Glück auf Schalker,

der wilde Ritt durch die Saison 23/24 geht weiter. Eine Erklärung für die zwei Gesichter unseres Teams hat wohl weiterhin keiner parat. Aber anscheinend hat die Entscheidung, das Spiel in Düsseldorf bereits in der Halbzeit zu verlassen, zumindest vorerst gewirkt. So konnten gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wichtige sechs Punkte eingefahren werden und Königsblau konnte sich etwas Luft verschaffen. Beim dritten Heimspiel an einem Freitagabend in Folge gilt es die katastrophale Hinserie noch halbwegs glimpflich über die Runde zu bekommen und alle Schalker mit einem Sieg in die Winterpause zu verabschieden. Alles für drei Punkte!

Freitagabendspiele sind für blau-weiße Fans aus Gelsenkirchen und unmittelbarer Umgebung sicherlich noch annehmbar, da man dadurch ein „freies“ Wochenende hat. Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass Schalke ein riesiges Einzugsgebiet hat, wodurch Freitagsspiele um 18:30 Uhr für viele Schalker nur schwer oder gar nicht machbar sind und für die Gästefans wird so oder so ein Urlaubstag fällig. Wieso die Konsorten aus der DFL-Zentrale auf die Idee kommen uns gleich drei Heimspiele an diesem Termin hintereinander zu verpassen, werden wohl nur die Herren selbst wissen.

Wie jeder mitbekommen haben dürfte, stand am Anfang der Woche die erneute Abstimmung über den Einstieg eines Investors bei der DFL statt. Mit dem erneuten Voting wurden die Clubs somit vor wenigen Wochen völlig überrumpelt. Auch wenn es Unterschiede zu der Abstimmung vor einigen Monaten gab, lehnen wir selbstverständlich weiterhin jegliche Einflussnahme von Investoren ab. Es war generell überraschend, dass es zum erneuten Voting gekommen ist. Anders als nach der ersten Abstimmung verlautet, wurde im Hintergrund seitens der DFL weiterhin an diesem Vorhaben getüftelt, ohne dass die Vereine davon in Kenntnis gesetzt wurden. In diesem Zuge ist es umso kritischer, dass unser eigener Verein im Gegensatz zur vorherigen Abstimmung diesmal mit „Ja“ gestimmt hat. Zumal die Stimme von Schalke gereicht hätte, um das Vorhaben abzulehnen. Zehn Vereine haben mit „Nein“ gestimmt, zwei haben sich enthalten und 24 Clubs stimmten der Öffnung für Investoren zu. Man vertraut hier Menschen, die einen zuvor dreist angelogen und verarscht haben. Rückgrat sieht sicherlich anders aus, lieber Vorstand und Aufsichtsrat.

FC Schalke 04 e.V. – VfL Osnabrück GmbH & Co. KGaA 4:0 (1:0)

Vor dem Spiel

Nachdem wir beim Spiel in Düsseldorf das Stadion zur Halbzeit verließen, machten sich einige Schmierblätter und -personen daran, uns einen Boykott aufzudrücken. Selbstverständlich lassen wir uns von Nichts und Niemanden irgendetwas einreden. Somit gab es für das Osnabrück-Spiel nur eine Devise: Ohne Wenn und Aber – Zerreißen für drei Punkte! Eben dies ließen wir der Mannschaft in Form eines Spruchbandes zum Aufwärmen auch wissen. Jedem Schalker Spieler auf dem Platz sollte klar gewesen sein, dass sie bei einer erneut blutleeren Vorstellung den Unmut des gesamten Stadions spüren werden.

Der Verein passte sein Vorprogramm zu Ehren des nahenden Barbaratages leicht an. Die kommerzielle Ausschlachtung in Form von Barbara-Merchandise kann man hier sicher hinterfragen. Zum Thema gab’s in der letzten Ausgabe einen Text in der Original 75 Rubrik. Im Endeffekt aber schön, dass sich der FC Schalke weiter seiner Tradition bewusst ist. Beim Auftritt des Ruhrkohle-Chors bei der abgedunkelten Arena, war dann auch wohl bei den meisten Gänsehaut angesagt.

Eher peinlich war das Abbrechen des Vereinsliedes zum Anpfiff. Hier zeigten sich im Ablauf vorm Spiel in den letzten Wochen schon organisatorische Schwächen. Da kann man sicher nachbessern.

Nordkurve Gelsenkirchen

Nach einer Ansprache vom Vorsängerpodest ging es auch direkt in die Vollen. Wir gaben direkt von Anfang an Gas, um die Jungs zum dringend notwendigen Sieg zu schreien. Das klappte auch wunderbar und der Spielverlauf spielte uns in die Karten. Es wollte zwar keine große Euphorie aufkommen und der ein oder andere Torjubel war auch eher unspektakulär. Dieses Spiel zu gewinnen war wohl absolute Pflicht und das Mindeste, was die Fans erwarteten. Trotz alledem konnten wir einen schönen, dauerhaften Lautstärkepegel in der Nordkurve halten und auch der Schalke-Walzer wurde seit längerem mal wieder getanzt. Aufgrund der aktuell eher tristen Stimmungslage auf Schalke war es also grundsätzlich ok auf den Tribünen. Wenn auch noch weit hinter unseren Möglichkeiten.

Auf dem Platz war das Spiel eine klare Sache von unseren Jungs, auch wenn die Osnabrücker absolut kein Gradmesser waren. Die präsentierten sich nämlich wie ein glasklarer Absteiger. Aber auch gegen solche Gegner muss man erst mal vier Tore machen. Dementsprechend zufrieden konnte man mit dem Ergebnis sein, wobei uns die nächsten Spiele wohl vor größere Herausforderungen stellen werden. Somit gab es auch keine große Feierei mit der Mannschaft vor der Nordkurve. Ein kurzes, zufriedenes Beglückwünschen und weiter geht’s! Reißt euch in den nächsten Partien weiter den Arsch auf – für Schalke

Gegner

Für den Gästeanhang der Osnabrücker war der Besuch in Gelsenkirchen wohl ein echtes Highlight-Spiel. Diese tischten zum ersten Mal in der Arena auf und somit war es auch nicht weiter verwunderlich, dass nahezu das gesamte Kontingent in Anspruch genommen wurde. Somit war der Gästeblock gut mit Lila-Weißen gefüllt. Während des Auftritts des Chors und dem gemeinsamen Singen des Steigerliedes verzichteten die Gäste auf Gesänge und verhielten sich respektvoll ruhig. Eine durchaus starke Geste der Osnabrücker. 

Die Fanszene, rund um die Violet Crew, hatte eine schlichte Choreo im Gepäck. Zum Einlauf der Mannschaften wurde ein großer Vereinswimpel entrollt, welcher sich über Ober- und Unterrang erstreckte. Der restliche Bereich war mit lila Papptafeln aufgefüllt. Der detailliert ausgearbeitete Vereinswimpel fügte sich aufgrund der Bauform des Sektors gut in den Gästeblock ein. Sah ganz nett aus. Lautstärketechnisch kam gerade zu Beginn hin und wieder etwas rüber, im Großen und Ganzen passte sich der Auftritt danach aber an die Mannschaftsleistung an. Diese konnte sich dann nach Spielende auch berechtigterweise noch was anhören.

Freunde

Bei diesem Spiel waren einige Freunde aus dem Frankenland vor Ort. Schönen Dank für euren Besuch.

Rechtsform VfL Osnabrück GmbH & Co. KGaA

Im Mai 2013 wurde die Fußballabteilung des VfL Osnabrück offiziell aus dem e.V. in eine GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. Zu diesem Zeitpunkt stand der Verein finanziell nicht besonders gut da, sportlich befand man sich im oberen Bereich der dritten Liga. Der damalige Geschäftsführer Jürgen Wehlend versprach das Blaue vom Himmel: Frisches Geld, Aufstieg in die 2. Bundesliga, wirtschaftliches Wachstum und eine Etablierung unter den besten 40 Klubs in Deutschland. Es kam allerdings anders. Tatsächlich stiegen einige lokale Investoren beim VfL mittels Anteilskäufen ein. Ihr frisches Geld versickerte allerdings vollständig in Altlasten, sodass die Osnabrücker bereits eine Saison später vor der Zahlungsunfähigkeit standen. Am Ende waren es dann die Fans und nicht die Investoren, die den Verein mit einer Crowdfunding-Aktion retteten.

Aktuell hält der e.V. nur noch knapp 50 Prozent der Anteile an der KGaA. Er hat allerdings als Komplementär die alleinige Geschäftsführung. Anteilseigner sind die Stadtwerke Osnabrück mit knapp 10 Prozent, Assmann Büromöbel, Michael Koch und 12 weitere Kleinaktionäre, die größtenteils aus der Region stammen. Anteile am Aufstieg hatten diese Eigner aber kaum. Auch den anstehenden Stadionumbau der Bremer Brücke schafft der Verein trotz Investoren nicht komplett aus eigener Kraft, sondern ist auf eine eine Million Euro Finanzhilfe der Stadt Osnabrück angewiesen. Insgesamt darf bezweifelt werden, ob die Ausgliederung beim VfL etwas zum Positiven geändert hat, geschweige denn ob sie so nötig war, wie damals suggeriert. Einen Weg zurück gibt es nun aber nicht mehr. 

Gegen Investoren – Für immer e.V.!

F. C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA – FC Schalke 04 e.V. 0:2 (0:0)

Vor dem Spiel

Das letzte Auswärtsspiel des Jahres sollte für uns nochmal einen richtigen Leckerbissen bereit halten. Rostock auswärts gehört sicherlich zu den absoluten Highlights der zweiten Liga. Ein dementsprechend großer Haufen machte sich in den frühen Morgenstunden per Bus auf den Weg zur Ostseeküste. Wenig überraschend nahmen uns die Bullen bereits einige Kilometer vor der Rostocker Stadtgrenze in Empfang und eskortierten uns zum hermetisch abgeriegelten Hauptbahnhof. Zum Empfangskomitee gehörte neben dem größten Polizeiaufgebot der bisherigen Saison auch ein junger Hansa Krieger, welcher den vorbeifahrenden Schalkern ein paar Dehnübungen präsentierte. Bis dato also alles erwartungsgemäß. In völlig überfüllten Shuttle Bussen ging es mehr oder weniger zügig Richtung Ostseestadion. So blieb auch genug Zeit, sich vernünftig im Block zu verteilen und unsere mitgebrachten Motto Mützen an den Mann zu bringen. Zum Stadion kann man mit Sicherheit sagen, dass man hier (in Deutschland) einmalige Bedingungen vorfindet. Die Zahl an Aufklebern und Graffitis der Rostocker im Gästebereich ist, wie auch die Position des Blocks direkt neben der heimischen Fanszene, absolut wild.

Nordkurve Gelsenkirchen

Unser Intro stand im Zeichen der schönsten Region Deutschlands. Hinter einer großen Ruhrpott-Fahne sorgten etliche Blinker, Rauchtöpfe, Fackeln und die angesprochenen Mützen für ein rundes Gesamtbild. Dass auch akustisch einiges ging, merkte man von Anfang an. Sowohl die Pöbel-Einlagen Richtung Südtribüne als auch unsere eigenen Schlachtrufe konnten sich sehen und hören lassen. Ganz im Gegensatz zum Gerumpel auf dem Platz. Dass hier zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller aufeinander trafen, war zweifelsohne zu erkennen.

Mit Wiederanpfiff sorgte eine glatt rote Karte gegen den Gegner für Aufbruchstimmung. Leider merkte man aber, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr zu hundert Prozent auf dem Spielgeschehen lag. Die Halbzeitpause kam dann erstmal allen gelegen, auch unserer Mannschaft. Diese startete nämlich deutlich verbessert in den zweiten Durchgang und riss das Spiel in Überzahl immer mehr an sich. Den Auftritt der Nordkurve kann man als „okay“ bezeichnen. Neben einigen lauteren Momenten blieb leider immer wieder Luft nach oben. Erlöst wurde der Schalker Anfang schließlich in der 73. Minute durch Idrizi, dessen Treffer auch nochmal mit ein paar Fackeln gefeiert wurde. Karaman konnte in der 85. auf 2:0 für Königsblau erhöhen. Am Ende stand also ein ganz wichtiger Sieg für die Ruhrpottkanaken, im weiterhin anhaltenden Abstiegskampf.

Gegner

Der Kern der Rostocker Fanszene, rund um Suptras Rostock, steht bekanntlich auf der Südtribüne direkt neben dem Gästeblock. Eine Begebenheit, die sich hervorragend zum Pöbeln eignet. In petto hatte man Kracher wie „Schalke und der BVB“ oder „Die Nummer 1 im Pott sind wir“. Deutlich weniger peinlich präsentierte sich Hansa dann aber beim eigenen Liedgut, vor allem in puncto Mitmachquote. Die kleine Tribüne zieht auf jeden Fall konsequent an einem Strang. Zum Anpfiff zeigte man ein ganz nett anzuschauendes Fahnenmeer in Blau-Weiß-Rot. In der ersten Hälfte kreierte der Gegner einige laute Momente mit nahezu hundertprozentiger Beteiligung im eigenen Block. Der zweite Durchgang war, logischerweise auch durch den Spielverlauf, schwächer, aber definitiv nicht schlecht. Bei der Zaunbeflaggung war natürlich auch alles am Start, was man von der „Kogge“ kennt. „Hansafans gegen Facebook“, oder auch die berühmt-berüchtigten „Späher“, welche scheinbar nicht so wirklich auf der Suche nach Gästefans waren, schmückten die Abtrennung Richtung Gästeblock. Zum völlig isolierten Rest der Rostocker Anhängerschaft auf der gegenüberliegenden Nordtribüne wäre jedes Wort verschwendet.

Nach dem Spiel

Die angepissten Bullen ließen es sich nicht nehmen, eine absurd lang andauernde Sperre vor dem Ausgang einzurichten. Zurück am Hauptbahnhof musste erstmal Tetris gespielt werden, da einer unserer Busse zwischenzeitlich das Zeitliche gesegnet hat. Ohne weitere Vorkommnisse hatte uns die geliebte Heimat trotzdem zu einer halbwegs humanen Zeit wieder.

Freunde

Ein dickes Dankeschön geht an unsere Brüder aus Skopje und Salerno, welche uns an diesem Tag begleitet haben

Nordkurve Nürnberg

Nach der 4:1 Niederlage nahm der Glubb das sportliche Tief leider mit in die nächste Partie gegen die Fortuna aus Düsseldorf. Schon zur Halbzeit stand es 3:0 für die Gäste – manch einem Schalker kam diese Situation gut bekannt vor. Am Ende verlor man zu Hause mit fünf Gegentreffern. Im Anschluss dieses glorreichen Fußballmittags organisierte die Nordkurve Nürnberg das jährliche Winterdorf. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte man allerlei kulinarische Highlights genießen und sich bei Glühwein und Glühbier wieder aufwärmen und die Stimmung deutlich verbessern.

Letzte Woche Mittwoch trat der FCN zum Pokalachtelfinale am Betzenberg an. Zum Intro machte die Nordkurve Nürnberg mit der großen “Nordkurve Nürnberg” Zaunfahne und einem Fahnenmeer aus rot-schwarz-rot auf sich aufmerksam. Das Spiel verlor man leider mit 2:0.

Am vergangenen Sonntag ging es für unsere Freunde weiter nach Elversberg. Neben der geisteskrank guten Zaunbeflaggung startete die Nordkurve Nürnberg mit unzähligen 1. FCN Doppelhaltern und Fahnen auf der gesamten Gästetribüne. Durch einen späten Treffer in der 83. Spielminute konnte man endlich wieder einen Sieg einfahren und steht wieder in der Nähe zum Relegationsplatz zu Liga 1.

Ehe es in die wohlverdiente Winterpause geht, gastiert morgen der HSV im Max-Morlock-Stadion. Weiter geht’s dann am 20. Januar zu Hause gegen unseren Gegner von letzter Woche – Hansa Rostock.

VAK-P Enschede

Aktuelle Lage

Wie in der letzten Ausgabe schon erwähnt, wurden VAK-P wirklich die Karten für das Derby in Deventer verwehrt. Ein weiterer Nackenschlag im Land unserer Freunde in Sachen Kollektivstrafen. Dort werden immer häufiger ganze Fangruppen beziehungsweise die dort genannten Supportersvereinigungen ausgeschlossen. Zur Erklärung: Die Kartenverteilung für die Auswärtsspiele läuft größtenteils über diese Supportersvereinigungen. Anhand der Größe wird den Gruppen eine Mindestanzahl von Tickets vom FC Twente zugewiesen. VAK-P erhält derzeit immer mindestens ein Viertel aller Tickets. In den Niederlanden ist es üblich, dass man die vom Verein ausgegebenen Tickets dann noch vor Ort gegen Tickets des gastgebenden Vereins umtauschen muss. Diesen Umtausch erledigen die Ordner, die jeder Gastverein zu den Auswärtsspielen stellt und mitbringt. Dementsprechend kennt der regelmäßige Auswärtsfahrer die Ordner meist persönlich, gerade weil sie auch bei Heimspielen als Ordner fungieren.

In Deventer sollte VAK-P über diese Verteilung 100 Karten bekommen. Twente und die Go Ahead Eagles kamen aber der Bitte der Polizei und der Stadt Deventer nach, die Tickets aufgrund der Vorjahresvorkommnisse nicht an VAK-P zu geben. Kurzer Rückblick: Im letzten Jahr hatten die Tukkers den Gästeblock von einigen Sitzreihen befreit, nachdem die Eagles Fackeln in den Gästeblock geschmissen hatten.

Twente vergab die Tickets letztendlich an die anderen Supportersvereinigungen, diese gaben diese Mehrtickets allerdings weiter an bekannte VAK-P Mitglieder. Der Umtausch stellte kein Problem mit den eigenen Ordnern dar. Somit war VAK-P doch dabei und hatte zum Einlauf auch eine Aktion parat. Neben einem dreiteiligen Spruchband wurden etliche große VAK-P Logos hochgehalten. Folgende Worte ließen unserer Brüder per Spruchband verkünden: „Lokale driehoek en collectieve straffen staan zij aan zij, Fuck you! Vak-P is er gewoon bij! , Vak-P Enschede altijd & overal.“ auf Deutsch: „Lokales Dreieck und kollektive Strafen stehen Seite an Seite, Fuck you! VAK-P ist trotzdem da! VAK-P immer und überall.“ Das lokale Dreieck ist ein Organ, welches jede Gemeinde in den Niederlanden besitzt, es besteht aus dem Bürgermeister, dem örtlichen Polizeileiter und dem Obersten des örtlichen Gerichts.

Alle unsere Brüder, die sich auf den Weg zu den Eagles gemacht hatten, wurden belohnt: Der FCT konnte das Derby mit 3:1 gewinnen. Im Heimspiel letzte Woche gegen Excelsior legten die Tukker nach und siegten in einem torreichen Spiel mit 4:2.

Am Sonntag spielt Twente das letzte Ligaspiel des Jahres bei Sparta Rotterdam. Am Donnerstag geht’s dann noch zum Pokalspiel zur PSV Eindhoven, der nur noch ein Sieg für die perfekte Hinrunde fehlt. Der Gegner könnte definitiv einfacher sein. Hoffen wir, dass Twente die PSV diesmal schlagen kann.

Come on Twente Enschede!

Komiti Skopje

Aktuelle Lage

Ein Fünkchen Hoffnung für den Klassenerhalt. Es ist wieder einmal die Parallele zu unserem S04, die man an dieser Stelle zeichnen kann. Auch der FK Vardar hat im Tabellenkeller stehend zwei Siege einfahren können und damit vor der nun zweimonatigen Winterpause nochmal wichtige Punkte geholt. Zum Stadtduell im Vorort Gjorce Petrov flaggte Komiti eine Zaunfahne im Winter-Stil inklusive einer Wintermütze auf der 87 an. Anschließend ging es wenige Tage später, einem Mittwoch, um 13 Uhr auf die einstündige Auswärtsfahrt nach Kratovo, von wo es nicht viel zu berichten gibt. Parallel zu unserem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock stand dann mit dem Heimspiel gegen Tikvesh Kavadarci das letzte Pflichtspiel des Jahres auf dem Programm. Komiti zog zum Einlauf der Mannschaften eine große Blockfahne im Block hoch und zündete dazu einiges an Rauch. Durch die sechs Zähler aus den drei Begegnungen innerhalb von nur acht Tagen ist Vardar zwar immer noch auf dem letzten Tabellenplatz, aber immerhin in direkter Schlagdistanz zu den vier Teams davor. Weiter geht es am Balkan erst Mitte Februar.

Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage 

Mit Motivation und Zuversicht nach dem Sieg gegen Lazio ging es für die Salernitani in der Liga zum Feind nach Florenz. Die Feindschaft zwischen Salerno und den Fiorentina geht auf eine Geschichte aus dem Oktober 1998 zurück. Aufgrund von Vorkommnissen im Pokal zwei Jahre zuvor musste Florenz die Spiele des UEFA-Cups auf neutralem Boden austragen und durfte nicht im eigenen Stadion spielen. Im Rückspiel des Achtelfinals trat der Verein, der zu der Zeit von Giovanni Trapattoni trainiert wurde, im Arechi Stadion in Salerno gegen die Grasshoppers aus Zürich an. Das Hinspiel hatte Florenz in der Schweiz mit 0:2 gewonnen, somit war ein Weiterkommen nur noch Formsache.

Der Austragungsort in Salerno war damals bereits von vielen Seiten kritisiert worden, da Florenz Kontakte zu Hellas Verona pflegt, zu denen eine Rivalität in Salerno besteht. Jedoch entschied man sich für das Arechi, da im Rahmen einer Benefizaktion Spenden für Opfer einer Überschwemmung im nahegelegenen Sarno gesammelt werden sollten.

Wenige Wochen vor dem Spiel gab es beim Aufeinandertreffen von Salerno und Florenz in der Liga Zusammenstöße beider Lager am Bahnhof Maria Novelli in Florenz, bei denen es einen verletzten Salerno Anhänger gegeben hat. Als Reaktion auf diese Vorkommnisse zündeten Fans von Salerno in besagtem Spiel Florenz gegen Zürich beim Stand von 2:1 für Florenz Papierbomben auf dem Spielfeld. Der Schiedsrichter brach die Partie ab und sie wurde einen Tag später durch die UEFA 3:0 für Zürich gewertet. Dies führte zum Ausscheiden der Fiorentina aus dem Wettbewerb.

Seit dieser Geschichte begleitet die beiden Fanlager eine tiefe Abneigung, die auch beim vergangenen Spiel in der Serie A zu einigen Zusammenstößen in einem Wohnviertel nahe dem Gästeblock führte.

Zum Spiel müssen nicht viele Worte verloren werden. Bereits nach sechs Minuten ging Viola durch einen Elfmeter in Führung, zwei weitere Tore folgten in Minute 18 und 56. Die Stimmung im Gästeblock war trotz des versemmelten Spiels und dem letzten Tabellenplatz gut und konnte mit hoher Mitmachquote, vor allem ab 80. Minute beim Lied „Innamorato solo di te“, überzeugen.

Innamorato solo di te
Ma tanto innamorato de Granata che se per l’Italia tu girerei
Noi non ti lasceremo mai

Ich bin nur in dich verliebt
So sehr in Granata verliebt, dass ich durch ganz Italien reisen werde
Wir werden dich niemals verlassen


Der Gastgeber fiel optisch positiv durch den Einsatz vieler großer Schwenker auf, akustisch waren sie kaum zu vernehmen.

Mit dem miserablen Stand von acht Punkten nach 14 Spielen ging die Granata aus Süditalien somit ins darauffolgende Heimspiel gegen Bologna. Doch auch beim nächsten Pflichtspiel zeigte die desolate Abwehr von Inzaghi wieder einmal, warum sie die Schwächste der gesamten Serie A ist: Bereits nach 20 Minuten hatte man dem Gastgeber zwei Buden eingeschenkt. Auch ein Tor von Simy in der zweiten Halbzeit konnte nichts an dem Fakt ändern, dass Granata nun nach 15 Spielen und acht Punkten immer noch auf dem letzten Tabellenplatz steht und sich mit dem Klassenerhalt ernsthaft auseinandersetzen muss.

Gespräch mit dem Choreo-Mastermind Gigi 

Salerno steht in Italien, ohne zu übertreiben, für die landesweit besten Choreographien. Während bei vielen anderen Szenen vor allem einfache Bilder erzeugt werden, bei denen die Aussage im Vordergrund steht, werden bei unseren Brüdern aufwendige, teils ewig lange Choreographien erstellt und umgesetzt. Exemplarisch steht in jüngster Vergangenheit dafür wohl die Choreo im Saisonfinale 21/22 gegen Udine und die letzte Choreo zum Thema „The Wall“ (inspiriert vom Pink Floyd Lied) gegen Inter Mailand.

Das Mastermind hinter diesen Bildern ist Gigi. Nicht nur seine Kreativität sucht in Italien Ihresgleichen, sondern auch seine künstlerische Fähigkeit, die Blockfahnen freihändig mit einem Edding an einem Stock befestigt vorzuzeichnen. Gigi ist kein Mitglied in einer Gruppe, sondern allein der Curva Siberiano verbunden.

In den letzten Wochen tauschte man die Handynummern aus und bei einem zwanglosen Gespräch wurde die Gelegenheit genutzt, ihn etwas über seine Passion auszufragen.

Großartigerweise stimmte Gigi zu, dass wir das Gespräch im Blauen Brief veröffentlichen dürfen. Da die Antworten von Gigi typisch sehr kurz ausfallen, haben wir alles in einen kleinen Fließtext zusammengefasst.

Seit über 30 Jahren ist Gigi für die Choreographien weitestgehend verantwortlich. Grundsätzlich sind die Aktionen und Ideen an die sportliche Situation der Mannschaft angelehnt und werden passend dazu gestaltet. Wie schon beschrieben ist Gigi in keiner Gruppe Mitglied, gestaltet und durchgeführt werden die Choreographien dann aber von allen Gruppen gemeinsam. Gleiches gilt für die Finanzierung, die ausschließlich von den Gruppen auf die Beine gestellt wird.

Die größte Besonderheit ist sicherlich die Tatsache, dass Gigi zu 90 Prozent die Blockfahnen mit freier Hand vorzeichnet. Je nach Komplexität kann es viele Tage in Anspruch nehmen, durchschnittlich sind es circa 15 Tage, die es dauert, die Fahnen vorzuzeichnen. Dafür bindet er einen Marker ans Ende eines Stockes und beginnt seine Arbeit.

Die größten Highlights in den letzten Jahren waren die mehrteiligen Choreographien zum 100-jährigen Jubiläum gegen Udine und die Choreo zum Thema „The Wall“. Bei der Erstellung der Jubiläumschoreo waren auch einige UGE-Mitglieder zugegen und konnten beobachten, wie Gigi teilweise noch einzelne Elemente neu vorzeichnete. Die riesige Choreographie wurde aufgrund der Pandemie immer wieder verschoben und wurde daher erst drei Jahre nach dem eigentlichen Jubiläum durchgeführt. Die Vorbereitung nahm insgesamt zwei Wochen Zeit in Anspruch, kostete tonnenweise Farbe und verbrauchte 8.000 Quadratmeter Papier, auf dem Teile der Choreographie gedruckt und danach von den Ultras zusammengeklebt wurden. Wie oben bereits erwähnt, werden alle Fahnen zu 90 Prozent gemalt, diese Choreographie bildete daher die Ausnahme, weil Teile von ihr geklebt wurden.

Typisch für die Aktionen in Salerno ist außerdem, dass die Kurvenbilder akustisch und passend durch Musik aus der Stadionanlage begleitet werden, was so manches Bild nochmal deutlich unterstreicht. 

Durchsagen per Megaphon mit Anweisungen oder Startzeichen gibt es in Salerno im Vergleich zu unseren Durchführungen nicht. Dass zuletzt kleine Zettel mit Anweisungen in der Kurve verteilt wurden, war sogar schon eine Ausnahme.

Auch wenn Gigi teilweise durch die vielen Restriktionen bei den Durchführungen genervt ist, ist er dennoch in der Gesamtheit mit den Bildern zufrieden.

Bergbau-Glossar

In dieser Ausgabe möchten wir euch ein paar Vokabeln aus dem Bergbau mit auf den Weg geben, von denen viele vielleicht noch nichts gehört haben oder ihre Bedeutung nicht kennen. Diese Liste könnte noch über Seiten weitergeführt werden, aber irgendwo muss ja ein Anfang gemacht werden.

Abteufen: Beim Abteufen wird ein Schacht gebaut. Der Begriff leitet sich hierbei vom Begriff Teufe für Tiefe ab.

Absaufen: Säuft ein Schacht ab, dann läuft er mit enormen Wassermengen voll und füllt sich. Die Ursachen können geologischer Natur sein, aber auch in technischem Versagen von Dämmen und Wänden liegen. Auch die Natur kann das Wasserlevel in den Schächten, beispielsweise durch Flüsse und Seen, beeinflussen.

First: Firste oder früher auch Förste sind im Untertagebau Bezeichnungen für die obere Begrenzung eines waagerechten Raumes in einer Grube, also nichts anderes als die Decke. Diese kann sich durch Nutzung der darüberliegenden Flächen absenken oder sogar entflammen und für einen nicht ungefährlichen Brand sorgen.

Flammkohle: Klingt erst einmal aufregend, ist jedoch nur eine andere Art von Kohle. Sie enthält einen Gasanteil von 40-43 Prozente und ist, wie der Name bereits vermuten lässt, leicht entflammbar.

Flöz: Ist nicht nur eine berühmte Trinkhalle in Gelsenkirchen, sondern auch die Bezeichnung für eine Lagerstätte von Kohle oder einem anderen abgebauten Rohstoff, die parallel zur Schichtung des Gesteins in der Grube verläuft. Erschlossen werden diese Lagerräume durch Stollen- oder Schachtzechen. Bei Einbrüchen oder Feuern stellen sie eine enorme Gefahr für die Grube dar.

Grubenfusel: Wurde Umgangssprachlich auch Kumpeltod genannt und war Branntwein, den die Bergleute teilweise kostenlos für ihre Arbeit bekamen oder zu extrem günstigen Preisen steuerfrei erwerben konnten. Grubenfusel enthielt ungefähr zwischen 32 und 40 Prozent Alkohol und erfreute sich bei Bergleuten in Westdeutschland sowie der DDR großer Beliebtheit.

Kokerei: Teil eines Bergwerks, in dem mittels eines Destillationsverfahrens Koks und Gas aus der eigentlichen Kohle gewonnen werden. Wurde erstmals im 18. Jahrhundert in Deutschland eingesetzt. Die Verkokung der noch heute kontrovers abgebauten Braunkohle wird Grude genannt.

Kokskohle: Ist das Produkt, welches unter Anwendung des Destillationsverfahrens aus Kohle gewonnen wird. Es ist ein schwarzer, fester und trockener Brennstoff, der durch die Verarbeitung für die Verbrennung im Hochofen tauglich gemacht wurde.

Mutungsbohrung: Um neue Kohlereviere zu erschließen, wurden Bohrungen, welche Mutungsbohrungen genannt wurden, durchgeführt. Die Erlaubnis zum Bohren wurde mittels einer Mutung bei der Bergbehörde eingeholt.

Raubbau: Zielt darauf ab, mit einer Rohstoffgewinnung innerhalb kürzester Zeit den maximalen Ertrag zu erwirtschaften. Logischerweise ist diese Art der Kohlegewinnung nicht auf Nachhaltigkeit angelegt und sorgt bei Politikern und Umweltschützern für Kontroversen.

Schlagende Wetter: Schlagende Wetter oder auch Schlagwetter ist die Bezeichnung eines Gasgemischs bestehend aus Methan und Atemluft, welches unter Tage auftreten kann. Es ist leicht entflammbar sowie explosiv und hat für einige große Katastrophen mit vielen Todesopfern in den Bergwerken der Region gesorgt.

Seilfahrtschacht: Die wohl bekannteste Art, um unter Tage zu kommen. Hierbei werden Personen oder Güter in einem am Seil hängenden Förderkorb gefahren. 

Wetterschacht: Natürlich benötigt man unter Tage auch eine Belüftung. Diese wurde mittels Wetterschächte bereitgestellt. Hierbei wurde je nach Bauart entweder die frische Außenluft (Frischwetter) in den Schacht hinein gedrückt oder die Luft von unten (Abwetter) herausgezogen.

Frankfurt: Wie in einer vergangenen Ausgabe bereits berichtet, gab es beim Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart einen enormen Polizeieinsatz im Stadion, bei dem zahlreiche Personen verletzt wurden. Die Frankfurter Fanhilfe „Der 13. Mann“ hat nun, einige Zeit nach den Geschehnissen, nochmals weitere Informationen zu den Vorfällen nachgeliefert. Grundlage hierfür war unter anderem eine (Augenzeugen-)Befragung von Fans über Fragebögen, welche die Fanhilfe zur Verfügung gestellt hat. Etwas weniger als die Hälfte der 236 Personen, welche einen der Fragebögen ausgefüllt haben, hat angegeben, selbst verletzt worden zu sein – darüber hinaus gibt es sicherlich noch eine höhere Dunkelziffer, welche sich nicht gemeldet hat. Ferner berichtet die Fanhilfe davon, dass die vermeintlich einsatzauslösende Situation zu Beginn des Polizeieinsatzes eigentlich schon beendet gewesen sei. Außerdem liegen der Fanhilfe auch keine Informationen über angegriffene Rettungswagen oder Ordner vonseiten der Fans vor, wie die Polizei dies noch berichtet hatte. In der Summe scheint eine nicht kleine dreistellige Anzahl von Personen verletzt worden zu sein, ohne dass es einen triftigen Grund für einen auch nur annähernd so großen Polizeieinsatz gegeben hätte.

Berlin: Bei der jährlichen Innenministerkonferenz (IMK) in Berlin stand das Thema der Gewalt in Stadien auch im Fokus von Debatten. Die IMK hat hierbei die Vereine aufgefordert, „mehr gegen Gewalt zu tun“. Sogar der DFB wurde abgewatscht, weil dieser gewagt hatte, sich auch dafür auszusprechen, dass Fans nicht pauschal kriminalisiert werden sollten. Die Idee, dass überzogene Polizeieinsätze Grund für Verletztenzahlen bei Spielen wie dem oben thematisierten Frankfurter Heimspiel sein könnten, kam hierbei bei der IMK natürlich nicht zur Sprache. Dementsprechend kritisch ordnete der Dachverband der deutschen Fanhilfen die Statements der Innenminister vor, die eine kritische Aufarbeitung von Polizeieinsätzen vermissen lassen.