Bitte stelle dich kurz vor
Glück auf! Ich bin Alexander Lempka, Mitglied seit 2002 und regelmäßiger Besucher der Arena seit 2001 (Dauerkarten im Block P). Ich bin in Neuwied geboren und in der Nähe von Frankfurt am Main aufgewachsen.
Beruflich bin ich Gründer und CEO von Connect Earth, einem Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich, mit Sitz in London und Niederlassungen in Dubai und den USA. Mein Studium absolvierte ich an der University of Cambridge und der University of Warwick.
Ich habe umfangreiche Erfahrungen im Fußballgeschäft, vor allem in der Sportvermarktung, gesammelt, inklusive Sponsoring, Markenpositionierung und strategischen Partnerschaften. Meine Führungskompetenz und die Fähigkeit, Teams zu leiten und Visionen umzusetzen, möchte ich beim FC Schalke 04 einbringen. Meine Kompetenz in Geschäftsstrategien, Krisenmanagement und Entscheidungsfindung kann den Verein in Auswahlprozessen unterstützen und zu einer erfolgreichen Zukunft beitragen.
Warum bewirbst du dich (erneut) für den Wahlausschuss des FC Schalke 04? Warum sollten die Mitglieder dir am 16. November ihre Stimme geben?
Ich bewerbe mich für den Wahlausschuss, weil ich fest davon überzeugt bin, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Engagement einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung des FC Schalke 04 leisten kann.
Der Verein befindet sich derzeit in einer katastrophalen Situation. Für mich ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um mit anzupacken und dem Verein zu helfen. Die Arbeit im Wahlausschuss bietet mir die Möglichkeit, den Verein besser von innen heraus kennenzulernen und gleichzeitig mein Wissen einzubringen, um bei der Auswahl und Zulassung der besten Kandidaten für den Aufsichtsrat zu unterstützen.
Warum solltet ihr mir Eure Stimme geben?
- Ich höre zu. Mein Ziel ist es, die Strategie des Vereins im Detail zu verstehen und die Kandidaten im besten Interesse des Vereins zuzulassen.
- Ich verstehe das Fußballgeschäft und kann gleichzeitig meine unternehmerische Kompetenz vorweisen – diese Kombination ermöglicht es mir, meine Meinung vielseitig und fundiert einzubringen.
- Als Führungskraft verstehe ich es, die Motivationen und Antriebe anderer zu erkennen – eine entscheidende Fähigkeit für die Arbeit im Wahlausschuss.
- Ich kann als Außenstehender frischen Wind in das Gremium bringen, unterstützt durch meine vielfältigen Erfahrungen und meinen Ehrgeiz.
- Mir ist das Amt wichtiger als meine Person. Ich werde dem Verein dienen.
Wie bewertest du die Arbeit des Wahlausschusses in den letzten Jahren? Wo siehst du möglicherweise Verbesserungspotential?
Das kann ich leider nur schwer bewerten, da der Wahlausschuss vertraulich tagt. Was jedoch äußerst offensichtlich ist, ist die Tatsache, dass im Aufsichtsrat niemand über Expertise im Profifußball verfügt. Das muss geändert werden.
Wie sieht die Arbeit des Wahlausschusses im Optimalfall aus? Was ist dir besonders wichtig?
Besonders wichtig ist es, dass der Wahlausschuss unabhängig agiert und seine Auswahlkriterien an den langfristigen Zielen und der strategischen Ausrichtung des Vereins ausrichtet.
Ein zentraler Aspekt ist die Förderung einer vielfältigen Kandidatenauswahl, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen in den Gremien vereint. Die Bewertung der Bewerber sollte fair, unvoreingenommen und anhand klarer Kriterien erfolgen, die auf Kompetenz, Vereinsverbundenheit und Integrität basieren. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Vereinsgremien ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass die gewählten Kandidaten die Zukunft des Vereins optimal gestalten können.
Was macht in deinen Augen einen guten Aufsichtsratskandidaten aus?
Ein idealer Kandidat sollte eine starke Verbundenheit mit dem Verein und große Leidenschaft mitbringen, um die Werte des Clubs authentisch zu repräsentieren. Aktuell benötigen wir Aufsichtsratsmitglieder, die das Fußballgeschäft in all seinen Facetten verstehen – sowohl abseits als auch auf dem Platz. Hier klafft eine große Lücke im derzeitigen Aufsichtsrat.
Darüber hinaus ist strategisches Denken unerlässlich, um nachhaltige und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Finanzielle und betriebswirtschaftliche Kompetenz ist notwendig, um die wirtschaftliche Stabilität des Vereins zu gewährleisten, während Kommunikations- und Verhandlungsgeschick effektive interne und externe Interaktionen ermöglicht. Erfahrung im Sport- oder Vereinsmanagement ist von Vorteil, um fundierte Entscheidungen zu sportlichen und strukturellen Themen zu treffen. Integrität und Unabhängigkeit sind entscheidend, um objektiv zu agieren und das Vertrauen der Mitglieder zu stärken.
Wie blickst du auf die Arbeit des Aufsichtsrats in den letzten Jahren?
Es ist leicht, rückblickend Kritik zu üben, und als Außenstehender neigt man dazu, das Urteil auf die Ergebnisse des letzten Spieltags zu stützen – leider waren diese in letzter Zeit oft ernüchternd. Dennoch bin ich überzeugt, dass alle im Verein im besten Interesse des FC Schalke 04 handeln und dementsprechend Entscheidungen treffen.
Es bleibt schwer zu beurteilen, ob die aktuelle Situation allein auf die Entscheidungen des Aufsichtsrats und des Vorstands zurückzuführen ist, auf äußere Umstände oder eine Kombination aus beidem. Um auf die Frage zu antworten, möchte ich einige Beispiele geben, basierend auf meiner persönlichen Einschätzung – mit der Vorbemerkung, dass ich nicht alle Hintergründe dieser Entscheidungen kenne und meine Sichtweise nur die eines Außenstehenden ist. Es ist durchaus möglich, dass es berechtigte Gründe für bestimmte Handlungen gab, die mir nicht bekannt sind.
Was meiner Meinung nach kritisch war: Die Rolle des Sportdirektors und des „Vorstands Sport“ war in den letzten Jahren prägend. Die Art und Weise, wie diese Positionen gehandhabt wurden, wirkte teilweise inkonsistent. In der Rückrunde der Saison 2022/23 erzielte Peter Knäbel mit einigen Transfers gute Ergebnisse. Mit der Ernennung von André Hechelmann jedoch war nicht klar, wer letztendlich die Verantwortung für die Kaderplanung trug. Auch die Entscheidung, Marc Wilmots einzustellen, war aus meiner Sicht schwer nachvollziehbar. Zwar war es verständlich, nach Knäbels Abgang eine nahbare Person für die Mannschaft zu suchen, doch blieb unklar, wie die Zusammenarbeit mit Ben Manga funktionierte.
Positive Entwicklungen aus meiner Sicht:
- Ernennung von Matthias Tillmann zum Vorstandsvorsitzenden: Als langjähriges Vereinsmitglied und erfahrener Wirtschaftsexperte bringt Matthias Tillmann frische Impulse und strategisches Denken mit, was in den kommenden Jahren ein starkes Team um ihn herum ermöglichen könnte.
- Gründung der Schalker Fördergenossenschaft: Diese Initiative war ein bedeutender Schritt, um neues Kapital zur Schuldentilgung zu gewinnen und die Mitgliederbeteiligung zu stärken. Der Aufsichtsrat hat diesen Prozess maßgeblich unterstützt und überwacht, um Transparenz und Vertrauen zu gewährleisten. Allerdings ist bislang noch unklar, wie viel Geld die Genossenschaft tatsächlich einbringt – eine Information, die an dieser Stelle von großer Bedeutung wäre.
Wie bewertest du die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Größe, Kooptationsmöglichkeiten etc.)?
Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 lässt sich aus verschiedenen Perspektiven bewerten. Die Größe des Gremiums sollte so gestaltet sein, dass es einerseits eine Vielfalt an Kompetenzen und Perspektiven bietet, andererseits aber auch effizient und zielgerichtet arbeiten kann. Eine zu große Anzahl an Mitgliedern kann Entscheidungsprozesse verlangsamen und die Abstimmung erschweren, während ein zu kleines Gremium möglicherweise nicht die nötige Breite an Fachwissen und Erfahrung bietet.
Die Möglichkeit der Kooptation kann ein sinnvolles Mittel sein, um spezifisches Expertenwissen hinzuzuziehen und auf aktuelle Herausforderungen flexibel zu reagieren. Diese Option sollte jedoch sorgfältig genutzt werden, um sicherzustellen, dass sie den Vereinsinteressen dient und die demokratische Kontrolle nicht untergräbt.
Ich sehe Potenzial darin, die Zusammensetzung so zu gestalten, dass sie eine ausgewogene Mischung aus Vereinsverbundenheit, Fachkompetenz und externer Expertise widerspiegelt. Dies könnte dazu beitragen, strategische Entscheidungen fundierter zu treffen und den Verein in unterschiedlichen Bereichen, von Finanzen über Sport bis hin zu Marketing und Recht, besser aufzustellen. Es wäre wichtig, regelmäßige Evaluierungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass der Aufsichtsrat hinsichtlich Größe und Zusammensetzung den Anforderungen des Vereins optimal gerecht wird.