Glück auf Schalker,

konnten wir an dieser Stelle vor drei Wochen noch von Licht am Horizont schreiben, sieht es nach zwei Niederlagen wieder mehr als düster aus. Abstiegskampf zweite Liga! Das ist die traurige Realität, in der wir uns befinden. Die Leistung in Halbzeit eins vergangenen Samstag war selbst für hartgesottene Königsblaue eine neue Dimension. Unserer Meinung nach war es an der Zeit ein Zeichen zu setzen und so verließen wir bereits zur Pause das Stadion. Anscheinend hat dies zumindest ein Stückweit die Mannschaft aufgerüttelt, war die zweite Hälfte doch wesentlich besser und man kratzte gar am Ausgleich.

Einige Möchtegern-Qualitätsjournalisten sowie (a)soziale Medientrolls nutzen unsere Entscheidung, Düsseldorf bereits nach 45 Minuten zu verlassen, dazu, auf Aufmerksamkeit und Klickfang zu gehen und setzen das Gerücht in Umlauf, wir würden beim heutigen Spiel dem Stadion fernbleiben. Wie jeder sehen kann, sind wir auch an diesem Abend wieder an Ort und Stelle. Entscheidungen darüber, wie wir mit gewissen Situationen umgehen, erfahrt ihr ausschließlich über unsere Homepage oder in dieser Lektüre. Ganz bestimmt werden von uns keinerlei Infos an irgendwelche Journalisten oder Internet-Honks weitergegeben.

In diesen tristen Zeiten gibt es aber auch noch etwas Positives zu berichten. Wie wir auf unserer Website bereits berichtet haben, konnten die ersten Lieferungen an die Tafel Gelsenkirchen erfolgen. In Zusammenarbeit mit einem Supermarkt können wir die Tafel monatlich mit Nudeln, Reis und weiteren lang haltbaren Lebensmitteln im Wert von 2.000 Euro versorgen. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten regelmäßig von dem Projekt berichten.

Am kommenden Montag, dem 04. Dezember ist St. Barbara Tag. St. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Aus diesem Grund gibt es von unserem Verein von heute bis Montag vier Aktionstage rund um St. Barbara. Wenn die ein oder andere Aktion auch kritisch zu hinterfragen ist, so ist es im Ganzen positiv zu sehen, dass sich unser Verein auch Jahre nach dem Abschied vom Kohlebergbau seiner Tradition bewusst ist. Auch wir widmen uns mit dem Cover dieser Ausgabe und einem eigenen Text zu ihr und diesem wichtigen Teil unserer Bergbaugeschichte.

FC Schalke 04 e.V. – SV 07 Elversberg e.V. 1:2 (1:2)

Vor dem Spiel

Nach dem Auswärtssieg bei unseren Brüdern und Schwestern aus dem Frankenland ließ der nächste Kracher nicht lange auf sich warten. Der SV 07 Elversberg gastierte zum ersten Mal in der Stadt der Tausend Feuer. So ganz konnte man seine Euphorie auf diese Partie noch nicht einordnen, da auch die derzeitige Situation auf Schalke weiterhin dem Motto „Berg und Tal mit S04“ entspricht und sich das bei diesem Aufeinandertreffen widerspiegelte.

Nordkurve Gelsenkirchen

Direkt zu Beginn der ersten Halbzeit legte die Nordkurve Gelsenkirchen trotz anfänglicher Probleme mit unserer Mikrofonanlage einen guten Start hin. Gerade der Wechselgesang mit der Südkurve zum Anpfiff schepperte ordentlich. Doch in der 7. Minute kippte dann wieder alles. Paul Stock erzielte den ersten Treffer in der Partie für die Gäste und so fiel wie schon des Öfteren sowohl die Mannschaft als auch die Nordkurve wieder in ein Tief. Das nutzten die Gäste sofort zu ihrem Vorteil und erhöhten in der 21. Minute auf 2:0 durch einen Schuss von Jannik Rochelt zwischen den abermals großen Lücken unserer Abwehr hindurch. Keine zehn Minuten später wurde es durch die erste gute Möglichkeit durch den Abschluss von Matriciani in der Arena wieder lauter. Das spürte die Mannschaft, legte den Schalter um und Karaman verkürzte per Kopf in der 35. Minute auf 1:2. Bis zum Ende der Halbzeit waren sowohl die Mannschaft als auch die Nordkurve Gelsenkirchen wieder in Fahrt gekommen. 

Im zweiten Durchlauf passte sich die Lautstärke der Nordkurve der Leistung der Mannschaft abermals an. Ein Auf und Ab mit durchaus auch sehr lauten Phasen. Bei Liedern wie unter anderem „Asoziale Schalker“ oder „Auf geht’s Schalke schieß ein Tor“ stieg die ganze Arena sofort mit ein. Trotzdem blieb der Spielstand bei allen Bemühungen von Mannschaft und der Kurve unverändert und man verschenkte wieder einmal drei wichtige Punkte in dieser Saison.

Gegner

Viel Nennenswertes gibt es nicht zu sagen. Die Gäste aus dem Saarland waren über die gesamten 90 Minuten weder akustisch noch optisch wahrzunehmen. Lediglich nach Abpfiff des Spiels konnte man den Gästeblock mit der Mannschaft feiern hören. Auch an Tifo-Material war nur sehr wenig wahrzunehmen. Die Gruppenfahne rund um Block C Kaiserlinde war an einem der Wellenbrecher weiter mittig im Block angebracht und ein paar kleinere Fahnen wurden geschwenkt. Die Plexiglasscheibe rund um den Block war mit einzelnen Fanclubfahnen beflaggt.

Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V.  – FC Schalke 04 e.V. 5:3 (3:0)

Vor dem Spiel

Nach der Länderspielpause galt mal wieder das Prinzip Hoffnung. Auf dem Papier sprach nicht viel für einen Dreier in der Landeshauptstadt. Sicherlich gibt es aber schlechtere Ansetzungen als ein Samstagabendspiel in Düsseldorf. Die kürzeste Anreise der Saison wurde in einem dementsprechend überfüllten Regio zurückgelegt. Positiv erwähnt werden darf die sehr entspannte und vor allem schnelle Einlasssituation. Gute anderthalb Stunden vor Anpfiff bevölkerten wir den Gästeblock. So konnten wir alle Vorbereitungen für unsere Choreo ohne Zeitdruck treffen.

Nordkurve Gelsenkirchen

Unter dem Oldschool-Motto „Super Schalke“ zeigten wir zum Anpfiff eine ansehnliche Choreografie aus etlichen Fahnen mit dem entsprechenden Motiv und einem großen Spruchband im Oberrang. Zudem wurden die Zäune des gesamten Gästeblocks mit blau-weißen Stoffbahnen behängt. Alles in allem ein rundes Bild und die wohl einzige positive Erinnerung an den vergangenen Samstag. 

Erwartungsgemäß deckten sich tausende Schalker mit Karten – auch über den Gastgeber – ein und sorgten so für beste Voraussetzungen, um die Hütte zusammen abzureißen. Warum man es aber von Anfang an nicht schaffte, einen halbwegs vernünftigen Auftritt abzuliefern, bleibt ein Rätsel. Wenig Durchschlagskraft und teilweise katastrophale Mitmachquoten waren der Nordkurve Gelsenkirchen absolut unwürdig. Spätestens nach dem 2:0 war der Stecker komplett gezogen und der Tag quasi gelaufen. Was unsere Mannschaft auf den Rasen brachte, ist kaum in Worte zu fassen. Zumindest nicht, ohne an dieser Stelle komplett ausfallend zu werden. Dieses Auftreten war nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht für jeden Blau-Weißen im Stadion. Mit dem 3:0 zur Pause war man gefühlt sogar noch gut bedient. Oft genug haben wir in dieser Saison Nackenschläge hinnehmen müssen und versucht irgendwie das Ruder herumzureißen. Die erste Halbzeit iin Düsseldorf hat das Fass dann aber zum Überlaufen gebracht und so wurde kurzerhand der Entschluss gefasst, bereits zur Pause die Heimreise anzutreten. Nachdem den anwesenden Schalkern per Megafon erklärt wurde, was Sache ist, ging es für uns mit einem neuen Tiefpunkt im Gepäck zurück Richtung Flughafen.

Während es für den Großteil direkt mit dem RE2 Richtung Gelsenkirchen ging, musste ein kleiner Teil die Bahn Richtung Düsseldorf HBF nehmen. Durch die frühere  Rückreise kam es zu dem Umstand, dass in diesem Zug auch Vertreter der Kölner Ultraszene samt schwarzgelben Freunden saßen, die vom Heimspiel gegen Mönchengladbach kamen. Den Angriff konnte man ohne größere Blessuren entgegenhalten, bevor die Polizei am Düsseldorf Hbf dem Spektakel ein Ende bereitete.

Gegner

Auch der Gegner startete mit einer Choreo ins Spiel. Mit Papptafeln wurde eine große 95 auf der Südtribüne gezeigt. Nichts, was einen vom Hocker haut, aber auch kein schlechtes Bild. Danach kam erstmal wenig bis gar nichts bei uns an. Der Stimmungskern rund um Ultras Düsseldorf zeigte sich teilweise völlig isoliert vom Rest der Kurve. Selbst der Spielverlauf erzeugte nur wenige laute Momente auf der Heimseite. Erst zu unserem Abgang schwappten dann nochmal ein paar Pöbel-Einlagen rüber.

Nordkurve Nürnberg

Nach dem wichtigen 1:3 Auswärtssieg in Paderborn folgte das spielfreie Wochenende der Proficlubs. In Nürnberg setzt man den Fokus allerdings auf die anstehende Jahreshauptversammlung und so war kaum Zeit, die Ruhe zu genießen. Das rot-schwarze Quartett lieferte eine neue Folge des Video-Podcasts und beantwortete nochmals einige Fragen mit Bezug auf die Mitgliederversammlung. 

Die Veranstaltung am vorletzten Donnerstag dauerte dann grob sechs Stunden. Das Wichtigste: Der bisherige Aufsichtsratvorsitzende Thomas Grethlein wurde abgewählt. Den freigewordenen Platz wird in Zukunft Ex-Keeper Raphael Schäfer einnehmen. Aus Sicht der aktiven Fanszene genau das Ergebnis, für das man sich starkgemacht hatte. Daher ist es als großer Erfolg zu werten.

Wie bei uns auch ist in Nürnberg in diesem Jahr wieder der Kalender der Nordkurve Nürnberg zu erwerben. Dieser kann auf faszination-nordkurve.de bequem bestellt werden. Die Bestellphase endet bereits am Sonntag, sodass es das Exemplar noch pünktlich unter den Weihnachtsbaum schafft. 

Fußball gab es am vergangenen Wochenende dann auch wieder. Der FCN verlor beim Karlsruher SC mit 1:4. Man musste nach nicht einmal einer Minute schon einem Rückstand hinterherrennen. Dieser konnte zwar in Minute 60 egalisiert werden, aber Fabian Schleusener, mittlerweile im Dress des KSC, schickte die Franken dann doch auf die Verliererstraße. Kurz vor Schluss fielen noch Gegentreffer drei und vier durch Budu Zivzivadze.

Weiter geht’s morgen zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf. Nach dem Spiel findet erneut das jährliche Winterdorf der Nordkurve Nürnberg statt, bei dem wieder kulinarische Köstlichkeiten sowie Allerlei rund um den Ruhmreichen angeboten werden. 

Am darauffolgenden Mittwoch geht es zum Pokal-Achtelfinale nach Kaiserslautern, ehe zum Abschluss der Woche die Nürnberger Auswärtsfahrer in die Mega-Metropole Elversberg reisen. Gegen diese haben schon andere Vereine Punkte liegen lassen.

VAK-P Enschede

Aktuelle Lage

Unsere Freunde wackeln in der heimischen Veste. Gegen NEC Nijmegen konnten die Roten einen 3:1 Rückstand zumindest noch in ein 3:3 Unentschieden umbiegen, aber gegen Tabellenführer PSV verloren die Tukker mit 0:3. Twente rutschte somit auf den vierten Tabellenplatz.

Besser als das Ergebnis war mal wieder die Choreo, die unsere Brüder zum Spiel gegen PSV vorbereitet hatten. Mittels Papptafeln wurde auf schwarz-weiß-grünem Hintergrund, den Vereinsfarben der Vorgänger Clubs des FCT, in Rot das Gründungsjahr 1965 dargestellt. In der Mitte wurde eine rot-weiße Blockfahne mit dem Wort „sinds“ runtergelassen. Zum Einlauf wurden am Spielfeldrand vor VAK-P rote Rauchkanonen in die Luft geschossen.

Am Sonntag geht es für Twente weiter beim Derby in Deventer gegen die Go Ahead Eagles. Vergangenen Sonntag wurde VAK-P mitgeteilt, dass sie in Absprache mit dem Gastgeber und der Region für dieses Spiel keine Karten erhalten sollen. Grund hierfür ist übrigens mal wieder die Angst vor Ausschreitungen durch VAK-P. Aktuell laufen noch Gespräche, da VAK-P auf ihren üblichen Anteil an Karten für Auswärtspartien besteht. Wie die ganze Situation ausgegangen ist, können wir euch erst in der kommenden Ausgabe mitteilen.

Gegen alle Kollektivstrafen!

Komiti Skopje

Aktuelle Lage

Von unseren Freunden vom Balkan gibt es diesmal nur ein kurzes Update. Nach der Derbyniederlage gegen Shkupi stand das Kellerduell gegen den Mitaufsteiger Voska Sport vom Ohridsee an. Von uns war wieder mal eine größere Abordnung vor Ort mit dabei. Daher folgt direkt auf diese Zeilen ein Reisebericht von der Tour vor drei Wochen. Vergangenes Wochenende stand für den FK Vardar das Auswärtsspiel bei Sileks Kratovo an. Auch zu dieser Begegnung machten sich zwei Mitglieder unserer Gruppe auf den Weg. Mit Ankunft in Skopje erhielten sie jedoch die Info, dass das Spiel aufgrund eines nicht bespielbaren Platzes abgesagt wurde. Am Balkan eigentlich eine Frechheit, das als Grund anzuführen. Aber so ging es ohne den Kick wieder nach Hause. An dieser Stelle bleibt es bei diesem Update und es folgt der Spielbericht zum Heimspiel gegen Voska. Viel Spaß beim Eintauchen in die etwas andere Fußballwelt.

FK Vardar Skopje – FK Voska Sport 1:2 (1:1)

Noch hochmotiviert von der eigenen Heimspielniederlage gegen den SV Elversberg ging es für unsere Reisegruppe in die Hauptstadt Mazedoniens.

Nach der Landung fuhren wir mit dem Taxi in die Nähe der späteren Spielstätte, um sich beim lokalen Bäcker mit so etwas Ähnlichem wie Pizza und Schoko-Croissants zu stärken und dem Körper in froher Erwartung des noch Kommenden irgendeine Grundlage anzubieten. Nach der ersten Begrüßung zweier bekannter Gesichter liefen wir weiter zum Stadium Boris Trajkovski, wo der FK Vardar gegen den FK Voska Sport antreten sollte. Dieser war seines Zeichens Vorletzter der Liga mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung auf Vardar. Ein echtes Kellerduell also. Das war bereits ersichtlich am Arena“rasen“, der seine besten Tage weit hinter sich gelassen hatte und sich in ähnlichem Zustand befand, wie die aktuelle Schalker Defensive.

Aber eins nach dem anderen. Unmittelbar am Stadioneingang fanden wir uns zunächst mit einigen Mitgliedern von Komiti zusammen, ehe es etwa 30 Minuten vor Anpfiff durch die geöffnete Stahltür um die Ecke ein paar Steinstufen hoch in den Block ging. Karten- oder Körperkontrolle? Fehlanzeige. Dementsprechend fiel das kulinarische Angebot im Stadion aus. Kurzerhand wurde auf den Stufen des Stehplatzbereichs ein Buffet aus Aluschalen voll mit Kebapi und Pommes sowie mehreren Paletten Skopso-Bier serviert. 

Der Support setzte nach Anpfiff erst mit leichter Verspätung ein, da Komiti noch fleißig am Intro bastelte, das es zum Jubiläum des 15-jährigen Bestehens von “The Club” geben sollte. Neben einer großen Jubiläums-Zaunfahne wurde eine passende Blockfahne hochgezogen, ehe für circa fünf Minuten das absolute Pyro-Chaos ausbrach. Zwischen diversen Fackeln, Rauchtöpfen und Böllern wusste man gar nicht wohin mit sich. So blieb bei der Aktion meiner Meinung nach neben Knalltraumata auch ein gutes optisches Bild zurück.

In der Folge entwickelte sich ein lebhaftes Spiel, das von vielen Ballverlusten geprägt war. Trotz zwischenzeitlichem Ausgleich zur Pause verlor Vardar dabei am Ende unglücklich mit 1:2, wodurch der Verein weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz steht. Näherer Ausführungen zum Spielgeschehen bedarf es an dieser Stelle nicht. Nur so viel: Ein Video mit Spiel-Highlights für die Sportschau wäre schnell zusammengeschnitten gewesen. Das Stimmungsbarometer auf den Rängen schwankte dementsprechend im Verlaufe des Spiels stark, wobei auch zahlreiche ekstatische Momente dabei waren.

Nach dem Spiel ging es weiter in ein bewährtes Stammrestaurant, wo die vor Ort stattfindende Kindergeburtstagsfeier vom eintreffenden Mob torpediert wurde. Dass man bereits auf dem Weg vom Stadion dorthin offensichtlich fahrtauglicher war als so mancher Fahrer, ist dabei nur eine Randnotiz. Dennoch gilt das Anschnallen in Mazedonien nach wie vor als Majestätsbeleidigung des Fahrzeugführenden. Hilft also alles nix.

Der von der Geburtstagsgesellschaft engagierte Live-Sänger inklusive Saxophonist wurde im Verlaufe des Abends kurzerhand bestochen, um Makedonia’s Greatest Hits abzuliefern. Alles, was danach noch passierte, gehört dann wohl in die Kategorie „Muss man dabei gewesen sein“. Ein allzu typischer Samstag auf dem Balkan wie es scheint. Der größte Dämpfer des Abend: Es soll noch Live-Bands auf dieser Welt geben, die „Blau & Weiß wie lieb‘ ich dich“ nicht auf Anhieb abliefern können…

Am Abreisetag fiel der geplante morgendliche Casino-Besuch leider aufgrund mangelhaften Dresscodes ins Wasser. Schalke-Jogger war wohl nicht business casual genug. Die letzten Denar mussten also im Irish Pub dran glauben, ehe es mit jeweils einer Stange Kippen im Gepäck wieder gen Heimat ging.

Ein Dank gilt allen Brüdern für ihre Gastfreundschaft und großer Respekt für die unbändige – insbesondere auch finanzielle – Unterstützung ihres Vereins auch in schwersten Zeiten.

Gelsenkirchen, Skopje!

Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage 

Für unsere Freunde aus dem Süden Italiens ging es am Freitag nach dem verlorenen Heimderby gegen Neapel nach Sassouolo. Obwohl die Mannschaft hier eine durchaus sehenswerte Partie und Kampfwille zeigte, reichte die Leistung nur für ein 2:2. Mit Blick auf die Tabelle kein zufriedenstellendes Ergebnis, da die Granata derzeit jeden Punkt benötigt, um einen möglichen Abstieg in Serie B zu verhindern.

Beim darauffolgenden Heimspiel gegen Lazio Rom rechnete man sich kaum Chancen aus und ging entsprechend pessimistisch in das Spiel. Obwohl Partien mit populären Gegnern wie Lazio meist viele Eventzuschauer anziehen, blieb das Stadion an vielen Stellen aufgrund der hohen Ticketpreise für dieses vermeintliche “Highlight” auf der Tribüne leer. Konnten vor 20 Jahren noch Kinder bis 15 Jahre kostenlos die Spiele besuchen, so zahlen sie heute 40 Euro für den Eintritt in die Curva Sud. Eine traurige Entwicklung, vor allem im Hinblick auf die Gehälter im Süden Italiens, die im Schnitt 30 Prozent unter den deutschen Gehältern liegen. Ein Vater mit drei Kindern ist dann also für Stehplätze mit seinem Nachwuchs 200 Euro los, wenn er sich noch mit Stadionwurst und Getränken eindecken möchte. Zwar bietet der Verein ein Mini-Abonnement in Kombination mit dem Spiel gegen Bologna an, bei dem es einen Preisnachlass gibt. Jedoch muss dieses Abonnement sofort komplett bezahlt werden und auch hier werden 33 Euro pro Person fällig.

Die Partie wurde vom Stadionsprecher mit einer Ansprache an die Zuschauer begonnen, in der auf die Gewalt und Femizide gegen Frauen in Italien hingewiesen wurde. Aus Solidarität und Respekt hatten sich viele Stadionbesucher mit roter Farbe einen Strich auf die linke Wange gemalt. Hintergrund dieser Aktion ist der Mord an einer 22-jährigen Studentin, die sich von ihrem Freund getrennt hatte. Der Täter wurde vor wenigen Tagen in Deutschland festgenommen und nach Italien ausgeliefert.

Die erste Halbzeit der Partie zeigte sich die Mannschaft laufstark und mutig, jedoch ging Lazio durch einen Elfmeter in Führung. In Halbzeit zwei rief die Salernitani dann alles an Leistung ab und so konnte man sich völlig verdient zwei Tore erkämpfen und ging als Sieger aus der Partie hervor. Die Kurve war entsprechend gut aufgelegt und feuerte die Mannschaft lautstark an. Sicherlich einer der besten Auftritte in dieser Saison. Ab Minute 85 stieg dann auch der Rest des Stadions mit ein und schrie das Team zum Sieg.

So verbuchen die Salernitani nun acht Punkte auf dem Konto. Ein kleiner Lichtblick, den es nun gegen Florenz auswärts und Bologna zu Hause weiter zu forcieren und auszubauen gilt.

Mitgliederkongress 2023

Auch in diesem Jahr haben UGE-Mitglieder als auch Personen aus unserem Umfeld am Mitgliederkongress teilgenommen, um über den FC Schalke 04 zu diskutieren, Ideen einzubringen und zumindest im Kleinen mitzugestalten. 300 Mitglieder hatten sich in diesem Jahr angemeldet. Auch wenn wohl nicht alle da waren, sieht man am steigenden Interesse an solchen Formaten, dass der Verein lebt. Dabei wurde auch von Vereinsseite aus deutlich, dass der Mitgliederkongress einen hohen Stellenwert besitzt. Neben Mitgliedern des Aufsichtsrates und Vorständin Christina Rühl-Hamers nahmen auch zahlreiche Direktoren, so etwas wie Abteilungsleiter, des FC Schalke teil. Nur Peter Knäbel musste aufgrund seiner Verletzung leider absagen, sodass eine Diskussion über die sportliche Situation im Allgemeinen oder das Sportkonzept im Detail nicht erfolgen konnte.

Nach einer kurzen Einführungsrunde im Plenum wurden die anwesenden Mitglieder auf Workshops aufgeteilt. Anders als im Vorjahr nahm dieses Jahr jeder an zwei verschiedenen teil. So konnten sicherlich noch mehr Interessen abgedeckt werden. Dafür konnte aber vielleicht an der ein oder anderen Stelle nicht ganz so sehr ins Detail gegangen werden. Die Themen der Workshops umfassten dabei so ziemlich alles, was man sich um das Thema Schalke 04 so vorstellen kann und gingen von Ticketing, Gleichstellung und soziale Verantwortung über Digitales bis hin zur ökologischen Nachhaltigkeit und dem Stadionerlebnis. In den Workshops saßen neben den Mitgliedern auch Mitarbeiter der einzelnen Fachabteilungen. Sie hörten sich an, was den Fans auf dem Herzen brennt und ordneten Dinge ein, die man von außen vielleicht nicht ganz so einschätzen kann. Dazu stellten sie auch selbst Fragen an die Mitglieder, um bei verschiedenen Themen ein Stimmungsbild einzufangen, was bei unserer sehr diversen Anhängerschaft manchmal gar nicht so einfach ist. 

Insgesamt bot der Mitgliederkongress eine gute Möglichkeit, um sich mit anderen Schalkern, aber auch Mitarbeitern des Vereins auszutauschen und auch mal andere Sichtweisen zu hören, als man aus der eigenen Bubble gewohnt ist. Aber sicherlich können dort auch Themen beim Verein platziert werden, die sonst vielleicht im Tagesgeschäft untergehen. Manchmal ist es dabei auch schön zu sehen, dass Themen nicht nur für uns eine Bedeutung haben, sondern die gesamte Schalker Familie bewegen – so kamen die Mitarbeiter nicht drumherum, zahlreiche Fragen zum Thema Choreoverbot beziehungsweise Problemfenster oder auch den E-Tickets zu beantworten, wenn auch leider ohne konkrete Handlungspläne.

Der “Gedankenaustausch” ist für die Texte bestimmt, die nicht zwingend die Meinung von Ultras GE wiedergeben. Es sind subjektive Ansichten von Einzelpersonen. Es steht jedem Schalker frei auf Texte in dieser Rubrik zu antworten oder ein eigenes Thema einzubringen. Einsendungen bitte an [email protected]. Ob ein Text schlussendlich veröffentlicht wird, entscheidet die Redaktion.

Auch keine Testspiele ohne Zuschauer

Dass Schalke (Test)spiele ohne Zuschauer stattfinden, war lange Zeit undenkbar. Eigentlich sollte es sowieso selbstverständlich sein und gar keine extra Erwähnung finden müssen. In den Saisons vor der Pandemie – die Geisterspiele in der Pandemie lass ich in diesem Text mal bewusst außen vor, diese waren vor allem aus anderen Gründen beschissen -, schlich sich aber nach und nach ein, dass diese Selbstverständlichkeit Risse erhielt. Unter dem Motto “Geheimtest” wurde auf dem Berger Feld beispielsweise 2020 im Verborgenen gegen Preußen Münster gespielt. Für die Allesfahrer, die seit Jahren kein Spiel ihres Vereins verpassten, schon ein kleiner Schlag in die Magengrube. 

Klar rede ich hier von absoluten Luxusproblemen und die meisten Menschen werden für so etwas nur ein müdes Lächeln übrig haben, aber wenn so eine Serie reißt, ist das schon heftig scheiße und ganz nebenbei möchten vielleicht auch andere Fans solchen Spielen in entspannter Atmosphäre beiwohnen. 

Die Allesfahrerszene ist auf Schalke in den letzten Jahren schon arg geschrumpft. Dennoch sollte es dem Verein ein Anliegen sein, dass gerade den Treuesten der Treuen ein Spielbesuch nicht verwehrt wird. Als in der vergangenen Länderspielpause dann zwei Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit bekanntgegeben wurden, standen die Fragezeichen in den Gesichtern eben dieser Allesfahrer. Wovor hat der Verein Angst? Geheimhaltung von irgendwelchen Spielsystemen kann es wohl kaum sein. Einerseits ist der Mannschaft wohl eh kaum zu helfen und andererseits wurden die Spiele für alle sichtbar auf YouTube übertragen. Sicherheitsbedenken werden bei nem 14 Uhr Spiel unter der Woche in Eindhoven hoffentlich auch keine Rolle gespielt haben, solche Paranoia wären ja schrecklich und sollten spätestens bei nem 11 Uhr Heimspiel gegen einen Belgischen Zweitligisten passé sein. Warum also diese Scheiße?

Wie ihr lesen könnt, fordere ich hier nichtmal fangerechte Anstoßzeiten. Vormittags aufen Wochentag? Auch das ist eine Unverschämtheit für jeden Fußballfan. Die Entwicklung ist äußerst bedenklich und der Verein sondert sich immer weiter von seinen Fans ab. War es früher selbstverständlich tagtäglich zum Berger Feld zu schlendern und sich ein Training anzuschauen, ist heutzutage das öffentliche Training nur ein Mal pro Woche keine große Ausnahme, und es wird rübergebracht, dass der gemeine Fan sich darüber doch freuen sollte. Einerseits wird beklagt, dass immer weniger junge Fans den Weg zum FC Schalke finden, und andererseits wird alles dafür getan, dass eine Identifikation gar nicht stattfinden kann. Glaubt der Verein denn, dass das allein mit der fußballerischen Leistung im Abstiegskampf der zweiten Liga funktioniert? Schalke lebt durch andere Werte. Schalke ist ein Verein voller Emotionen und Folklore. Ein Verein zum Reiben, zum Lieben, aber eben auch zum Anfassen. Und das nicht nur an den Spieltagen oder bei dem einen öffentlichen Training!

Es kann nur die Lösung geben, dass Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Zukunft wieder ein absolutes No-Go sind und nicht mehr vorkommen, und wenn es nur für paar Handvoll Schalker sind, die ihrem Verein immer und überall folgen. Nähert euch wieder den Fans an und öffnet euch. Schalke lebt nicht auf Social Media, sondern auf den Stufen in den Kurven, aber eben manchmal auch am Stankett an einem Trainingsplatz.

Jan HH

St Barbara

„warum steh ich hier jede Nacht am Schacht,

und Sankt Barbara hält für uns die Wacht,

passt schön auf uns auf,

Glückauf, Glückauf!“

Auch wenn die letzte Strophe von Ährwin Weiss selbst nachträglich hinzugedichtet wurde, ist es nach all den Jahren diese letzte Strophe des Steigerlieds, die Heimspiel für Heimspiel mit einer besonderen Lautstärke durch die Arena hallt. In dieser wird der heiligen Schutzpatronin St. Barbara Ehrfurcht und Respekt ausgedrückt. Auch wenn das im ersten Moment für die meisten von euch nicht so besonders klingt, war eben jene Heilige von enormer Bedeutung für alle Bergleute und ist aus diesem Grund untrennbar mit der Geschichte unserer Stadt und unseres Vereins verbunden. Am kommenden Montag, dem 4. Dezember, steht mit dem Barbaratag ein jährlicher Feiertag der Schutzpatronin an. Wie ihr es inzwischen mitbekommen haben solltet, passt der FC Schalke 04 sein Programm in der Arena heute an diesen an und zollt ebenfalls den gebührenden Respekt. Wir begrüßen an dieser Stelle ausdrücklich, dass sich der Verein weiterhin seiner Tradition bewusst ist und den Bergabau ins Vereinsleben einfließen lässt. Gleichzeitig hoffen wir, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Erinnerung und Kommerz gewahrt wird und die Tradition im Mittelpunkt steht und beispielsweise nicht nur die neuen und dazugehörigen Kollektionen im Fanshop.

Wir möchten dieses Wochenende ebenfalls zum Anlass nehmen, um ein wenig über die Geschichte der heiligen St. Barbara und ihre Bedeutung für die Bergleute aufzuklären.

Die Geschichte der Barbara beginnt jedoch nicht bei uns im Pott oder in einer anderen Bergbauregion Deutschlands, sondern im heutigen Izmir in der Türkei. Dort wuchs sie in einer heidnischen Familie auf, hatte jedoch intensive Kontakte zum Christentum und ließ sich mit zunehmendem Alter selbst katholisch taufen. Ihr Vater war davon alles andere als begeistert, ließ sie sich einer Gefängnisstrafe unterziehen und tötete seine Tochter letztendlich am 4. Dezember. Aber was hat das jetzt mit dem Bergbau zu tun?

Nachdem sich Barbara taufen lassen und der Kirche angeschlossen hatte, versuchte sie den brutalen Strafen ihres eigenen Vaters zu entgehen. In der Sorge um ihr Leben, versteckte sie sich in einem Felsen. Dort wurde sie schlussendlich aber entdeckt und bezahlte für das Ausleben ihres Glaubens mit dem Tod. In der Folge wurde sie eine der 14 Nothelfer der katholischen Kirche und symbolisiert die Patronin eines guten Todes. Und genau dieses Schicksal, welches Barbara in der Mitte eines Felsens ereilte, verbindet sie mit den Bergleuten auf der ganzen Welt. Durch ihren Märtyrertod ist sie zur Schutzpatronin geworden, an die die Kumpels sich mit Fürbitten und Danksagungen bezüglich ihrer Arbeit im Schacht wenden. 

Aufgrund dieser besonderen Bedeutung ist der 4. Dezember in der christlich-katholischen Gemeinschaft ein angesehener Feiertag. Traditionell wurden an diesem Tag von den Zechen, den Verwaltungsgesellschaften, Kirchen oder von den Bergleuten selbst Barbarafeiern organisiert. Abgesehen vom gemeinsamen Speisen und der Tatsache, dass der ein oder andere Kumpel an diesem Tag gerne einen über den Durst getrunken hatte, dienten sie vor allem dazu, sich bei der Patronin für ein unfallfreies Jahr unter Tage zu bedanken und den erneuten Schutz für das Folgejahr zu ersuchen. 

Interessant ist auch, dass der Barbaratag von vielen Kirchengemeinden weltweit gefeiert wird. Bei russisch-orthodoxen Christen sowie christlichen Gemeinden in vielen arabischen Ländern wie Syrien, Jordanien, Palästina, Georgien, der Türkei oder dem Libanon gehen die Anhänger von Haus zu Haus und sammeln Gaben wie Speisen oder Geld. Es erinnert durchaus an den von vielen gefeierten Halloween-Brauch. Doch auch in unseren Gefilden gibt es einen kleinen aber feinen Brauch, den Familien ganz simpel zu Hause ausleben. Dazu nimmt man den Zweig eines Laubbaumes, traditionell den einer Kirsche, schneidet diesen an und stellt ihn bis Weihnachten in eine Vase ans Fenster. Wenn das Wasser in den kommenden 20 Tagen dabei rechtzeitig gewechselt wird und man sichergeht, dass der Zweig an einem warmen Ort platziert ist, wird er über die Weihnachtszeit Blüten tragen. Diese symbolisieren auch für alle Nicht-Bergleute die Hoffnung und das Glück für das neue Jahr.

Zu Tätowierungen hat jeder von uns wohl seine ganz eigene Meinung: Während der oder die eine sich monatelang den Kopf über das passende Motiv zerbricht, sind andere kurzentschlossen, spontan und weniger wählerisch – vermutlich vor allem mit steigender Anzahl an Tätowierungen. Wozu wir in unseren eigenen Reihen aber wohl alle das gleiche Verhältnis haben, sind Tätowierungen, die im Zusammenhang mit unserem Verein, unserer Kurve und unserer Gruppe stehen.

Ohne sich allzu sehr in dem für Ultras bisweilen typischen, pathetisch aufgeladenen Geschwurbel zu verlieren, können wir sagen, dass sie für uns eine Ehre sind. Vor allem Tätowierungen unserer Gruppe unterliegen daher „strengen“ Regeln, zumal sie an Engagement, Loyalität der Gruppe gegenüber und einige weitere Faktoren geknüpft sind. Für uns ist klar, dass sich niemand auf eigene Faust eines unserer Logos tätowiert, ohne Rücksprache zu halten. Denn für uns hat das auch etwas mit Respekt zu tun.

Tätowierungen erzählen nicht selten Geschichten, besonders im Fußballkontext. In dieser Rubrik wollen wir aufbauend auf Bildern von Tätowierungen einige dieser Geschichten mit euch teilen. Dabei geht es uns nicht darum, die schönsten, saubersten, dem Zeitgeist am meisten entsprechenden Bilder zu zeigen, sondern die, die etwas erzählen.

Dazu gehört auch, dass wir uns dabei selbst nicht immer allzu ernst nehmen sollten: Manchmal erzählt vielleicht auch das vermeintlich hässlichste Tattoo die beste Geschichte – und genau die wollen wir zeigen. In jeder Kurve begegnet man hoher Tattookunst ebenso, wie wilden Werken irgendwelcher Homescratcher. Sicherlich präsentieren wir euch hier auch mal „herausragende“ Werke, wie aber vielleicht deutlich wird, geht es uns nicht darum.

Das Pokalsieger 2011 Tattoo

Beginnen wollen wir mit einer kleinen Anekdote rund um das gewonnene Pokalfinale im Jahr 2011 gegen den MSV aus Duisburg. Für uns als Gruppe war dieser Pokalsieg der erste große Titel, den wir gemeinsam erleben und feiern durften. Emotionale Augenblicke erfordern manchmal Impulsreaktionen und so entschied sich kurzerhand eine zweistellige Anzahl Ultras dafür, den ersten Titel in der gemeinsamen Gruppengeschichte wortwörtlich unter die Haut gehen zu lassen. 

Im Zuge eines kaum enden wollenden Feiermarathons schlugen immer mehr Mitglieder darauf ein, mitzuziehen, wobei sich auf den schlichten Schriftzug „Pokalsieger 2011“ geeinigt wurde. Nachdem der letzte Rest Alkohol irgendwann doch abgebaut war, gab es sicher manch einen (vor allem Tattoo-Neulinge), der von diesem Unterfangen nicht mehr vollends überzeugt war. Das Wort war allerdings gegeben und so ratterte schon wenige Tage nach Berlin die Nadel auf Hochtouren. Die Körperstellen waren dabei vielseitig: Von unauffälligen Letterings auf Füßen, über gut sichtbare Pokalsieger-Schriftzüge im Nacken bis hin zu Tätowierungen im Intimbereich war fast alles dabei. Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass viele Mitglieder diesen Tag nie vergessen werden – auch nicht beim Blick in den Spiegel.

Frankfurt: Beim Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart kam es zu einem massiven Polizeieinsatz im Umfeld der Heimkurve, der zahlreiche Verletzte und teils schwerverletzte Personen nach sich zog. Die Frankfurter Fanhilfe „Der 13.te Mann“ nahm ausführlich zu den Geschehnissen Stellung. Zum Hintergrund der Geschehnisse erläutert die Fanhilfe, dass unter einem neuen Einsatzleiter bereits auffallend viele Einsatzkräfte vor der Nordwestkurve zusammengezogen wurden und bereits vor einem kleinen Vorfall bereitstanden und einen Block der Heimkurve betraten. Es folgte eine lang andauernde Auseinandersetzung mit den Heimfans, bei denen scheinbar über 70 Personen verletzt wurden, es zu Treppenstürzen und Bewusstlosigkeit kam. Hierbei kam es auch zum massiven Einsatz von Reizgas, was in einer dicht gefüllten Kurve offensichtlich dramatische Folgen mit sich ziehen kann. Die Fanhilfe spricht hier vom schwerwiegendsten Polizeieinsatz, den es je im Waldstadion gegeben hat

Stuttgart: Auch bei einem Heimspiel des VfB Stuttgart kam es, wie an so vielen Spieltagen in letzter Zeit, zu einem enormen Polizeieinsatz. Vor dem Heimspiel gegen den BVB wurden am üblichen Treffpunkt der Fanszene zunächst eine unverhältnismäßig große Anzahl von Polizeikräften eingesetzt, wie die Stuttgarter Ultragruppen in einer Mitteilung schildern. Teile der Fans wurden eingekesselt und dann für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen. In sozialen Medien verbreitete die Polizei dann die Nachricht, dass diese Fans einem Platzverweis nicht nachkommen wollten, was laut der Stuttgarter Stellungnahme allerdings schlicht und einfach gelogen sei. Selbst wenn – in einem Kessel lässt sich einem Platzverweis schlecht nachkommen. Die Fanszene entschloss sich im Anschluss an die Geschehnisse dann dazu, die ersten fünf Minuten des Spiels zu schweigen.