lediglich Fahnen und Schwenker blieben in Bewegung. Nach Abpfiff verabschiedeten die mitgereisten Schalker die Mannschaft mit entsprechendem Unmut.

Gegner

Die heimischen Ultras Düsseldorf zeigten zum Spielbeginn eine aus zwei Teilen bestehende Choreo. Im ersten Part wurde ein großes Bild von einem Kind auf dem Zaun mit Fortuna-Fahne in den Händen gezeigt, welches sich mittig über Ober- und Unterrang erstreckte. Über dem jungen Fan stand “Schon als Kind”. Unten schwenkte die Kurve an den Rändern weiße, oben rote Fahnen. Im zweiten Teil wurde in selbigen Farben ein Strudel mit Pappen oder Ähnlichem gezeigt. Abgerundet wurde der Spruch vom ersten Teil der Choreo mit dem Satz im Unterrang “Zogst du mich in deinen Bann”. Insgesamt war das Ganze gut durchgeführt. Lediglich zum Punkt des jungen Fans als Choreoinhalt kann man aktuell bei der zuletzt häufigen Wahl zu diesem Thema in deutschen Kurven über die Kreativität streiten.

Vom Support her war der Tifoeinsatz rund um die Hauptgruppen anschaulich. Gehört hat man die Heimkurve hauptsächlich nach den Toren und nachdem wir nicht mehr sangen.

Freunde

Wie so oft wurden wir von unseren Freunden aus Nürnberg und Enschede begleitet. Wieder einmal vielen Dank an euch!

Nordkurve Nürnberg

Aktuelle Lage

Wie bereits in der letzten Ausgabe angekündigt und sicherlich auch aus anderen Quellen bekannt, feierte der 1. FCN am 04. Mai 2025 sein 125-jähriges Bestehen.

Bereits am Mittwoch vor dem Spiel wurde der Film zum Jubiläum “Aura einer Legende” im Kino vorgestellt, mit dabei ein großer Teil der aktiven Fanszene sowie Vertreter des Vereins.

So richtig los ging es am Samstagvormittag in der Sebalduskirche Nürnberg. Bereits im Vorfeld wurde jedem Glubbfans ans Herz gelegt, dem etwas anderen Gottesdienst im Spieltagsoutfit beizuwohnen.

Neben der Predigt und Gebeten für den 1. FC Nürnberg erschallte auch “Die Legende” durch die komplett vollbesetzte Kirche – ein Anblick, den die meisten von uns bis dato noch nicht gesehen hatten. Ebenfalls ließ es sich die Nordkurve Nürnberg nicht nehmen, noch weitere bekannte Lieder aus dem Stadion, inklusive dem Einsatz von Fahnen und Megaphonen, durch das Gotteshaus zu schmettern. Endlich mal Stimmung in dem Laden!

Zum 125. Geburtstag des ruhmreichen 1. FC Nürnbergs ließ sich die DFL nicht lumpen und bescherte dem Geburtstagskind ein Heimspiel gegen niemand Geringeren als die SV Elversberg.

Bereits um 8 Uhr sammelte sich ein Großteil der Glubbfamilie vor der Lorenzkirche in Nürnberg. Von dort aus ging es zu Fuß in Richtung Max-Morlock-Stadion. Angeführt wurde der Marsch von einem Bus voller Legenden und gewonnener Titel des 1. FC Nürnberg. Nach etwa zwei Stunden Fußweg voller geschmückter Straßenzüge, kiloweise Pyrotechnik, melodischer Lieder und hunderten Schlachtrufen erreichten mehrere Tausend Glubbfans gemeinsam das Achteck. 

Im Stadion ging es weiter, der letzte Teil der Choreoserie zum Vereinsjubiläum stand an. Diesmal mit dabei: das ganze Stadion! Neben neuen Choreoelementen fand man auch die Elemente der letzten drei Choreos wieder.

Im Oberrang der Nordkurve und Gegengerade las man “125 Jahre 1. FC Nürnberg”, in der Mitte das Wappen von heute und der Gründungszeit vereint. Ebenfalls gab es die Banner der letzten Aktionen zu bewundern.

Im Unterrang begann auf der linken Seite der Nordkurve eine Zeitreise. Bis vor den Gästeblock wurde der Unterrang mit Personen aus der Vereinsgeschichte oder Situationen aus der Fanszene geziert. Hinter jedem Bild eine eigene Geschichte, eine Choreo, die jedermann im Nachgang in Ruhe anschauen und aufarbeiten kann, um alles zu verstehen.

Untermalt wurde die Aktion durch zehntausende rot-weiß gedruckte FCN-Fahnen im ganzen Stadion, welche auf Kommando gleichzeitig geschwenkt wurden.

Neben den ganzen Glückwünschen in Richtung Franken, widmete man auch dem FC Schalke 04 ein Spruchband zu seiner 121-jährigen Vereinsgeschichte. Spielerisch konnte man die Euphorie leider nicht mitnehmen und der Glubb verlor das Spiel trotz Führung mit 1:3. Dennoch ließ man sich den Tag nicht versauen und verbrachte im Anschluss noch einige Stunden gemeinsam hinter der Nordkurve.

Was ein unvergessliches Jubiläumswochenende – auf die nächsten 125 Jahre Liebe, Glaube, Leidenschaft!

Letzte Woche Freitag ging es weiter mit dem letzten Heimspiel der laufenden Saison gegen den 1. FC Köln. 440 Kilometer auf einem Freitag, geht für einen Karnevalsverein auch nur außerhalb der Kampagne. Über das Spiel gehen wir schnell drüber, das einzig erwähnenswerte ist der geschenkte Treffer zum 1:2 Sieg in der 90. Spielminute. Nach dem Spiel wurde dennoch gefeiert, Enrico Valentini wurde offiziell von der Kurve verabschiedet. Geboren und aufgewachsen in Nürnberg, angefangen im Alter von vier Jahren in der Jugendabteilung des 1. FC Nürnberg und seit 2017 im Kader der Profis. Nach über 150 Pflichtspielen und sogar mit einem Einsatz im Tor im DFB-Pokalspiel gegen Kaiserslautern geht ein Typ Spieler, den wir heutzutage leider nicht mehr oft erleben – einer, der sich immer rein wirft und sich mit dem Verein identifiziert! Nicht umsonst gab es während und nach dem Spiel zig Spruchbänder und einen kurzen Ausflug auf das Vorsängerpodest. Passend zu seiner bisherigen Karriere und Vereinstreue wird er zukünftig als Trainer in der Jugendabteilung des Glubbs tätig sein.

Abschließen noch einen Gruß nach oben, denn eine Woche nach dem Vereinsjubiläum wäre die Vereinslegende Max Morlock letzten Sonntag 100 Jahre alt geworden.

Zeitgleich mit unserer Elf gastiert der Glubb heute zum Saisonabschluss in Braunschweig.

VAK-P Enschede

Aktuelle Lage

Der FCT hat seine letzten beiden Partien bei Sparta Rotterdam und zuhause gegen den FC Utrecht jeweils mit 2:0 gewonnen. Leider kommt der Aufwärtstrend zu spät, um in der Tabelle noch einen Platz hochzuklettern und sich somit direkt für Europa zu qualifizieren. Somit wird Twente nur über die Liga -internen Play Offs die Chance haben, sich den Platz für die Conference League zu sichern. Durch einen Sieg im letzten Heimspiel gegen AZ Alkmaar hätten sie Platz fünf sicher und somit die beste Ausgangslage für die Play Offs. Das letzte Ligaspiel bestreiten die Tukkers bei Ajax Amsterdam.

Alles voor Europa! Come on Twente Enschede!

Komiti Skopje

Aktuelle Lage

In der vergangenen Ausgabe berichteten wir darüber, dass Voska Sport im Spiel gegen Vardar den Platz verlassen und dadurch neun Punkte Abzug bekommen hat. Die Kontroverse um Vereine und Schiedsrichter hat sich seitdem nochmal verschärft. Denn eine Woche später hat der seit einigen Jahren ambitionierte Verein FK Gostivar kurz vor Spielende in einer anderen Partie ebenfalls das Feld verlassen, sodass diese abgebrochen und 3:0 für den Gegner gewertet wurde. Wie auch Voska hat der Verein dafür einen Neun-Punkte-Abzug, sowie eine Geldstrafe und Zehn-Spiele-Sperre für den heimischen Platz bekommen. Der FK Gostivar zog sich daraufhin ebenfalls aus der Liga zurück und wirft einem Schiedsrichter sowie dem mazedonischen Fußballverband unsportliches und unfaires Verhalten vor. Somit haben sich in kürzester Zeit zwei von zwölf Vereinen aus der ersten Liga zurückgezogen, wodurch es in diesem Jahr keine Absteiger geben wird.

Der FK Vardar hat währenddessen seine Erfolgsserie fortgesetzt und seit Mitte Februar nicht verloren. Damals mit 1:2 gegen Shkendija, die in diesem Jahr die Meisterschaft feiern können. Vardar schließt die Saison mit 42 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz ab. Am kommenden Mittwoch steht zum Abschluss der Saison noch das Pokalfinale an, bei dem Vardar auf den FC Struga, letztjähriger Meister, trifft. Neben dem Titel geht es dabei vor allem um die Teilnahme an der Qualifikation zur Conference League und somit einem europäischen Pflichtspiel. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass unsere Brüder von Komiti nach Jahren endlich mal wieder einen Grund zum Feiern haben. Ajde Vardar!

Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage

Die letzten Wochen waren sportlich eine wahre Zerreißprobe. Beim Heimspiel gegen Mantova mit über 20.000 Zuschauern konnten sehr wichtige drei Punkte im Abstiegskampf geholt werden. Ihr findet zu dem Spiel einen eigenen Bericht in dieser Ausgabe. Beim darauffolgenden Auswärtsspiel gegen Sampdoria aus Genua, die man bei bestimmten Konstellationen direkt in Liga 3 hätte schießen können, verlor die Salernitana. Damit sorgten sie dafür, dass das Auswärtsspiel in Citadella, welches wegen dem Tod des Papstes am Ostermontag abgesagt und verschoben wurde, zum alles entscheidenden Endspiel wurde. Auch zum Spiel gegen Sampdoria waren Schalker vertreten, sodass ihr auch zu diesem Spiel einen Bericht in dieser Ausgabe lesen könnt.

Es lagen also alle Hoffnungen auf dem letzten Spiel der Saison. Der untere Teil der Tabelle konnte dabei nicht enger sein, so befanden sich noch Brescia, Sampdoria und Frosinone mit jeweils 40 Punkten und Salernitana sowie Citadella mit 39 Punkten auf den unteren Plätzen. Cosenza stand mit 30 Punkten bereits als Absteiger fest. In Italien steigen die drei Letztplatzierten direkt ab, während die Mannschaft auf Platz 16 eine Art Relegation gegen die Mannschaft auf Platz 17 spielen muss, wenn zwischen den beiden weniger als vier Punkte liegen. In diesen beiden Spielen wird die vierte Abstiegsmannschaft ermittelt. Anders aber als wir es aus Deutschland kennen, gibt es bei diesen Spielen (Hin- und Rückspiel) keine Verlängerung und Elfmeterschießen. Sollte es zum Gleichstand kommen, gewinnt der Höherplatzierte. Auch gilt keine Auswärtstorregel, sondern es zählt nur die Gesamtbewertung.

Am Dienstag trat die Salernitana also erneut die Auswärtsreise ins 750 Kilometer entfernte Citadella an. Die letzte Tour musste wie erwähnt wegen dem Tod des Papstes abgebrochen werden. 1300 Salernitani machten sich auf den Weg, um die Mannschaft beim so wichtigen Spiel nach vorne zu schreien und die Klasse zu halten. Der Gästeblock war von Anfang an gut aufgelegt und in Minute 11 gelang Hrustic das Freistoßtor, was den Gästeblock komplett ausrasten ließ. Gespannt schaute man auch immer wieder auf die Ergebnisse bei Frosinone, Brescia und Sampdoria, was aufgrund der engen Tabellensituation nicht spannender hätte sein können. Am Ende konnte Salerno das Spiel 0:2 für sich entscheiden, aufgrund der gleichzeitigen Siege von Brescia und Frosinone muss die Granata aber in den Playouts am 19. im Arechi und am 26. auswärts in Frosinone antreten, da immerhin Sampdoria nicht gewinnen konnte.

In den beiden Spielen entscheidet sich dann final, ob die Klasse gehalten werden kann. Alles geben, Fratelli!

Reisebericht US Salernitana – Montova 1911  2:0 (1:0)

Knapp vier Monate nach meinem letzten Besuch in Salerno machte ich mich gemeinsam mit weiteren Leuten aus unserer Gruppe nochmal auf den Weg nach Italien, um unsere Freunde im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen. Mit sehr wenig Schlaf, aber umso mehr Rückenwind von unserer Choreo im Gepäck ging es also in den frühen Morgenstunden zum Flughafen. Dort angekommen, stellten wir fest, dass das lange Wochenende nicht nur von uns genutzt wurde, sondern auch diverse Urlauber per Billigflieger unterwegs waren. Also kurz Fast-Lane-Tickets für die Sicherheitskontrolle nachgebucht. Ich kannte sowas tatsächlich nur aus dem Freizeitpark. Aber da einer aus der Reisegruppe schon 104 Flughafenpunkte gesammelt hat – noch so ein Ding was ich nicht kannte – war ihm natürlich kein Trick unbekannt. Also schnell an allen vorbei. Der Geduldsfaden eines Mitreisenden wurde aber nochmal so richtig auf die Probe gestellt, da ihm die Handgepäckrichtlinien scheinbar nicht bekannt waren und die Nachzahlung bekanntlich ein Schnapper ist. Im Flieger wurde versucht, zu schlafen, was die anderen Reisenden aber konsequent verhinderten. 

Endlich angekommen, ging es per Mietwagen nach Salerno, wo wir uns direkt nach Ankunft an den Strand setzten und das ein oder andere Getränk genossen. Die Unterkunft war fußläufig keine fünf Minuten vom Strand entfernt – perfekte Voraussetzungen also für eine gute Zeit. Langsam trudelten auch weitere Königsblaue ein. Das Abendprogramm sah ein gemeinsames Abendessen mit der Gruppe „Igus“ vor. So trafen wir uns an deren Räumlichkeiten, die mir sehr gut gefallen haben, tranken ein paar Peroni und gingen gemeinsam zum Restaurant, welches einem Mitglied der Igus gehört. Gegessen wurde draußen an extra aufgebauten Tischen. Zudem wurde ein „Brüder für immer“-Spruchband aufgehängt, Rauch gezündet und in den Gassen gesungen. Die Gastfreundschaft der Italiener ist wirklich beeindruckend. Beim Essen haben wir viele, auch tiefgründige Gespräche geführt. Ein Thema: Was Repressionen angeht, ist Italien ein ganz anderes Level und Stadionverbote von acht bis zehn Jahren sind keine Seltenheit. Trotzdem unterstützen sich die Mitglieder innerhalb der Gruppe und halten zusammen, damit die Stadionverbotler durchhalten und nicht wegbrechen. Natürlich sprachen wir auch über das Spiel am Folgetag, da die Mannschaft zwingend gewinnen musste, um weiterhin eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. 

Der ganze Abend hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Treffen. Grazie Fratelli!

Nach dem Essen ging es für uns zurück Richtung Unterkunft. Da die Stadt am Samstagabend brechend voll war, brauchten wir für wenige Kilometer eine Ewigkeit, bevor wir endlich ankamen.

Sonntag/Spieltag

Der nächste Morgen startete mit einem typisch italienischen Frühstück: Cornetto e Cappuccino. Zum Nachtisch genehmigte der ein oder andere sich das erste alkoholische Getränk des Tages. Die Vorfreude auf das anstehende Spiel stieg. Da unsere Besatzung nicht komplett ins Auto passte, durfte der ein oder andere das große Los einer Rollerfahrt genießen. Jeder, der diese Erfahrung schon gemacht hat, weiß, wie waghalsig die Fahrmanöver teilweise sind. Naja, pure Vernunft darf niemals siegen. 

Anders als sonst, traf man schon lange vor Anpfiff am Stadion ein, da das Arechi zu einem großen Teil ausverkauft sein sollte. Das Stadion ist und bleibt für mich auch immer noch der Wahnsinn und mit über 20.000 Zuschauern sollte das Ganze wohl ein Fest werden. 

Die Zeit bis zum Anpfiff verging wie im Flug. Gespräch hier, Bierchen da und ständig die Frage von Kindern nach Aufklebern, auf die wir natürlich vorbereitet waren. Viele Ultras nehmen ihre Kinder mit ins Stadion und in die Kurve. Vor dem Spiel rennen die Kinder zusammen durch die Gegend. „Da padre in figlio“, also vom Vater zum Sohn. 

Kurz vor Anpfiff ging es für uns in den Block und wir starteten mit Vollgas in die Partie. Die Bedeutung des Spiels wurde in der Kurve schnell erkennbar und die Lieder wurden lautstark durch’s Arechi geschmettert. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war es soweit und Salernitana ging in Führung. Was ein Torjubel – geisteskrank, komplette Ekstase und Erleichterung. In der Halbzeit galt es, durchzuatmen und sich auf die zweite Hälfte vorzubereiten. Diese war noch einmal richtig spannend, doch in der Nachspielzeit erzielte die Granata das 2:0 und machte den Sack zu. Leider gewann auch die Konkurrenz unerwartet gegen einen Aufstiegskandidaten. Dennoch war dieser Sieg so wichtig. Ein Stadionbesuch, den ich nicht vergessen werde. 

Nach dem Spiel ging es mit Nuova Guardia noch zum gemeinsamen Pizzaessen. Und auch hier war die Gastfreundschaft wieder überragend. Verhungert oder verdurstet ist definitiv keiner. Vollkommen satt gegessen, sah ich mich gefühlt schon früh im Bett liegen. Das sollte aber anders kommen. 

Erstmal ging es noch zu den Prigionieri, einer weiteren Gruppe der Curva Sud, die uns eingeladen hatte, vorbeizukommen. Spontan entwickelte sich hier ein Fifa-Match auf der Spielkonsole, welches mit Trommeln und Gesang begleitet wurde. Irgendwie stumpf, aber hat Spaß gemacht. Ziemlich müde machten wir uns auf den Heimweg. Da der ein oder andere noch nicht genug hatte, einigten wir uns auf ein letztes Getränk an der Strandbar. Wie das mit „einem letzten Getränk“ so ist, versackten wir komplett und hatten einen der besten Abende überhaupt. Ein weiteres von vielen Highlights an diesem Wochenende. Komplett zerstört ging es ins Bett. Perfekter Tag würde ich sagen. 

Den Rückflug am nächsten Tag nutze ich, um etwas Schlaf nachzuholen und mich (nicht) auf die Arbeit am nächsten Tag zu freuen.

Reisebericht Sampdoria Genua – US Salernitana 1:0 (1:0)

Im Gegensatz zur Reisegruppe in der Woche zuvor, entschied ich mich statt dem Heimspiel, dem altehrwürdigen Stadio Luigi Ferraris nochmal einen Besuch abzustatten. Ähnlich wie in Salerno gibt es auch bei diesem Schmuckstück von einem Stadion das Gerücht, dass es bald abgerissen wird. Auch wenn Italien immer noch Italien ist und niemand weiß wann es wirklich so weit ist, war es also höchste Zeit dort noch einmal hinzukommen.

Wir erreichten Genua am frühen Nachmittag und wurden bei schönstem Sonnenschein empfangen. Also schnell die Klamotten eingeschlossen und die ligurische Hafenstadt im Schnelldurchlauf erkundet. Ich weiß, dass sich an Genua etwas die Geister scheiden, die einen finden es geht so, die anderen schön. Ich gehöre zur zweiten Kategorie und war durchaus begeistert. Einig sind sich aber wohl alle beim Stadion. In der Stadt gelegen und durch seine Bauweise einzigartig. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg und bekamen so in den 45 Minuten Laufzeit nochmal ein paar andere Ecken abseits der Altstadt zu sehen. Ich finde, die Stadt hat eine ganz eigene spezielle Ausstrahlung und man merkt, dass hier zwei große Fußballvereine beheimatet sind. Das Highlight war, als uns ein alter Mann mit einem weltweit wohl ersten Ultra-Schal entgegenkam, schließlich gründete sich in Genau die erste Ultra-Gruppe überhaupt und das war ihr erster Schal. Alles nachzulesen im großen Interview mit Ultras Tito im Erlebnis Fussball Nr. 84. Absolute Leseempfehlung also.

Auch wenn uns bewusst war, dass es durchaus zwischen den Kurven von Salerno und Sampdoria, allein durch die gemeinsame Freundschaft zu Bari, Kontakte gibt, waren wir gespannt, wie man uns denn so empfangen würde. Im Ergebnis war alles mehr als entspannt. Vor dem Gästeblock stand bereits die Gruppe „Blacklist“ aus Genua parat, allerdings nicht um den Gürtel zu schwingen, sondern um die Jungs von Nuova Guardia mit Getränken zu versorgen. Auch wir wurden natürlich vorgestellt und ausreichend versorgt. Mille grazie. Eine offizielle Freundschaft ist das natürlich trotzdem nicht, aber man respektiert sich.

Die Gruppen aus der Curva Sud trafen letztendlich sehr spät am Stadion ein. Also hieß es nach kurzem Hallo, ratzfatz den Oberrang entern und rein in den Gästeblock. Hier war dann erstmal großes Chaos, denn viele Salernitana-Fans aus dem Norden des Landes machten sich auch in den ersten Reihen des Gästeblocks breit. Wurden sie zunächst noch freundlich gebeten, Platz zu machen, mussten die Gruppen letztendlich doch etwas deutlich werden, bis alle weiter oben oder in den Unterrang verschwunden waren. Trotz des suboptimalen Start folgte dann das komplette frei drehen. Das war der mit Abstand beste Auftritt, den ich bisher bei einem Auswärtsspiel von Salerno erleben durfte. Der gesamte Oberrang zog bei jedem Lied mit und die Melodien wurden ins Stadion geschmettert und zwar so laut, dass wir von der Heimkurve teilweise nichts mitbekommen haben.

Das soll deren Auftritt aber in keinster Weise schmälern. Denn was diese Kurve, nein das ganze Stadion, für eine Ausstrahlung hat, ist wirklich kaum in Worte zu fassen. Erst das Intro mit hunderten großen Schwenkfahnen im bekannten Streifenmuster und jede Menge Pyro. Dann dieses komplett am Rad drehen in der Südkurve, was man auch in unserer Ecke wunderbar beobachten konnte. Dazu die komplett mit Zaunfahnen zugehängte Gegengerade, an der es wirklich keinen Zentimeter Platz mehr gab. So ungefähr stelle ich mir die Hochphase der Ultrabewegung in Italien vor. Unglaublich.

Auch in der Gradinata Nord hat sich mit den Gruppen Boys Sampierdarena und der Gruppo Cajenna ein Stimmungskern gebildet. Diese Gruppen werden auch von Sud unterstützt und akzeptiert. Diese Gruppen verabschiedeten uns im Gästeblock schlussendlich mit Applaus. Eine durchaus ernst gemeinte und respektable Geste.

An diesem Tag trafen also zwei Schwergewichte der Ultraszenen Italiens aufeinander. Zwei Kurven die alles gaben und die schönsten Lieder in den Himmel schrien. Um so bitterer, dass die Mannschaften auf dem Feld dem so überhaupt nicht gerecht werden. Beide Teams stecken komplett im Tabellenkeller und somit war das Match eine Art Endspiel, welches die Salernitana schlussendlich mit 1:0 verlor. Am Dienstag folgte dann für unsere Freunde der letzte Strohhalm gegen die noch tiefer stehenden Citadella. Hier muss dann ein Sieg her um zumindest noch die Playoffs zu erreichen.

Wir machten uns nach dem Spiel wieder zu Fuß in die Stadt. Zum Glück haben wir noch eine offene Pizzeria gefunden und uns danach satt auf zum Busbahnhof gemacht. Ist es nicht sowieso schon trostlos genug über Nacht mit einem Flixbus fahren zu müssen, hatte dieser auch noch Verspätung, so dass wir es uns auf Parkbänken zwischen jeder Menge Ratten und fleißigen Mitarbeitern der Müllabfuhr „gemütlich“ machten. Aber was tut man nicht alles, um am nächsten Tag pünktlich in Düsseldorf zum Spiel von Schalke zu landen. Jeweils ein Spiel von Schalke und Salerno innerhalb von nicht mal 15 Stunden muss man schließlich auch erstmal schaffen. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal Fratelli, hoffentlich in der Serie B!

SSV Jahn Regensburg (A) – Hinrunde 2024/2025 (DonaustadtkURier)

Die Fans aus Gelsenkirchen hatten nicht nur die gesamte Nord-, sondern auch gute Teile der Ost- und Westtribüne für sich eingenommen. Für die große Anzahl an Mitgereisten und den Vergleich mit anderen Traditionvereinen wie dem HSV oder dem 1.FC Köln war der Auftritt jedoch eher enttäuschend. Gerüchten zufolge warteten die Schalker bei der Hinfahrt sogar auf Dortmund , aber die hatten offenbar andere Pläne an diesem Tag. Was Schalke aktuell auf Deutschlands Straßen abreißt, ist absolut beachtlich. Optisch haben vor allem die vielen großen Schwenkfahnen Eindruck hinterlassen, akustisch blieb es eher verhalten. Sicherlich spielte auch das Spielgeschehen dabei eine Rolle.

SSV Jahn Regensburg (A) – Hinrunde 2024/2025 (Vorspiel)

Als sich die lange Rückfahrt fast dem Ende zuneigte, meldeten sich noch unsere Nachbarn aus Gelsenkirchen zu Wort, die sich ihrerseits schon auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Regensburg befanden und ihr Interesse an einer Auseinandersetzung bekundeten. Aus verschiedenen Gründen gelang es uns jedoch nicht, hierauf die eigentlich notwendige Reaktion zu zeigen, sodass es letztlich nur bei einem kurzen Sichtkontakt mit dem Feind blieb. Dementsprechend bedient erreichten wir unsere Räumlichkeiten am frühen Sonntagmorgen. 

Hannover 96 (H) – Rückrunde 2024/ 2025 (i-Block)

Die Nordkurve Gelsenkirchen zeigte an diesem Abend einen durchschnittlichen Auftritt. Lautstärketechnisch kam bei uns nicht viel an, dafür überzeugte das ganze Spiel über der Materialeinsatz und es konnte auch immer wieder Bewegung im Block gesehen werden. Das Steigerlied vor dem Spiel ist natürlich ein absoluter Banger. Auch wenn das Zaunfahnenbild der Schalker schon öfter angesprochen wurde, muss ich darauf auch nochmal zu sprechen kommen, da sie für die absolut beschissen platzierten Werbebanden, wodurch die Zaunfahnen kaum zu sehnen sind, wahrscheinlich selber nichts können. Warum dann allerdings keine Stangenkonstruktion gebaut wird, um die Zaunfahnen hervorzuheben, erschließt sich mir aber genauso wenig wie warum UGE keine ausgeschriebene Zaunfahne hat, da dafür ja genügend Platz vorhanden wäre… Unterstützt wurden die Ultras Gelsenkirchen vom VAK P von Twente Enschede.

 

Hertha BSC (A) – Rückrunde 2024/ 2025 (hb98.de)

Über 25.000 Gelsenkirchener und die, die es gerne sein wollen, verirrten sich an diesem sonnigen Samstag ins Olympiastadion. Im Gästeblock versammelte sich die Szene um die Ultras GE unter der “Nordkurve Gelsenkirchen”-Zaunfahne. Die Gruppen der Gäste vermieden es jedoch, sich auf den erweiterten Gästeblock auf der gegenüberliegenden Seite des Marathonthors zu verteilen. Dadurch konnte lediglich im eigentlichen Gästeblock ein kompaktes Bild mit Schwenkern, Zaunfahnen und Doppelhaltern erzeugt werden. Die restlichen von Gästen bevölkerten Blöcke waren lediglich vereinzelt mit Zaun- oder Schwenkfahnen bestückt.

Über der Ultras GE Zaunfahne hing ein kleiner Überhänger der Freunde aus Enschede, zudem gab es Unterstützung aus Nürnberg.

Ansonsten konnten die Schalker ihr Potenzial aus so einem großen Gästeanhang nicht voll ausschöpfen. Fairerweise kann man ihnen trotzdem einen guten Auftritt bescheinigen, lautere Momente verbuchten sie vor allem bei den Wechselgesängen über das Marathontor oder ebenfalls zu Beginn des Spiels. Gemessen an der Gästezahl hatten wir aber auch schon bessere Szenen am Marathontor.

SC Preußen Münster (H) – Rückrunde 2024/ 2025 (Schallermann)

Apropos Schalker: der ganze Steigerlied-Klamauck ist ja schön und auch nett laut. Im Anschluss war ich jedoch schon etwas enttäuscht, mit Ausnahme von 2-3 lauteren Momenten in Halbzeit Eins kam nicht wirklich was an. Gepaart mit dem schäbigsten Heim-Zaunfahnenbild der Liga und den Pfiffen der treuen Haupttribünenfans beim Stand von 0:0 zur Halbzeit war das auf jeden Fall zu wenig. Dass der Mythos vom Schalker Markt dann mit 58.000 Fans beim Stand von 1:0 gut gescheppert hat überrascht wenig.

1.FC Köln (A) – Rückrunde 2024/ 2025 (Kallendresser)

Der Gästeanhang aus Gelsenkirchen konnte in der ersten Halbzeit ein paar Mal vernommen werden. Nach der 1:0 Führung flachte die Stimmung gerade in der zweiten Halbzeit etwas ab bzw. so viel kam in der Südkurve auch nicht mehr an. Optisch machte die Verteilung der Gruppen in Ober- und Unterrang und die jeweiligen Aktionen zur ersten und zweiten Halbzeit schon was her. Unterstützt wurden die Schalker (sichtbar in Form von Tifo) von den Freunden aus Skopje. Ebenso waren an diesem Sonntag Personen aus Mönchengladbach im Gästeblock anwesend.

1.FC Köln (A) – Rückrunde 2024/ 2025 (Schwaadlappe)

Schalke bringt ne kleine Choreo mit, Betonung liegt hier aber definitiv auf klein.

1.FC Magdeburg (H) – Rückrunde 2024/2025 (planet md)

Zu Spielbeginn war es nämlich durchaus nicht so leicht, sich Gehör zu verschaffen. Grade wenn Schalke es schaffte, die anderen Tribünen oder mehr als den Stimmungskern mitzunehmen, war ordentlich Lautstärke in der Schüssel.

[…] Schalke präsentierte nach 20 Minuten noch zwei Spruchbänder (UGE und Hugos) gegen Stadt- und Stadionverbote. Nach ca. 30 Minuten stellte die Heimsiege den Support kurzzeitig ein, vermutlich aufgrund eines Notarzteinsatzes, nachdem der Gästeblock das realisiert hatte, wurde ebenfalls geschwiegen.

[…] Auf den Rängen herrschte jetzt zunehmend Ektase und wirklich zu vernehmen war die Schalker Nordkurve nicht mehr.

1.FC Magdeburg (H) – Rückrunde 2024/2025 (Nord-Mitte-Unten)

Zum Intro erleuchtete die Nordkurve dank unzähliger weißer Fackeln und etwas Rauch, was ein fulminantes Bild ergab. Für uns beide wahrscheinlich die größte Pyroshow, die wir live gesehen haben. Mit einer unfassbaren Lautstärke drehten die Jungs und Mädels um UGE und Hugos komplett am Rad und überzeugten mit einer krassen Mitmachquote. Das Tifo konnte mich leider nicht so überzeugen, wenn auch die Nordkurve unfassbar groß ist und es viele Schwenker benötigt, um ein gutes Bild abzugeben. Zur 13:12 Minute zeigten UGE und Hugos noch SBs gegen Stadionverbote, was nochmals mit Fackeln untermalt wurde. 

SC Paderborn (A) – Hinrunde 2024/ 2025 (Pfauenschrei)

Auch der Gästeblock erwischte heute einen für ihre Verhältnisse durchwachsenen Tag. Nur selten, wie etwas nach den Führungstoren, erreichten die Schalker eine gute Lautstärke und Mitmachquote. Vergleichen mit den Auftritten aus der Vergangenheit sicherlich eher einer der schwächeren Auftritte der Nordkurve GE.

 

1.FC Kaiserlautern (H) – Hinrunde 2024/2025 (Infoblättsche) 

Zur Stimmung beider Seiten kann ich nicht viel sagen. Bei uns gab es wie gewohnt sehr gute und schwächere Momente, den Schalkern merkt man die sportliche Talfahrt natürlich auch an. Hier bleibt zu hoffen, dass einer der letzten eingetragenen Vereine im deutschen Profifußball diese Talfahrt stoppen kann und nicht das nächste unattraktive Konstrukt diesen Platz einnimmt.

1.FC Kaiserlautern (H) – Hinrunde 2024/2025 (Unter die Haut) 

Wie im Jahr zuvor entschied man sich, mit einer Abordnung in den Oberrang zu gehen, doch wurde diese am Zugang zum separaten Eingang gehindert, was zu ewig langen Diskussionen führte, bis man schließlich grünes Licht bekam. Ein elendes Prozedere, was man sich eigentlich nur mit gewollter Schikane erklären kann. Hier weiß man, woher die Probleme mit der Polizei GE wohl herkommen, die selbst den Heimfans immer wieder Steine in den Weg legen.

[…] Wie immer am Schluss ein paar Worte zum Gegner: Offensichtlich solidarisierte man sich zu Beginn des Spiels mit unserem Fernbleiben und imitierte die lückenhafte Zaunbeflaggung im Gästeblock, wobei sich in dieser Hinsicht auch nach unserem Ankommen nichts mehr änderte. Trotz des wieder einmal bescheidenen Auftritts ihrer Mannschaft, schaffte es die Nordkurve diesmal auch bis zum Ende des Spiels zu supporten, auch wenn bei uns eher weniger ankam.

Hamburger SV (A) – Hinrunde 2024/2025 (Möwenschiss)

Das Eintreffen der Gästeszene ließ dann gewohnt lange auf sich warten. Schalke ist mit Sicherheit nicht für das allerstärkste Zaunfahnenbild bekannt. Dieser Eindruck änderte sich auch dieses Mal nicht, doch der große Nordkurve Gelsenkirchen Banner, der an der Brüstung des B-Ranges befestigt war, überzeugte und unterstrich die Masse der mitgereisten Schalker. Über dem Nordkurve Gelsenkirchen Banner flaggten unter anderem die Hugos, die Marler Jungs und Junge Chaoten an. Im Unterrang hingegen positionierten sich die Ultras Gelsenkirchen, die ersichtlich durch einen am Zaun befestigten Schal und einer Freundschaftsfahne, Unterstützung aus Skopje erhielten.

[…] Folglich konnte man die Gelsenkirchener nur allzu gut auf der Nordtribüne vernehmen. Waren sie in der ersten Hälfte vornehmlich durch den einheitlichen Einsatz des Schals und einige wenige Hüpfeinlagen vernehmbar, konnte der Gästeblock spätestens nach dem Ausgleich sein Potenzial ausschöpfen.

 

SSV Jahn Regensburg (H) – Hinrunde 2024/2025 (DonaustadtkURier)

So war das Ergebnis am Ende des Tages doch schon etwas schmeichelhaft. Hierdurch konnten sich die Schalker etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen und sich auf den 14. Platz vorarbeiten. Dementsprechend war die Stimmung in der Nordkurve zu Abpfiff ziemlich ausgelassen.

Blick auf den Gegner

In regelmäßigen Abständen lassen wir in der Rubrik „Stimme des Gegners“ unsere Gegner zu Wort kommen und geben die Eindrücke wieder, die unsere Nordkurve auswärts wie zu Hause hinterlassen hat. 

Zum Abschluss der Saison möchten wir einen möglichst objektiven Rückblick auf die Auftritte der anderen Kurven geben.

Beginnen wollen wir mit den Heimspielen in unserer Arena. Hier hinterließ die Nordtribüne des Hamburger SV einen insgesamt sehr soliden und starken Eindruck und konnte somit die gute Leistung aus dem Hinspiel in Hamburg bestätigen. Neben einer ansehnlichen und gut gemalten Choreo zum Intro, konnten die Hamburger mit einer starken Zaunbeflaggung im Ober- und Unterrang sowie einer dauerhaft starken Mitmachquote punkten. Einzige Minuspunkte gibt es bei der Lautstärke und der nicht gerade sinnvollen Auswahl der einzelnen Pyroelemente zur zweiten Halbzeit. 

Positiv überraschen konnte die große Anzahl an Münsteranern, welche den kompletten Gästebereich füllten und mit zwei stimmigen Pyroeinlagen sowie dem kontinuierlichen Einsatz dieses Stilmittels überzeugten. Die Mitmachquote unter den anwesenden Gästen konnte sich ebenfalls sehen lassen. 

Die roten Teufel aus Lautern punkteten trotz verspäteter Ankunft mit einem großen Gästehaufen, einer dauerhaft starken Mitmachquote und einem kleinen Intro zum zweiten Durchgang. Damit hinterließen sie in der Hinrunde den stärksten Eindruck in der Arena.

Block U machte sich aus Magdeburg erneut in großer Anzahl auf den Weg nach Gelsenkirchen. Optisch war wenig bis nichts geboten. Dafür überzeugten, wie nicht anders zu erwarten, die Schlachtrufe und eine starke Phase nach den Toren in den zweiten 45 Minuten. Solider Auftritt. 

Optisch am überzeugendsten zeigten sich die Karlsruher, welche mit ihrem Tifoeinsatz und der Zaunbeflaggung eines der besten Bilder der letzten Jahre hinterließen. Akustisch bestätigten sie diesen positiven Eindruck leider nicht, sodass es nicht für die vordersten Platzierungen reicht. 

Gleiches gilt für die Südkurve aus Köln. Diese konnte im Stehplatzbereich einen soliden Auftritt mit einigen Ausreißern nach oben verbuchen – viel Bewegung, ordentlicher Tifoeinsatz und mehrfach in der Nordkurve zu vernehmen. Der restliche Gästeanhang blieb über die gesamte Spielzeit schwach, sodass hier einige Abstriche in Kauf genommen werden mussten. 

Deutlich hinter den Erwartungen blieben die Fortunen aus Düsseldorf, welche nach einer schönen Schalparade, untermalt von einem ordentlichen Pyrointro, im Verlauf nicht wirklich zu vernehmen waren. 

Bei unseren Auswärtsspielen bestätigte erneut die Nordtribüne aus Hamburg ihren Entwicklungstrend und zeigte schon vor Spielbeginn beim Einsingen, untermalt von diversen Fackeln, welches Potential dort mittlerweile vorhanden ist. Auch wenn der Auftritt nicht ganz an unseren letzten Besuch in der Hafenstadt herankam, waren Mitmachquote, Bewegung und Tifoeinsatz über weite Strecken stark. Nur das restliche norddeutsche Publikum ließ sich davon nicht wirklich mitreißen und konnte nur selten zum Mitmachen motiviert werden. 

Neben den Hamburgern überzeugte im Saisonverlauf noch die Ostkurve der Hertha. In bekanntlich sportlich und vereinspolitisch schwierigen Zeiten, zeigten sich die Berliner gewohnt lautstark und phasenweise mit einer extrem hohen Mitmachquote. Besonders zu erwähnen der Oberrang, welcher auch bei der ein oder anderen Einlage mit in die Gesänge und Bewegung der Kurve einstieg. Ein solider Tifoeinsatz rundete den guten Eindruck ab. 

Als kleine, aber positive Überraschung ist die Hans-Jakob Tribüne aus Regensburg zu erwähnen. Der mittlere Teil der Tribüne konnte phasenweise mit ordentlich Bewegung und zwei schönen Schalparaden punkten. Darüber hinaus wurde sich komplett auf den eigenen Support konzentriert und auf künstliche Pöbeleinlagen verzichtet. Für die Gegebenheiten und Größenverhältnisse ein solider Auftritt.

Stuttgart: Das Commando Cannstatt organisiert beim Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg eine gemeinsame Aktion mit der DKMS und der VfB-Stiftung zur Stammzellen-Typisierung. Zur Stadionöffnung können sich Fans an den Ständen in der Cannstatter Kurve und vor der Haupttribüne mit Hilfe eines einfachen Abstrichs registrieren lassen. Die gesammelten Proben werden in die DKMS-Datenbank aufgenommen, um potenziell Blutkrebspatienten weltweit helfen zu können. Es wird dazu aufgerufen, sich zahlreich zu beteiligen und gemeinsam ein starkes Zeichen im Kampf gegen Blutkrebs zu setzen.

Darmstadt: Vor dem Auswärtsspiel des HSV in Darmstadt kam es laut der Fanhilfe Nordtribüne zu problematischen Vorfällen beim Einlass ins Stadion. Besonders weibliche Fans berichteten von grenzüberschreitenden und übergriffigen Kontrollen durch den Ordnungsdienst. Die Fanhilfe kritisiert das konfrontative Verhalten des Sicherheitspersonals und fordert eine Aufklärung durch den SV Darmstadt 98.

Karlsruhe: Beim Südwest-Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC kam es zu einem umstrittenen Polizeieinsatz am Eingang hinter der Heimkurve, der nun für erhebliche Kritik sorgt. Während die Polizei von mangelhaften Einlasskontrollen und aggressivem Verhalten der Fans berichtete, widerspricht der KSC dieser Darstellung in einer ausführlichen Gegendarstellung. Demnach seien die Vorwürfe unbegründet. Weder seien Mängel bei den Kontrollen festgestellt worden, noch seien verbotene Gegenstände ins Stadion gelangt. Auch das angebliche Bedrängen von Polizeibeamten durch Fans konnte von den anwesenden KSC-Verantwortlichen nicht bestätigt werden. Vielmehr seien unverhältnismäßige Maßnahmen der Polizei wie der Einsatz von Schlagstöcken ohne Vorwarnung erfolgt. Hierbei mussten sogar verletzte Karlsruher medizinisch versorgt werden. Der KSC fordert nun die Aufklärung und fordert das Gespräch mit der Polizei sowie Einsicht in das Videomaterial. Der Vorstand des KSC betonte, dass das Verhalten der Staatsmacht nicht gerechtfertigt gewesen sei.

Heidenheim: Auch bei der Begegnung zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Heidenheim kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der Berliner Polizei und Anhängern aus Heidenheim, wonach fünf Heidenheimer festgenommen wurden. Laut dem FCH war der Verdacht auf das unerlaubte Anbringen von Stickern Auslöser der Maßnahmen. Der Verein kritisiert das Vorgehen der Polizei als unverhältnismäßig und spricht von mehreren verletzten Anhängern, die medizinisch versorgt werden mussten. Auch nach dem Spiel soll es zu gewaltsamen Übergriffen auf Fans gekommen sein. Die aktive Fanszene verzichtete aus Protest auf organisierten Support während der Partie.

Österreich: Die LASK-Fanszene kündigte in einer Stellungnahme einen Boykott der Heimspiele für den Rest der Saison an. Hintergrund sind lang anhaltende Spannungen mit dem Geschäftsführer des Linzer ASKs Siegmund Gruber, unter anderem wegen Stadionverboten gegen Fans, Protesten gegen Trikotfarben und Einschränkungen im neuen Stadion. Die Fanszene wirft dem Verein vor, zu stark auf eine Einzelperson zugeschnitten zu sein, was sie als langfristig gefährlich ansehen. Ziel des Boykotts ist es, Veränderungen im Verein anzustoßen und eine breitere und nachhaltigere Struktur zu etablieren. Parallel dazu wird der Austausch mit anderen Anhängern gesucht, um Forderungen zu formulieren. Hierzu soll an den kommenden Heimspieltagen ein Infostand über die Lage aufklären.