Bitte stelle dich kurz vor
Ich bin Astrid Erlebach, 52 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Gelsenkirchen Hessler. Mittlerweile wohne ich in Herten, einen Steinwurf von Gelsenkirchen entfernt. Schalkerin bin ich gefühlt schon ewig und Mitglied seit 2006.
Nach meiner langjährigen kaufmännisch geprägten Arbeit im Organisationsbereich der gehobenen Textilindustrie und einer leitenden Tätigkeit im Veranstaltungszentrum „Bistro am Schacht“ des Sozialwerk St. Georg e.V. in Gelsenkirchen, engagiere ich mich heute ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen.
Warum bewirbst du dich (erneut) für den Wahlausschuss des FC Schalke 04? Warum sollten die Mitglieder dir am 16. November ihre Stimme geben?
Wir Mitglieder schauen in den letzten Jahren auf die zugelassenen Kandidaten und fragen uns: Warum gab es keine vielfältigere Auswahl, was (berufliche) Qualifikationsschwerpunkte betrifft? Und daran anschließend: Wie aktiv werden geeignete Kandidaten und Kandidatinnen ausfindig gemacht und gegebenenfalls zur Kandidatur ermutigt?
Aber anstatt jetzt Spekulationen anzustellen, möchte ich aktiv werden, qualifizierte Frauen und Männer für den Aufsichtsrat zu begeistern, auszuwählen und den Mitgliedern zu präsentieren. Eben nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern die Herausforderung gemeinsam angehen.
Mit frischem Elan und neuen Ideen.
Wie bewertest du die Arbeit des Wahlausschusses in den letzten Jahren? Wo siehst du möglicherweise Verbesserungspotential?
Von außen betrachtet ist die Bewertung eigentlich kaum möglich. Wir kennen die übrigen Bewerber nicht und entscheiden uns als Mitglied im Optimalfall für zwei der vorgeschlagenen Kandidaten. Sofern sich abgesehen von den Amtsinhabern niemand bewirbt, sind es halt nur diese.
Inwieweit es einen Weg gibt, das Ganze etwas transparenter zu gestalten und den Mitgliedern das Handeln des Wahlausschusses näherzubringen, wäre auszuloten. Natürlich immer mit dem nötigen Respekt und der Diskretion gegenüber solchen Bewerbern, die nach einer Absage nicht in die Öffentlichkeit möchten. Aber ich finde, darüber hinaus ist nichts ist in Stein gemeißelt.
Wie sieht die Arbeit des Wahlausschusses im Optimalfall aus? Was ist dir besonders wichtig?
Der wohl wichtigste Teil ist, sich ein umfassendes Bild von jedem Kandidaten zu machen, seriöse Recherche zu betreiben und alle wichtigen Punkte neutral und unvoreingenommen abzuwägen. Auch bei den zur Wiederwahl stehenden Amtsinhabern.
In den Gesprächen den Bewerben auf den Zahn fühlen, ohne irgendwen zu grillen und dadurch die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit zu untergraben. Es gehört schließlich einiges dazu, sich dem Auswahlprozess vor diesem großen und wichtigen Gremium zu stellen. Infolge der sachlichen Auseinandersetzung mit Kandidaten und ihren Profilen zeichnet sich im Optimalfall ein geeigneter Kandidatenpool ab, der dann den Mitgliedern vorgestellt wird.
Was macht in deinen Augen einen guten Aufsichtsratskandidaten aus?
Er muss mich davon überzeugen, dass er eine Bereicherung ist, seinen Beruf und das Amt im Aufsichtsrat versteht und auch liebt.
Wir brauchen Teamplayer, die sich durchaus auch selbst kritisch hinterfragen. Niemand ist perfekt. Letztlich sollten Bewerber nicht nur durch eine gute Rede überzeugen, sondern glaubhaft darstellen, inwieweit daraus Taten folgen werden. Für Fußball-Romantik ist – der aktuellen Situation auf Schalke geschuldet – gerade wenig Raum.
Ein dickes Fell gehört auf Schalke ebenfalls dazu. Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn wir haben noch einen langen und steinigen Weg vor uns.
Wie blickst du auf die Arbeit des Aufsichtsrats in den letzten Jahren?
So wie das Arena-Fundament auf vielen Pfählen gründet, sollte auch der Aufsichtsrat ausgewogen aufgestellt sein. Bislang dominiert dort der Bereich Finanzen/Controlling. Der Abbau von Verbindlichkeiten, die der jetzige Aufsichtsrat nicht zu verantworten hat, bleibt nach wie vor wichtig und wurde bereits auf einen guten Weg gebracht.
In anderen Bereichen gibt es Handlungsbedarf: Sportlich schweben wir im Nirgendwo und die Bereiche Sponsoring / Marketing kamen zuletzt nicht in erforderlichen Umfang zur Geltung.
Durch geeignete Kandidaten und gerne auch durch weitere Entsendungen oder Kooptionen. Solche Sachverständigen mit Expertenwissen müssen ja nicht zwangsläufig ein Stimmrecht haben.
So können wir zeitnah auf Erfordernisse reagieren und unbürokratisch Know How ins bestehende Gremium holen. Deshalb befürworte ich den Antrag von Rainer Vollmer zur Änderung der Anzahl der Personen im Aufsichtsrat. Alles kann, nichts muss!
Wie bewertest du die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Größe, Kooptationsmöglichkeiten etc.)?
Siehe Frage zuvor.