Glück auf Schalker,

wieder mal eine Saison, wo man das Ende nicht erwarten kann. Die letzten Partien waren harter Tobak. Konnte die Partie gegen Ulm noch kurz vor Schluss gedreht werden, reichte das Glück gegen den Tabellenletzten nicht mehr aus und man fuhr mit null Punkten gen Westen zurück. Am heutigen Abend steht das Topspiel des 30. Spieltags in unserer Arena an. Der HSV ist so nah dran am Aufstieg wie lange nicht mehr und will mit Sicherheit beweisen, dass die Heimniederlage gegen Braunschweig am vergangenen Wochenende nur ein Ausrutscher war. Wir hingegen brauchen uns keine Illusionen machen, dass der Auftritt unserer Elf in Regensburg die Ausnahme war. Da unser Punktepolster auf den Relegationsplatz allerdings noch nicht reicht, können wir nicht mit einer Scheißegal-Stimmung in die Partie gehen und müssen uns als Nordkurve weitere fünf Spieltage zusammenreißen und alles rausholen. Hoffentlich werden wir dafür auch noch das ein oder andere Mal belohnt. Die Hoffnung stirbt zuletzt – nein, die Hoffnung stirbt nie! 

F.C. Schalke 04 e.V. – König der Welt!

​​Der Aufsichtsrat unseres Vereins hat sich die Kritik der letzten Mitgliederversammlung zu Herzen genommen und ist auf die Suche nach einem neuen Vorstand Sport gegangen. Mit Frank Baumann wurde es eine Person, die so niemand auf dem Schirm hatte und dessen Name nicht bereits durch die Medienlandschaft dieses Landes ging. Schön zu sehen, dass es auf Schalke ab und an doch möglich ist, die Schnauze zu halten. Ebenso konnte der erste Neuzugang für 2025/26 verkündet werden. Timo Becker ist ein Kind des Ruhrgebiets, dessen Herz Königsblau schlägt. Besonders in Erinnerung geblieben ist der 29. Spieltag der vergangenen Saison. Nach eigenem Spiel mit Holstein Kiel setzte er sich zusammen mit Steven Skrzybski ins Auto und düste nach Gelsenkirchen, um in der Nordkurve unseren FC Schalke beim Spiel gegen die Freunde aus Nürnberg zu unterstützen. Wir heißen Frank und Timo auf Schalke willkommen und wünschen viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück bei ihren Aufgaben!

Ende Januar wurde auf Schalke mit der Genossenschaft „Auf Schalke eG“ ein Projekt gestartet, um den Verein wirtschaftlich handlungsfähiger zu machen und für die Zukunft besser aufzustellen. Die Genossenschaft ist eine Alternative zu einzelnen großen Geldgebern und Teilhabern, die dann oft Mitbestimmung im Tagesgeschäft des e.V. verlangen. Bei der Genossenschaft hat jedoch jede Person, unabhängig von der Höhe ihrer Anteile und des investierten Geldes, nur eine Stimme.

Umso wichtiger ist es natürlich, dass möglichst viele sich beteiligen und das Ganze unterstützen.

Hier die wichtigsten Eckpunkte nochmal zusammengefasst:

– Ein Anteil kostet 250 Euro

– Für den Beitritt zur Genossenschaft wird einmalig eine Eintrittsgebühr von 75 Euro erhoben

– Ab vier Anteilen kommt der Name der Person auf das Förderturm-Denkmal vor den Toren der Arena (ähnlich der Tausend-Freunde-Mauer damals)

– Das Geld, welches man in seine Anteile investiert, kann man sich wieder auszahlen lassen. Die Kündigungsfrist hierfür beträgt fünf Jahre.

Neben dem klassischen Zeichnen von einem oder mehreren Anteilen gibt es seit letzter Woche auch die Möglichkeit, in 25-Euro-Schritten auf einen Anteil hin zu sparen.

 Als Gruppe Ultras Gelsenkirchen haben wir im Februar bereits 40 Anteile gezeichnet. Gleiches hat der Supporters Club getan. Und auch der SFCV sammelt aktuell Geld in den Fanclubs, um mit einer größeren Summe Anteile zu zeichnen.

 Neben der Möglichkeit, als Fanclub beziehungsweise juristische Person der Genossenschaft beizutreten, möchten wir auch nochmal darauf hinweisen, dass es selbstverständlich Sinn macht und für den Verein hilfreich ist, wenn sich möglichst viele Einzelpersonen ebenfalls beteiligen. Wer die finanziellen Möglichkeiten hat – was durch das neue Ratenzahlungsmodell sicherlich einen größeren Personenkreis ansprechen dürfte – und wer ein unkompliziertes Projekt zur finanziellen Stärkung unseres Vereins durch seine Mitglieder unterstützen möchte, kann also weiterhin aktiv werden und jedenfalls einen Anteil zeichnen.

FC Schalke 04 e.V. – Hannover 96 GmbH & Co. KGaA 1:2 (1:0) 

Vor dem Spiel

Nach dem späten Punktgewinn in Fürth stand das Duell mit den abstiegsgefährdeten Gästen aus Ulm auf dem Programm. Bevor es darum ging, die letzten Sorgen um den Ligaverbleib mit einem Erfolg gegen die Spatzen weiter zu beseitigen, testeten wir – wie schon auswärts – erneut den neuen Gesang zur Melodie von „König der Welt“ der Band Artefuckt. Den dazugehörigen Text findet ihr in der vorherigen Ausgabe des Blauen Briefs. Auch beim Heimspiel konnte man hier das Potenzial erkennen. Zudem hingen wir vor Beginn ein Spruchband im Oberrang auf. Wie viele bereits bemerkt haben, wurde still und heimlich eine Zeile im Stück „Königsblauer S04“ geändert. Unsere Position dazu machten wir mit dem Spruchband eindeutig klar: „Königsblauer S04: Deutscher Meister kann nur Schalke sein!“

Nordkurve Gelsenkirchen

Zur Verdeutlichung dieses Standpunkts starteten wir mit besagtem Lied und ansehnlicher Schalparade ins Match. Hoffentlich ist den Verantwortlichen nun klar, dass Rumpfuschen an Vereinsliedern ein absolutes No-Go ist! Insgesamt begann die Kurve solide, allerdings ließ das Geschehen auf dem Feld stark zu wünschen übrig, was sich auch auf die Stimmung auswirkte. Kurz vor dem Seitenwechsel gingen die Gäste in Führung, was auf den Tribünen für Unmut sorgte. Der Halbzeitpfiff wurde von vereinzelten Pfiffen begleitet.

Die zweite Hälfte war ähnlich zäh. Weder auf dem Rasen noch in der Kurve kam wirklich Schwung auf. Alles wirkte an diesem Tag lethargisch. Höhepunkte blieben Mangelware. Immerhin konnte die Begegnung dank der Treffer von Seguin und Kaminski noch zu unseren Gunsten gedreht werden. Fußballerisch zwar absolute Magerkost, aber zumindest konnte der Abstand auf Rang 16 weiter ausgebaut werden.

Gegner

Die Szene aus Ulm reiste per Sonderzug zum ersten Auftritt in unserer Arena an. Besonders in Erinnerung blieb die Pyroshow zu Beginn des zweiten Durchgangs. Auch das Gesamtbild mit Zaunfahnen und optischer Unterstützung war stimmig. Akustisch kam allerdings wenig bei uns an.

 

Freunde

Unterstützung erhielten wir von unseren Freunden aus Nürnberg, Enschede und einer großen Abordnung aus Salerno. Danke, bedankt, mille grazie!

Rechtsform SSV Ulm 1846 Fußball GmbH & Co. KGaA

Der SSV Ulm 1896 Fußball e.V. entstand 2009 durch Abspaltung der Fußballabteilung vom SSV Ulm 1896 e.V.. Die Anfangszeit unter dem „neuen“ Namen war allerdings geprägt von einem Wettskandal und darauf folgend einer Insolvenz in 2011. 2018 beschlossen die Mitglieder die Ausgliederung, welche 2020 in Form einer GmbH & Co. KGaA durchgeführt wurde. Erst 2023 schafften es die Spatzen zurück in den Profifußball und marschierten direkt durch die 3. Liga zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

In dieser Zeit scheint auch ein US-amerikanischer Investor seine Liebe, oder wie man es auch nennen will, für Ulm entdeckt zu haben. Calvin Ford, Ur-Ur-Enkel von Autobauer Henry Ford, erwarb im Mai 2024 15 Prozentanteile an der Kapitalgesellschaft. Ford sagte, für ihn habe sich eine Gelegenheit entwickelt, die er nicht ignorieren konnte und stellte dabei vor allem die Fans und die Historie der Stadt in den Fokus. Er freue sich darauf, mit seiner Familie viel Zeit in Ulm zu verbringen.

Die Meldung las sich im letzten Jahr, als sei ein viel zu reicher Mensch beim Durchzappen im TV am frühen Morgen bei der deutschen 3. Liga hängen geblieben und hätte so nun ein neues Hobby gefunden. Quasi der deutsche NFL-Yuppie umgekehrt. Viel gehört hat man von ihm seitdem nicht mehr, was wohl grundsätzlich etwas Gutes sein dürfte. Er hat aber trotz seiner Anteile ohnehin kein Stimmrecht und damit nur indirekten Einfluss, das Ulmer Modell sei deshalb an dieser Stelle positiv erwähnt. Es bleibt aber offen, ob Ford auch in Zukunft, beispielsweise beim Thema anstehender Stadionumbau, im Hintergrund bleiben wird.

Gegen Investoren – für immer e.V.!

SSV Jahn Regensburg GmbH & Co.KGAA – FC Schalke 04 e.V. 2:0 (1:0)

Vor dem Spiel

Die Terminierung sorgte dafür, dass sich die Fahrtwege der Schwarz-Gelben, welche vom Samstagabendspiel in München kamen, und unserer kreuzten. Um erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, ging man direkt in die Offensive und bot dem Feind die Gelegenheit, Fakten zu schaffen. Während Team Blau beziehungsweise Weiß motiviert war und bereitstand, hatte Schwarz-Gelb mal wieder Probleme mit dem Blinker. Um es mit einem Dortmunder Lied auszudrücken: „Die Schalker, die wollten uns schlagen, doch wir wollten lieber nach Haus…“

Danach ging es für uns erstmalig nach Regensburg. Statt der berühmten Altstadt bekam man aber „leider“ nur das Jahnstadion an der A3 zu sehen, welches von außen den Charme eines Baumarktzentrallagers versprüht. Naja, für die meisten immerhin ein neuer Ground. Trotz unserer recht späten Ankunft konnten wir uns, auch dank der entspannten Einlasskontrolle, vernünftig im Sitzplatzbereich positionieren.

Nordkurve Gelsenkirchen

Die Minuten vor und nach Anpfiff wurden einmal mehr zum Etablieren unseres neuen Liedguts genutzt. Auch wenn die Textsicherheit hier und da noch etwas zu wünschen übrig lässt, hat das Ganze recht gut funktioniert. Danach konnte der Gästeblock immer wieder für lautere Momente sorgen. In positiver Erinnerung bleibt beispielsweise eine solide “S…0…4”-Klatscheinlage, bei der auch die angrenzenden Blöcke mitgenommen werden konnten. 

Unsere „Mannschaft“ gab derweil mal wieder alles, um einen weiteren sportlichen Tiefpunkt aufs Tableau zu bringen. Der Schalker Antifußball mündete im verdienten 1:0 für den abgeschlagenen Tabellenletzten nach zwanzig Minuten. Der Gegentreffer war natürlich ein absoluter Dämpfer. Gemessen an der Scheiße, die man sich hier mal wieder 90 Minuten lang angucken durfte, kann man trotzdem von einem soliden Auftritt unserer Kurve sprechen. Hervorheben darf man zudem den wirklich guten Tifo-Einsatz und das Gesamtbild des Gästeblocks inklusive der Nordkurve Zaunfahne. Darüber hinaus waren wieder einmal über 5.000 Schalker vor Ort, was in Anbetracht der sportlichen Lage definitiv bemerkenswert ist.

Nach Abpfiff wurde der Mannschaft zu verstehen gegeben, dass wir trotz des vermeintlich sicheren Tabellenplatzes einen vernünftigen Saisonendspurt sehen wollen. Man darf gespannt sein, was davon bei der teils leblosen Truppe angekommen ist.

Gegner

Die erste Visitenkarte der Gastgeber bekam man in Form einer beachtlichen Zahl an Aufklebern zu sehen. Allgemein gibt es sicherlich wenige Fanszenen, die im internationalen Kleber-„Game“ so wild vertreten sind, wie die Regensburger.

Alles in allem konnte die Hans-Jakob-Tribüne auf jeden Fall positiv überraschen. Akustisch kam zwar recht wenig an, UR scheint den mittleren Teil der eigenen Tribüne aber gut im Griff zu haben. Im Gedächtnis bleiben zwei ordentliche Schalparaden und ordentlich Bewegung im Block. Dazu verzichtete die Heimseite komplett auf künstliches Gepöbel und konzentrierte sich auf den eigenen, durchgehenden Support. Erwähnenswert ist noch die, trotz ein, zwei veralteten Infos, gute und ausführliche Gegnervorstellung im „Donaustadtkurier“.

Freunde

Ein Dankeschön geht an zahlreiche Brüder aus Nürnberg!

Nordkurve Nürnberg

Aktuelle Lage

Das Gastspiel des Tabellenführers aus Hamburg sorgte in Nürnberg für Vorfreude und so war die Nordkurve natürlich bei diesem Spiel besonders motiviert. Leider lief das Geschehen auf dem Rasen komplett in die falsche Richtung und so stand es bereits nach acht Minuten 0:1 für die Gäste. Die frühe rote Karte für Nürnbergs Antiste nach einer knappen Viertelstunde ließ es nicht sonderlich besser aussehen. Vor der Halbzeit musste man zudem das 0:2 verdauen. Auch nach der Halbzeit kam der FCN nie wirklich in die Partie und so setzte Glatzel in der 84. Minute den 0:3-Schlusspunkt.

In der Nordkurve bedankten sich die beiden Gruppen UN und BDA mittels zweier Spruchbänder bei zwei Nürnberger Fananwälten für ihre jahrelange Arbeit. Des Weiteren wurde eine gemeinsame Spruchbandaktion gegen Ticketaufschläge mit Castaways durchgeführt.

Das Topspiel in Kaiserslautern konnte der 1. FC Nürnberg für sich entscheiden. Es wurde in der Schlussphase zwar noch etwas eng, aber am Ende stand der Auswärtssieg am Betze. Die Nordkurve rief zur ersten 125 Jahre-Choreo auf. Vor der Partie wurden, gegen eine Spende von 10 Euro, extra angefertigte Mottoschals verteilt, welche zum Einlauf der Partie in besagter Choreo ihren Platz fanden. Die Schalparade bildete den Hintergrund mehrerer Szenen aus der Vereinshistorie. Am Zaun wurde das Gesamtbild mit dem Spruch „Geschichten von Helden und Dieben” abgerundet. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte UN noch mehrere Spruchbänder, sowie ein gemaltes Banner zum Thema Verbandsstrafen von Pyrotechnik und untermalte dieses mit zwei Fackeln. Über die 90 Minuten hinweg waren Letztere immer wieder im Gästeblock zu sehen, welcher an diesem Abend besonders gut aufgelegt war.  

Das Ergebnis des heutigen Heimspiels gegen Paderborn lag uns natürlich noch nicht vor. Kommenden Samstag steht das für viele Schalker interessante Auswärtsspiel des FCN in Düsseldorf an.

VAK-P Enschede

Aktuelle Lage

Weiterhin tut sich die Mannschaft der Tukkers schwer. In den beiden letzten Spielen gegen Sittard und in Zwolle kam man nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Twente hat nun acht Zähler Rückstand auf die direkten Qualifikationsplätze für Europa. So wie es aktuell aussieht, wird die Saison also mit den ligainternen Playoffs für den Conference League-Platz verlängert werden.

Am Tag des Heimspiels gegen Fortuna Sittard jährte sich die Befreiung der Stadt Enschede durch englische Soldaten zum 80. Mal. Zu diesem Anlass präsentierten unsere Brüder über die Gegengerade ein großes Spruchband zum Anpfiff: „They fought for our tomorrow, we honour them today“.

Über Ostern steht im Nachbarland das Pokalfinale an, von daher hat Twente spielfrei. Als Nächstes ist die PSV Eindhoven zu Gast, danach reisen unsere Freunde zu Sparta Rotterdam.

Komiti Skopje

Aktuelle Lage

Die Erfolgsserie vom FK Vardar hält an. Auch ohne Unterstützung von Komiti konnte das prestigeträchtige Duell bei Pelister Bitola gewonnen werden. Und sowohl in der Liga als auch wenige Tage später im Pokal Halbfinal-Hinspiel konnte Akademija Pandev aus Strumica besiegt und somit ein riesen Schritt Richtung Klassenerhalt und auch Pokalfinale gemacht werden. Der Fokus von Komiti lag die letzten Wochen vor allem auf dem Benefizspiel gegen Roter Stern, für das Karten verkauft, eine Choreo sowie Sachen für den Verkauf vorbereitet und natürlich ordentlich mobil gemacht wurden. Gerechnet wurde mit bis zu 20.000 Zuschauern und die Einnahmen sollen bekanntlich den Opfern der Brand-Katastrophe von Kocani vor einigen Wochen zu Gute kommen. Da das Spiel vor drei Tage stattfand und somit beim Schreiben dieser Zeilen noch in der Zukunft lag, können wir euch erst in der kommenden Ausgabe einen ausführlichen Bericht nachliefern.

Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage

Das “kleine Derby” gegen Juve Stabia aus Castellamare hat Salernitana mit 1:0 verloren. In der Nacht haben sich noch Halbstarke an einem Spruchband am Stadion zu schaffen gemacht und es brennend per Video zur Schau gestellt. Eine eher peinliche Aktion, sich um 3 Uhr in der Nacht auf den Weg in die feindliche Stadt zu machen, niemandem Bescheid zu geben, aber dann öffentlich wirksam im Internet rumzuposen. 

Beim Heimspiel gegen Ulm haben uns 18 Jungs aus Salerno tatkräftig unterstützt und den Abend mit Speisen und Bier ausklingen lassen.

Das darauffolgende Heimspiel gegen Südtirol konnte Granata mit 2:1 und einer soliden Leistung für sich entscheiden. Damit konnten erheblich wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt werden. Man befindet sich jetzt in der Tabelle zwar noch auf einem Abstiegsplatz, nach oben beträgt der Abstand jedoch nur zwei Punkte und somit bestehen noch reelle Chancen auf den Klassenerhalt. Das nächste Spiel führt Salerno auswärts zum Tabellennachbarn, nach Cittadella, darauf folgt das Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Cosenza.

In der heutigen Ausgabe geht es um ein fast reines Ultras-Thema. Schon seit 2002 produzieren wir fleißig unzählige Aufkleber, die an den Laternen und Wänden unserer Welt landen. Martin hat dabei jeden dieser Aufkleber gesammelt und archiviert. Jeden, bis auf einen. Welcher fehlt, erfahrt ihr im folgenden Interview:

Interview Aufkleber-Sammler

Stell dich bitte kurz vor, wer bist du und wie lange fährst du schon auf Schalke? 

Martin: Ich bin Martin, wohne in Gelsenkirchen und habe meine ersten Schalke Spiele 1994 im Parkstadion gesehen. Danach bin ich arbeitsbedingt unregelmäßig gefahren und seit 2012 nun schließlich Allesfahrer.

Was sammelst du genau und wann und wie wurde es zur Sammelleidenschaft?

Martin: Ich sammle Aufkleber ausvon den Gruppen der Schalker Fanszene. Die ersten Aufkleberpakete habe ich in meiner Premierensaison als Allesfahrer gekauft und war seitdem bei jedem Heimspiel am Stand im Stadion oder früher noch am Treffpunkt an der GAK. Das war der Startschuss und man entwickelte Interesse an der Thematik und hat immer auch im Stadion oder in der Stadt an den Laternen und Wänden Ausschau gehalten, was es noch so an Aufklebern gibt.

Nachwelchen Regeln und Kriterien sammelst du?

Martin: Anfänglich habe ich einfach alles an Aufklebern mit Schalkebezug gesammelt und archiviert, was zu bekommen war. Es dauert dann manchmal etwas länger, gewisse Motive auch zuordnen zu können. Also ob es Aufkleber der Gruppen sind oder Einzelpersonen Motive selbst produziert haben und Logos wie den Nordkurvenbub dafür verwendet haben. Inzwischen beschränkt sich die Sammlung auf Kleber der Schalker Fanszene. Die übrigen Schalkekleber sind an einen Freund vom FCN gegangen, der Aufkleber aller deutschen Vereine ohne Einschränkungen sammelt.

Besitzt du auch noch Sticker von anderen Vereinen in deiner Sammlung?

Martin: Wir sind Mitte der 90er in den Schulferien immer mit dem Fahrrad zu den Trainingseinheiten gefahren. Am Parkplatz vor dem Marathontor konnte man direkt die Spieler begrüßen und mit ihnen reden. Die ersten Autogrammkarten waren eher “Beiwerk”, bis irgendwann Jiri Nemec (mein damaliger und heutiger Lieblingsspieler) Autogrammkarten von der tschechischen Nationalmannschaft verteilt hat. Das war dann die erste richtige “besondere” Autogrammkarte. Eine richtige Leidenschaft wurde es, als andere Sammler bei den Einheiten waren und getauscht haben.

Woher bekommst du deine Sticker, die nicht mehr verkauft werden?

Martin: Da ist man natürlich besonders auf Personen angewiesen, die schon länger zu Schalke fahren und auf Dachböden, Kellern oder ähnlichem noch Restbestände von alten Klebern finden und keine Verwendung mehr dafür haben. Sonst gibt es natürlich auch andere Leute, die ebenfalls sammeln und man tauscht sich da aus, was dem jeweils anderen noch fehlt. Käufe bei Kleinanzeigen und eBay kommen nicht in Frage

Hast du einen Lieblingssticker oder einen besonders wertvollen?

Martin: Ein Lieblingsmotiv habe ich nicht. Wertvoll sind natürlich die Kleber aus den ersten Jahren, die auch entsprechend schwer zu bekommen waren und Aufkleber, die nur in sehr kleinen Auflagen erhältlich waren. Dazu können Testdrucke der Produzenten gehören oder auch interne Aufkleber. Besonders in der Coronazeit sind immer wieder kleine Auflagen gekommen, die nie im Stadion verkauft wurden und natürlich entsprechend selten sind.

Von wie vielen Aufklebern aus dem Hause UGE sprechen wir hier?

Martin: Anfang April waren insgesamt 407 Aufkleber in meiner Sammlung. Davon sind 241 UGE Aufkleber, 134 NK und Sonstiges und 32 Freundschaftsaufkleber. Ob das nun alles vollständig ist oder welche fehlen, lässt sich nicht genau sagen, da natürlich nie seitens der Gruppe Statistiken geführt wurden.

Was fehlt dir noch in deiner Sammlung?

Martin: Derzeit bin ich auf der Suche nach dem letzten, mir bekannten, fehlenden Aufkleber. Er stammt auch aus den Anfangsjahren und war in zwei verschiedenen Versionen erhältlich. Einmal als UGE-Version die ich besitze und einmal als Nordkurve-Version die mir leider noch fehlt.

Vielen Dank für das Interview!

Düren: Die aktive Fanszene des MSV Duisburg boykottierte das Auswärtsspiel beim 1. FC Düren. Grund dafür sind massive Kritikpunkte am Umgang des 1. FC Düren mit seiner sportlichen und finanziellen Krise. Nach einem Insolvenzverfahren und dem Verlust der ersten Mannschaft sowie des Trainerteams trat Düren zuletzt mit einer U23-Notelf an. Für das Spiel gegen Duisburg wurde ein öffentliches Casting für vereinslose Spieler über einen Fußball-Influencer organisiert. In einer öffentlichen Stellungnahme von Kohorte und Jungspunde kritisieren diese insbesondere die Untätigkeit des Westdeutschen Fußballverbands und vermuten hier ein finanzielles Interesse hinter dem Fortsetzen des Spielbetriebs, wie etwa durch Einnahmen aus Spielen gegen „große“ Vereine wie den MSV. Aus Protest gegen diese Umstände wurde zum Fernbleiben des Spiels aufgerufen und ebenfalls dazu, keine Tickets zu kaufen.

Essen: Vor der Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Hansa Rostock führte die Polizei Essen eine großangelegte Kontrolle durch. Auslöser war ein Hinweis, dass Rostocker Fans beim Wasserschloss Wittringen bewaffnet und vermummt seien. Die Polizei kontrollierte hierauf gezielt mehrere Fahrzeuge. Es kam zu 13 Anzeigen und Platzverweisen und die betroffenen Personen durften das Spiel nicht besuchen. Laut Hansa Rostock wurde der Verein erst am Spieltag über die Maßnahme informiert. Die Blau-Weiß-Rote Hilfe kritisierte den Einsatz als gezielte Aktion gegen Hansafans und sprach von einem vorgeschobenen Vorwand. Trotz zweistündiger Kontrolle sei kaum etwas gefunden worden, und die aktive Szene von Rostock musste unverrichteter Dinge die Heimreise antreten und wurde teils von der Polizei bis nach Niedersachsen eskortiert. Die Blau-Weiß-Rote Hilfe kündigte hierzu ein rechtliches Vorgehen gegen den Einsatz an.

Berlin: Beim Heimspiel von Hertha BSC gegen den Karlsruher SC kam es trotz der langjährigen und bekannten Freundschaft zwischen den beiden Vereinen zu einem überzogenen Polizeieinsatz. Obwohl das Spiel als völlig friedlich galt und keine Anzeichen für Konflikte bestanden, war die Polizei mit starker Präsenz vor Ort. Bereits am Vorabend des Spiels standen Einsatzfahrzeuge vor dem Olympiastadion. Am Spieltag selbst überwachten zahlreiche Beamte den Bereich rund um das Osttor und ein Polizeihelikopter kreiste stundenlang über dem Stadiongelände. Die Fanhilfe Hertha BSC kritisierte diesen Einsatz in einem offenen Brief scharf und sprach von einem irrationalen Vorgehen der Berliner Polizei, das offenbar im Zusammenhang mit dem Einstand der neuen Einsatzleiterin stand. Der Einsatz war völlig unbegründet, da es keinerlei sicherheitsrelevante Vorkommnisse gab. Zudem wird kritisiert, dass durch solche Maßnahmen unnötig Steuergelder verschwendet würden, während an anderen Stellen in der Stadt angeblich das Geld fehlt. Im Kontext der Diskussion um die Weitergabe von Polizeikosten an die Vereine warnt die Fanhilfe eindringlich vor den Folgen solcher Einsätze, gerade in Bezug auf die aktuelle Entwicklung der Kostentragung solcher Einsätze. Die Fanhilfe fordert deshalb ein klares und öffentliches Nein der Vereine zu solchen Entwicklungen.

Frankreich: In Frankreich stehen mehrere Ultra-Gruppen, darunter die Magic Fans und Green Angels aus Saint-Étienne, vor einem möglichen Verbot durch das Innenministerium. Ziel der Regierung ist es, laut offizieller Begründung, Gewalt, Rassismus und Homophobie aus den Stadien zu verbannen. Aktuell besteht die Möglichkeit, statt einer sofortigen Auflösung der Gruppen nach einer Anhörung eine Fristverlängerung zu erhalten. Der Verein AS Saint-Étienne soll nun eng mit den Behörden kooperieren, um Gewalt zu verhindern. Im Gegensatz dazu wurde die Gruppe Légion X von Paris FC aufgelöst. Frankreich hat in den letzten Jahren einen politischen Rechtsruck erlebt. Die Regierung unter Innenminister Bruno Retailleau (Les Républicains) verfolgt eine zunehmend autoritäre Linie. Die Ultras gelten dabei als Störfaktor im System des kommerzialisierten Fußballs und geraten verstärkt ins Visier staatlicher Repressionen. Die betroffenen Gruppen organisierten einen breiten Protest unter anderem mit Stellungnahmen, gemeinsamen Aktionen, Spruchbändern und einer Großdemonstration in Saint-Étienne. Auch lokale Politiker und der Verein ASSE unterstützen dies. Am Tag nach der Anhörung wird das Kabinett über die endgültige Auflösung entscheiden. Dabei genügt die Unterschrift des Innenministers. Die betroffenen Gruppen kündigten an, im Falle eines Verbots rechtliche Schritte bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzuleiten.

Chile: Vor der Copa-Libertadores-Partie zwischen Colo Colo aus Santiago de Chile und dem brasilianischen Fortaleza EC ereignete sich eine Tragödie, bei der zwei Jugendliche im Alter von 18 und gerade einmal 13 Jahren verstarben. Eine Gruppe von Anhängern des Heimteams versuchte sich den Weg über einen Schutzzaun hinweg in das Stadion zu bahnen. Dies bekam die mit einem enormen Aufgebot vor Ort anwesende Staatsmacht mit und hinderte die Chilenen mit vollem Einsatz an dem Versuch. Während dieser Maßnahme brach eine Art Tumult aus, in welchem besagter Schutzzaun umgestoßen wurde und unter anderem die beiden Opfer unter sich begrub. Ein Ereignis, das weitreichende Folgen haben sollte. Zum einen wurden in Chile Ermittlungen gegen die Einsatzkräfte eingeleitet, da diese im Verdacht stehen, besagten Zaun in Richtung der Anhänger umgestoßen zu haben. Darüber hinaus gab es am vergangenen Freitag enorme Proteste von Colo Colo Fans, bei denen unter anderem auch Busse in Brand gesteckt wurden. In der Folge wurde das chilenische Superclassico zwischen dem Verein und Universidad de Chile abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben.