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Glück auf Schalker,
nach den Siegen zuhause gegen Lautern und im Pokal, mussten wir mit der 0:1-Niederlage in Braunschweig leider die zweite Saisonpleite hinnehmen. Um jegliche aufkommende Diskussionen um einen Fehlstart im Keim zu ersticken, ist es heute unumgänglich die drei Punkte in Gelsenkirchen zu behalten. Fürs Gelingen, ist wie jeder von euch weiß, nicht bloß die Mannschaft verantwortlich. Die vergangene Saison hat gezeigt, welchen Anteil eine gut aufgelegte Nordkurve an dem Auftreten unserer Elf haben kann. Lasst uns heute gemeinsam diese Kraft erneut zum Leben erwecken, nach Rückschlägen die Köpfe nicht hängen lassen und alles dafür tun, dass der FC Schalke 04 als Sieger den Platz verlässt. Die Marschrichtung kann daher heute nur lauten: FC Schalke – Immer vor!
Ein sehr unschönes Thema wurde uns vom letzten Heimspiel zugetragen. So ist es in der Nordkurve zu rassistischen Beleidigungen und Becherwürfen gegen zwei Schalkerinnen gekommen. Es bedarf hier sicherlich keiner ausführlichen Erklärung, wieso so etwas absolut nicht klar geht! Wer solches Verhalten mitbekommt, muss entsprechend handeln. Holt euch zur Not weitere Schalker zu Hilfe. Für Rassisten ist in der Nordkurve kein Platz!
Am vergangenen Montag jährte sich zum 10. Mal der Polizeieinsatz in der Nordkurve beim Spiel gegen PAOK. Die Bilder und Videos der pfeffersprühenden und knüppelnden Cops gingen um die Welt und schafften es gar in die New York Times. Auslöser war die Fahne unserer mazedonischen Freunde aus Skopje. Durch diese fühlten sich die PAOK Anhänger dermaßen provoziert, dass sie mit einem Platzsturm drohten. Warum sich die Bullen daraufhin entschieden, auf diese Erpressung einzugehen, anstatt einfach den Gästeblock zu sichern, versteht bis heute niemand. In den darauffolgenden Tagen versuchte der damalige NRW-Innenminister Ralf Jäger mit hanebüchenen Begründungen, die er nur wenig später zurücknehmen musste, den Einsatz zu rechtfertigen. Auch unser Verein in Person von Peter Peters stellte sich nicht viel besser an. Wurde der Einsatz unmittelbar nach dem Spiel noch stark kritisiert, so ruderte man nicht mal 24 Stunden später zurück. Als Folge des Einsatzes wurde die Polizeipräsenz in der Arena reduziert und der Verein überarbeitete sein Sicherheitskonzept. Wir forderten die Absetzung des Einsatzleiters Klaus Sitzer und, dass die für über 80 verletzte Personen verantwortlichen Polizisten zur Rechenschaft gezogen werden. Hierfür organisierten wir die bisher einzige eigene Demonstration beim Heimspiel gegen den FC Bayern. Über 2.000 Schalker zogen von der Glückauf-Kampfbahn zur Arena und verliehen mit typischen Demo-Materialien wie Plakaten und Doppelhaltern ihren Forderungen Nachdruck. Leider enttäuschte uns unser Verein auch an diesem Tag erneut. So wurde die Mitnahme der Pappschilder vom Demozug ins Stadion vom Sicherheitsdienst verboten. Des Weiteren wurde uns bis kurz vor Anstoß der Strom unserer Mikrofonanlage abgedreht. Die zentrale Frage, die es in den nächsten Monaten und Jahren zu klären gab, war, ob der Einsatz rechtmäßig war. Mit Schreiben vom 14. April 2015, das Mitte Mai an verschiedene Anzeigeerstatter verschickt wurde, teilte die Staatsanwaltschaft Essen mit, dass sie das Ermittlungsverfahren gegen Klaus Sitzer und andere Polizeibeamte wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt und anderer Delikte nach § 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung (StPO) – also mangels hinreichenden Tatverdachts – eingestellt habe. Die Staatsanwaltschaft kommt zu dem Ergebnis, der Polizeieinsatz in der Nordkurve der Veltins-Arena vom 21. August 2013 sei rechtmäßig gewesen. Am Ende des Tages ist wieder einmal mehr ein Stück Glaube in den Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland verloren gegangen. Die Polizei ist straffrei aus der ganzen Nummer herausgekommen und wir Fans waren die Blöden. Wenn man zehn Jahre später sieht, wie uns unter fadenscheinigen Begründungen Choreografien verboten werden, kommt man leider zur Erkenntnis, dass sich rein gar nichts geändert hat.
Wie bereits beim Heimspiel gegen Kaiserslautern hatten wir auch für die heutige Partie gegen Kiel eine Choreografie beim Verein angemeldet. Leider erreichte uns in den Tagen vor dem Spiel erneut die Nachricht, dass diese aufgrund des mit Polizei und Feuerwehr abgestimmten Sicherheitskonzepts nicht genehmigt werden kann. Die Farce geht also weiter, kurzzeitig verhangene Fenster der Leitstelle über den Blöcken G und H sind der Grund dafür, dass das, was all die Jahre möglich war, nun nicht mehr funktioniert – Choreos in der Nordkurve. Dies ist für uns natürlich absolut inakzeptabel und wir fordern alle handelnden Personen – ob Feuerwehr, Polizei oder die Sicherheitsbeauftragten des Vereins – auf, umgehend eine Lösung zu finden, um Selbstverständlichkeiten im Stadion wiederherzustellen. Über 20 Jahre ist bei Choreos nichts passiert und dennoch schraubt man abermals die Sicherheitsvorkehrungen hoch. Dass ein Fenster bei den hochmodernen Kamerasystemen den Ausschlag geben soll und nicht auch ein kurzzeitiger Blick von der Haupttribüne ausreicht, ist für uns nicht nachvollzieh- und erst recht nicht hinnehmbar. Macht diesen Wahnsinn rückgängig, damit die Nordkurve die Mannschaft nicht nur akustisch, sondern auch optisch in gewohnter Art und Weise unterstützen kann!
Unsere Sicht der Dinge
Was trage ich hier eigentlich?
Wir beobachten zunehmend wie in der Kurve gefälschte Schals und T-Shirts auftauchen, welche Motive unserer Kurve und unserer Gruppe beinhalten. Durch diverse Internetseiten auf Instagram und Facebook, welche dreist unsere Logos benutzen, ist es vermeintlich einfach, Szeneklamotten online zu erwerben. Bei diesen Seiten handelt es sich immer um Privatpersonen, die sich die Taschen voll machen. Offizielle Nordkurve Gelsenkirchen Artikel werden von uns nicht online vertrieben!
Sicherlich ist nicht jedem bewusst, was er durch drei Mausklicks kauft. Daher wollen wir auf diesem Wege nochmal auf ein paar Punkte hinweisen:
- Wir bieten unseren Merch zu fairen Preisen an – der Gewinn daraus fließt zu 100 Prozent zurück in die Kurve, womit wir Choreos, Fahnen und anderes Tifo finanzieren.
- 2. Motive mit einem Ultras-Schriftzug oder die unser Gruppenlogo beinhalten sind ausschließlich für Mitglieder unserer Gruppe erhältlich.
- Motive mit dem Nordkurvenbub sind ausschließlich für Unterstützer unseres Projekts „Vorwärts-Nordkurve“ erhältlich. Wir schließen damit niemanden aus, im Gegenteil: Jeder, der unsere Werte teilt, kann sich diesem Projekt anschließen und Teil eines Bündnisses werden, welches die Kräfte der Kurve bündeln soll.
Dubiose Internetanbieter vertreten keinen dieser Punkte. Sie sind ausschließlich an Profit interessiert und „schlachten unsere Fanszene aus“, um sich finanziell zu bereichern. Was wir zum Beispiel an Red Bull Leipzig kritisieren, welche den Fußball als Plattform nutzen, um sich zu bereichern, geschieht bei diesen Anbietern in kleinerem Ausmaß. Das ist der Grund, warum wir in der Kurve gefälschte Schals nicht akzeptieren und dagegen vorgehen.
Schaut besser regelmäßig an unserem Infostand auf der Promenade hinter Block N4 vorbei. Wir verkaufen dort regelmäßig frei erhältliche Artikel, die Werte vertreten, die uns an jedem Spieltag vereinen sollen: eine unabhängige, stolze Kurve!
FC Schalke 04 e.V. – 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co KGaA 3:0 (1:0)
Vor dem Spiel
Das erste Heimspiel der Saison hielt direkt einen echten Leckerbissen bereit. Rund zehn Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen gastierte der 1. FC Kaiserslautern zur „Top- Spiel“ Anstosszeit in der Arena. Dementsprechend groß war die Resonanz bereits am Club75. Abgesehen vom bodenlosen Choreoverbot passten also sämtliche Rahmenbedingungen für einen gelungenen Heimspielauftakt.
Nordkurve Gelsenkirchen
Zum Einlauf der Mannschaften wurde das angesprochene Verbot nochmal mit einer unmissverständlichen Forderung an Bullen, Feuerwehr und Verein per Spruchband unterstrichen: „Choreoverbot aufheben! Sofort!“. Das mittlerweile häufig zu Spielbeginn genutzte „Eine Stadt erstrahlt in Blau…“ schepperte direkt gut rein und gab die Marschrichtung für’s Spiel vor. Auf dem Platz lief es erstmal etwas holpriger. Nach 13 Minuten sorgte die Evergreen-Kombi – Freistoß Ouwejan, Kopfball Terodde – für die wichtige Schalker Führung. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der Nordkurve funktionierten die Klassiker zwar einigermaßen und auch die Resonanz auf ein, zwei neue Lieder war okay, jedoch blieb nach einer guten halben Stunde noch ordentlich Luft nach oben. Gegen Ende der ersten Hälfte holte sich Gästekeeper Luthe glatt Rot ab. Mit einer knappen 1:0-Führung und in Überzahl ging es also in die Pause.
Der zweite Durchgang plätscherte sowohl auf den Rängen als auch auf dem Rasen erstmal vor sich hin. Die unermüdlich kämpfenden Lauterer schafften dann aber das Kunststück, ab der 57. Minute in doppelter Unterzahl agieren zu müssen. „Auf gehts Schalke, schießt ein Tor“ war jetzt eine klare Forderung, welche aber erstmal nicht erhört werden sollte. Da es der Gegner selbst zu neunt schaffte, den ein oder anderen guten Angriff zu spielen, machte sich mehr und mehr Unmut breit. Der Kern der Kurve versuchte zwar ordentlich gegen zu halten, die Breite konnte man in dieser Phase aber nicht mitnehmen. An komplexeres Liedgut war nicht mehr zu denken und so wurde auf einfache Gassenhauer zurückgegriffen, bei denen aber ebenfalls weitestgehend die Durchschlagskraft fehlte. Absolut unverständlich, da der Funken von den Tribünen gerade in solchen Situationen wichtiger denn je ist.
Mit dem 2:0 von Karaman in der 70. Minute gab es dann zum Glück die Erlösung, welche sich beim Schalker Anhang umgehend bemerkbar machte. Lasmes 3:0 besiegelte den ersten Saisonsieg. Pflicht erfüllt! Sowohl sportlich als auch in der Nordkurve dürfen in den kommenden Spielen aber gerne zwei, drei Schippen draufgelegt werden.
Gegner
Gut 6.000 Lauterer machten den Gästeblock wenig überraschend komplett voll. Trotz später Ankunft der aktiven Fanszene bekam man noch pünktlich zum Einlaufen eine ansehnliche Choreo aus zwei großen Blockfahnen, Rauch und einigen roten Schwenkern auf die Beine gestellt. Akustisch gehörten die Gäste aus der Pfalz, abgesehen vom recht unkreativen Liedgut, zum Besten, was man in letzter Zeit in der Arena gesehen hat.
Trotzdem schafften es die „Betze-Fans“ mit Wiederanpfiff, den positiven Gesamteindruck gewaltig zu trüben. Scheinbar hatte man neben nett anzusehenden Fackeln auch noch einige Raketen im Keller gefunden, gleichzeitig aber die eigene Hirnmasse in der Pfalz liegen lassen. Ohne zu sehr die Moralkeule schwingen zu wollen darf die Frage erlaubt sein, welche Hohlbirne auf die Idee gekommen ist, bei geschlossenem Arenadach eine derartige Schwachsinns-Aktion aus dem Hut zu zaubern und die Dinger kreuz und quer um sich zu schiessen.
Offensichtlich hält es nun auch Lautern für nötig, auf den unaufhaltsam rollenden „Hauptsache für die Show noch einen drauf setzen“-Zug in Ultra-Deutschland aufzuspringen.
Freunde
Unser Dank gilt den zahlreichen Brüdern aus Nürnberg, Enschede und Skopje, die einmal mehr an unserer Seite standen!
Rechtsform 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co KGaA
Gegründet im Jahr 1900 hatte der 1. FC Kaiserslautern viele erfolgreiche Jahre in seiner Vereinsgeschichte. Von Meisterschaft bis DFB Pokal – viele Titel stehen in der Vitrine. Allenbekannt ist dabei natürlich der Aufstieg in die Bundesliga und die Meisterschaft im Jahr danach. Die nahe Vergangenheit war in Kaiserslautern jedoch nicht so positiv. Der Abstieg in die dritte Liga war im Jahr 2018 besiegelt.
Durch die finanziellen Schwierigkeiten in Folge eines Abstiegs wurde eine Diskussion über eine Ausgliederung aufgenommen und diese dann auch im Juni 2018 beschlossen. Darüber hinaus gab es nach dem Abstieg von sämtlichen Zweitligisten eine Solidaritätsspende von jeweils 600.000 Euro an die beiden Absteiger: Kaiserslautern und Braunschweig. Grund hierfür war, dass der Abstiegskampf sehr lange extrem eng war. Um den finanziell schwierigen Gang in die dritte Liga abzufedern, wurde die Spende von den Clubs der zweiten Liga schon im April beschlossen. Seit September 2018 ist die Profi-Abteilung in eine GmbH & Co KGaA umgewandelt. Ein Geldsegen war das Vorhaben jedoch nicht. Trotz diverser Verhandlungen über Darlehen war die Lizenz für die Spielzeit 2019/20 in Gefahr. Nachdem doch ein Geldgeber für eine Saison gefunden wurde, musste die ausgegliederte Profi-Abteilung im September 2020 einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Nur die aufgrund der Pandemie ausgesetzten Strafen seitens DFL und DFB machten es möglich, ohne Punktabzug in die neue Saison zu gehen. Ebenfalls behielten Spielerverträge ihre Gültigkeit. Juristisch ist das Verfahren somit rechtens, der Zeitpunkt aber auch definitiv clever gewählt.
Erst durch diesen Schritt konnte ein Schuldenschnitt mit den Gläubigern erreicht werden. Die mit rund 24 Millionen verschuldeten Roten Teufel waren damit so gut wie schuldenfrei. Bis dahin waren der Verein und die ausgegliederte Fußballmannschaft unattraktiv für potentielle Investoren. Erst nach dem Erlass der Schulden konnten mehrere Investoren gefunden werden. Neben Gesprächen mit einem ausländischen Investor aus Dubai gab es eine Gruppe regionaler Investoren, die letztendlich den Zuschlag bekommen haben. 33 Prozent für elf Millionen Euro. Wenn man überlegt, dass Kaiserslautern mit 24 Millionen Euro verschuldet war und aktuelle Preise auf dem Transfermarkt sieht, ist so ein einmaliger Geldregen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aktuell hält der Mutterverein mit knapp 46 Prozent die Mehrheit der Anteile.
Kaiserslautern ist ein trauriges Beispiel, wie es im deutschen Profifußball gehen kann. Jeder Fußballromantiker wünscht sich die Roten Teufel zurück in Liga 1. Jedoch zeigt dieses Beispiel auch, dass eine Ausgliederung keine Sicherheit für einen riesigen Geldregen ist. Und selbst die für Kaiserslautern oder auch für die zweite Liga hoch einzuschätzenden finanziellen Möglichkeiten über einen zweistelligen Millionenbetrag zeigen, dass damit sicherlich kein Erfolg gekauft werden kann. Ebenfalls zeigt es, dass ein Verkauf der Profi-Abteilung in einer sportlich schwierigen Situation finanziell nicht lukrativ ist. In schlechten Zeiten ist eine Ausgliederung nicht viel Wert, in Guten wird sie nicht gebraucht. Für immer e.V.!
Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e.V.
– FC Schalke 04 e.V. 1:3 (1:2)
Vor dem Spiel
Da uns der DFB beim zweiten Auswärtsspiel in Folge auf einen Freitagabend terminierte, startete am frühen Nachmittag eine stattliche Anzahl an Bullis und Autos von Gelsenkirchen gen Niedersachsen. Genau wie bei der Fahrt nach Hamburg zwei Wochen zuvor machte uns nicht nur der generelle Freitagsverkehr, sondern auch abermals eine Vollsperrung auf der Strecke die Anreise nicht gerade leicht. So erreichten wir später als geplant die anvisierten Parkplätze.
Durch die spontan eigens eingesetzte intelligente Verkehrsführung waren die Fahrzeuge recht schnell abgestellt und wir konnten uns auf den Weg machen. Gut drei Kilometer ging es ohne Polizeibegleitung entlang einer idyllischen Schrebergartenanlage bevor wir plötzlich auf einer viel befahrenen Kreuzung direkt an der Heimkurve standen. Obwohl uns bereits frühzeitig auf dem Weg Späher entdeckten, stand man erst direkt am Stadion einem motivierten Braunschweiger Haufen gegenüber. Nach einem kurzen Tête-à-Tête ging es unter Polizeibegleitung weiter zu unserem Eingang und direkt durch in den Gästeblock, denn das Spiel sollte schon wenige Minuten später starten.
Nordkurve Gelsenkirchen
Die Nordkurve Gelsenkirchen erwischte einen absolut starken Start ins Spiel. Die Gesänge wurden nur so in das weite Rund geschleudert und schepperten aufgrund der baulichen Gegebenheiten mit dem Wellblechdach nochmals mehr. Vor allem zu „Schalke, ich bin für dich geboren“ drehte der Gästeanhang ordentlich auf. Auch vom Gegentor ließen wir uns nicht beeindrucken. Nach dem Ausgleich durch Kenan Karaman sang sich die Nordkurve Gelsenkirchen zur neuen Melodie „S04, nur mit dir“ in einen Rausch. Auch Klassiker wie Opa Pritschikowski, untermalt mit einer ordentlichen Schalparade, waren im Repertoire.
Die zweite Hälfte konnte dann nicht zu 100 Prozent an Halbzeit eins anknüpfen. Trotzdem war die Stimmung auf einem konstant hohen Niveau. Vor allem die Wechselgesänge zu „FC Schalke heißt der Club, zu dem ich steh’“ zwischen den beiden Blockhälften oder auch das etablierte „Geh’n mit dir auf jede Reise“ hauten ordentlich rein. Insgesamt auf jeden Fall ein Auftritt, der zu gefallen wusste und jedem Beteiligten ordentlich Bock auf das anstehende Ligaspiel in eben jenem Gästeblock gemacht haben sollte.
Gegner
Auf Braunschweiger Seite konnte man zwar immer wieder Aktivitäten wie Klatsch- oder Springeinlagen erkennen, bei denen dann auch ein Großteil der Kurve mitzog, akustisch kam aber nahezu gar nichts bei uns an. Selbst der Wechselgesang mit der Tribüne in einer unserer Verschnaufpausen versandete schnell, sodass es wohl nicht nur an der eigenen Lautstärke oder der dazwischenliegenden Distanz durch Tartanbahn plus Spielfeld lag. Tifo-Material war in der Heimkurve nahezu durchgängig im Einsatz, aber auch sehr begrenzt auf den Teil direkt hinter dem Tor.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekamen wir eine kleine Pyroeinlage bestehend aus gelben Fackeln und blauem Rauch zu sehen. Vom Aufbau her eher einfach, trotzdem ein solides Bild – auch wenn man mehr daraus hätte machen können. Den Heimsupport bei diesem Spiel kann man also wohl in der Kategorie „nichts Besonderes“ einordnen. Sind wir mal gespannt, ob uns der Auftritt der Blau-Gelben beim Ligaspiel mehr in Erinnerung bleiben wird.
Nach dem Spiel
Wieder an den Parkplätzen der Autos und Bullis angekommen, kam abermals unsere intelligente Verkehrsführung zum Einsatz, um die Abreise möglichst koordiniert und gemeinsam zu starten. Der ein oder andere Einheimische staunte auf jeden Fall nicht schlecht, als unser Tross die Stadt verließ. Getreu dem Motto „Geh’n mit dir auf jede Reise“ nahm der Konvoi dann auch auf der Autobahn nahezu alle drei Spuren ein – gerade in der Dunkelheit mit den Lichtern der vielen Fahrzeuge ein beeindruckendes Bild.
Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e.V.
– FC Schalke 04 e.V. 1:0 (1:0)
Vor dem Spiel
Eine Woche nach dem Pokal bescherte uns der Spielplan gleich das nächste Gastspiel beim BTSV. So ging es Sonntagmorgen bei bestem Wetter diesmal per Regioverbindung nach Niedersachsen. Ohne Verspätungen erreichten wir den Gästebereich frühzeitig.
Nordkurve Gelsenkirchen
Vor Spielbeginn testeten wir mit „Wir waren bei deinen Siegen da“ ein neues Lied, das mit längerem Text recht gut anlief, auch wenn die Durchschlagskraft noch fehlte und die Melodie fehlerhaft war. Das Lied hat auf jeden Fall Potenzial und sollte gerade auswärts in Zukunft weiter ausprobiert werden.
Mit einem ansehnlichen Tifo aus großen Schwenkern und kleineren blau-weißen Fahnen startete die Nordkurve mit guter Lautstärke mit „Um die halbe Welt sind wir gefahr’n” ins Spiel. Die ersten 20 Minuten konnten noch halbwegs an den Pokalauftritt anknüpfen und ließen zumindest kurz spüren, was im Block wieder hätte möglich sein können. Mit dem anschließenden Gegentreffer ging die Mitmachquote bis zur Halbzeit jedoch unverständlicherweise deutlich runter. Die Lieder wurden zu keinem Zeitpunkt wirklich geschlossen vom ganzen Block getragen. Gerade wenn es zu Beginn der Saison schwächere Phasen auf dem Platz gibt, sollte jedem einzelnen Schalker doch bewusst sein, welche Aufgabe die Nordkurve in diesen Momenten hat: geschlossen auftreten und hundertprozentige Leidenschaft in die Lieder legen.
In der zweiten Halbzeit kam die Mannschaft zunächst besser ins Spiel und nach dem durch Videobeweis zurückgezogenen Abseitstreffer durch Terodde schien der Schalker Anhang wieder zu erwachen. Doch ohne Drangphase auf den Ausgleich konnte im weiteren Verlauf kein konstant gutes Level gehalten werden, sodass auch die zweite Halbzeit enttäuschte. Insgesamt überzeugten wir in viel zu wenigen Momenten. Am Ende muss nicht nur eine schlechte Leistung der Mannschaft, sondern auch der Nordkurve verbucht werden. Die durch das Pokalspiel hohen Erwartungen an diesen Auftritt wurden nicht ansatzweise erfüllt.
Gegner
Die Heimseite hinterließ keinen guten Eindruck. Bis auf ein paar wenige Momente mit ansehnlicher Schaleinlage in der zweiten Halbzeit wirkte der Stimmungskern um Cattiva isoliert und beschränkte sich auf den mittleren Teil der Kurve, sodass bei uns nichts ankam.
Nordkurve Nürnberg
Aktuelle Lage
Die Nordkurve Nürnberg reiste vergangenen Sonntag nach Osnabrück und konnte endlich den ersten Sieg der Saison feiern. Auch wenn man am Ende nochmal zittern musste, aber so muss das wohl beim Glubb eben sein. Um den Zusammenhalt der Nordkurve weiter zu unterstreichen, ging es geschlossen in schwarzen Mottoshirts an die Bremer Brücke. Zudem symbolisierte man die Gemeinschaft auch am Zaun und so erblickte die neue Nordkurve Nürnberg Zaunfahne das Licht der Welt. Um diese ordentlich einzuweihen, zeigten die Glubbfans zu Beginn des Spiels ein Chaosintro bestehend etwas Rauch, Fahnen und Doppelhaltern. Davor konnte man auf Doppelhaltern den Spruch “Gli Tifosi di Norimberga” lesen, welcher das Gesamtbild perfekt abrundete.
Auch in Osnabrück hing wie bereits bei den vergangenen Spielen zu Beginn der zweiten Halbzeit ein schwarzer Protestfetzen, welcher auf die Missstände im Verein aufmerksam machen soll. Beim FCN ist vereinspolitisch noch immer nicht alles so, wie die Mitglieder sich das vorstellen und so werden wir die Aufschrift “Missstände aufarbeiten – Werte schaffen – den Glubb leben” noch eine Weile zu Gesicht bekommen.
Einen weiteren Erfolg konnten die Nürnberger in der ersten Runde des Pokals bejubeln. Souverän und mehr als deutlich konnte man bei Oberligist Oberneuland einen 1:9 Sieg verbuchen und somit weiter im Wettbewerb verweilen.
Eine Woche zuvor erreichte man ein Last-Minute Remis zuhause gegen Hannover. Das Spiel hätte man sicherlich auch als Elfmeterschießen austragen können, denn drei der vier Tore wurden vom Punkt erzielt. Den letzten Strafstoß verwandelte Can Uzun in der 92. Minute und schnürte so einen Doppelpack, denn der Nürnberger war der Einzige, der es schaffte, ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Chapeau!
Auf den Rängen wurde zu Spielbeginn eine Choreo für den aus gesundheitlichen Gründen ausscheidenden Fanbeauftragten Beppo gezeigt. Dieser durfte zum Abschied auf das Vorsängerpodest und stimmte den kleinen Bub vor der Nordkurve an. Desweiteren konnte man im Spielverlauf ein Spruchband mit der Aufschrift “Choreoverbote aufheben! Sofort!” lesen. Danke nochmal an dieser Stelle ausdrücklich.
Übermorgen steht das letzte Heimspiel vor dem am 15. September steigenden Frankenderby an. Zu Gast ist am Sonntag Aufsteiger Wehen Wiesbaden, ehe es noch zum Topspiel eine Woche später samstags nach Kaiserslautern geht.
VAK-P Enschede
Aktuelle Lage
Wie schon in der letzten Ausgabe erwähnt, wurden unseren Freunden ein paar Tage vor dem Rückspiel in Stockholm gegen Hammarby die Auswärtstickets gestrichen. Bei Veröffentlichung dieser Strafe waren einige Tukker bereits vor Ort oder auf dem Weg Richtung Norden. Die Entscheidung wurde entgegen letzter Hoffnungen nicht zurückgenommen und so verfolgten die mitgereisten Tukker das Spiel in den Kneipen Stockholms. Der FCT zog immerhin durch ein 1:1-Unentschieden in die nächste Runde ein.
Kurz nach dem Weiterkommen kam aber leider schon die nächste schlechte Nachricht: Aufgrund der Vorkommnisse beim Hammarby-Hinspiel sprach die UEFA ein Verbot für den Unterrang des VAK-P für das Hinspiel gegen Riga FC aus. Somit machten unsere Brüder alles möglich, um mit allen ihre Mannschaft aus dem Oberrang zu unterstützen. Das Spiel konnten die Tukker mit 2:0 gewinnen, auch dank der Unterstützung ihrer Anhänger. Während des Spiels zeigten unsere Brüder als Antwort auf die Strafen der UEFA ein Spruchband „tegen alle collektieve strafen!“. Leider blieb es in den letzten Tagen aber nicht bei den beiden Kollektivstrafen. In dieser Woche wurden acht Tukker festgenommen und 20 weitere Twente-Anhänger wurden mit einem Stadionverbot belegt. Zum Glück sind mittlerweile wieder alle auf freiem Fuß. Der Verein ließ weiterhin verkünden, dass in den nächsten Wochen wahrscheinlich nochmal eine höhere zweistellige Zahl an Stadionverboten folgen wird. Stark bleiben Brüder – Stadionverbote halten euch nicht auf!
Beim Rückspiel in Riga waren unsere Brüder dann auch wieder im Stadion an der Seite ihrer Truppe und zogen mit einem 0:3 Auswärtssieg in die letzte Qualifikationsrunde ein. Gegner in dieser wird Fenerbahce Istanbul sein.
Zwischen den beiden Spielen gegen Riga FC waren die Roten auch in der Eredivisie am Start. Zum Auftakt ging es zum Aufsteiger Almere City. Der FCT gewann überzeugend mit 4:1 und fuhr die ersten drei Punkte ein. Das erste Ligaheimspiel stand letzte Woche Sonntag auf dem Programm. Gegen PEC Zwolle stand am Ende ein 3:1-Sieg auf der Anzeigetafel. Somit sind unsere Freunde einer von vier Clubs, die perfekt in die neue Saison gestartet sind.
Komiti Skopje
Aktuelle Lage
Drei Spiele, drei Niederlagen. Es wird die erwartet schwere Saison für Vardar. Nach der Auftaktniederlage bei Bera Strumica folgte für den FK Vardar im ersten Heimspiel gleich das Derby gegen den FK Shkupi. Wie bereits der erste Spieltag wurde leider auch diese Partie knapp mit 0:1 verloren. Komiti machte im Vorfeld natürlich mobil, erwischte ehrlicherweise aber leider einen schlechteren Tag bei der Stimmung im Boris Trajkovski Stadion. Zum Intro gab es eine kleine optische Aktion, die Anzahl auf der Tribüne war ebenfalls ok, aber atmosphärisch kam die Begegnung nicht an die selbst gesetzten Erwartungen ran. Das mag sicherlich auch an den Begleitumständen liegen. Vier Stunden in der prallen Sonne bei extrem heißem Wetter, keinerlei Verpflegung, nicht mal Wasser – die Bedingungen könnten bescheidener kaum sein.
Am vergangenen Sonntag stand dann das Auswärtsspiel in Ohrid gegen Voska Sport auf dem Programm. Aufmerksame Leser wissen, dass Voska neben Vardar und Gostivar ebenfalls einer der drei Aufsteiger ist. Die Erwartungen an das Team waren also hoch und die ersten Punkte der Saison eigentlich Pflicht. Nach deutlichem 0:3-Rückstand kämpften sich die Rot-Schwarzen zwar nochmal ran, unterm Strich steht jedoch eine 2:3-Niederlage und damit die dritte Saisonpleite im dritten Spiel. Komiti machte zum Spiel in Ohrid zwar ebenfalls mobil, kam aber nicht an die Auswärtsanzahl dort in der vergangenen Saison heran.
Curva Sud Siberiano
Aktuelle Lage
Das erste Saisonspiel gegen die Roma hätte für unsere Freunde durchaus schlechter beginnen können. Obwohl man früh in Rückstand geriet, drehten unsere Freunde die Partie zwischenzeitlich, mussten sich aber durch einen Gegentreffer kurz vor Schluss mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben. Matchwinner mit beiden Toren war Routinier Antonio Candreva, der seit letzter Saison bei der Granata kickt. Die Curva Sud reiste mit voller Kapelle ins Stadio Olimpico. Alle 5.000 Gästekarten fanden einen supportstarken Abnehmer, da der Gästeanhang über 90 Minuten einen lauten Auftritt mit massiver Mitmachquote auf die Beine stellte.
Am kommenden Montag spielt die Salernitana gegen Udinese, die sich Juventus am ersten Spieltag 3:0 geschlagen geben mussten. Anfang September erwartet Lecce die Ankunft unserer Freunde im Stadio Via del Mare.
Am vorletzten Wochenende fand der erste Jugendkongress auf Schalke statt. Folgend findet ihr den Bericht einer Teilnehmerin zu dieser Veranstaltung.
Unser Appell an euch: Nutzt die Beteiligungsangebote des Vereins. Sie sind die beste Chance, aktiv an der Entwicklung und Zukunft unseres Vereins mitzuwirken.
Jugendkongress
Nachdem wir uns in die nächste Pokalrunde gekämpft hatten, war die Nacht kurz und der Schlaf knapp, bevor der Jugendkongress auf dem Plan stand.
Kurz die wichtigsten Fakten zu dieser Veranstaltung: Sie ist eine Art Ableger des Mitgliederkongresses, der im letzten Jahr erstmals durchgeführt wurde. Dieses Event richtet sich an Schalke-Mitglieder im Alter von 14 bis 25 Jahren und bietet die Möglichkeit, über verschiedene Themen rund um den FC Schalke 04 zu diskutieren.
Aufgrund der frühen Stunde hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, aber ich kann vorab sagen, dass sich der Besuch definitiv gelohnt hat. Der Kongress begann mit einer Begrüßung durch Vorstand Peter Knäbel. Anschließend gab es eine Reihe von Workshops zu den Themen Stadionerlebnis, Nachhaltigkeit, S04-Sportabteilungen und Freizeitaktivitäten. Ich persönlich habe mich zunächst für den Workshop “Nachhaltigkeit” entschieden.
Im Workshop haben wir diskutiert, wie wir als Schalke-Fans dazu beitragen können, dass unser Verein nachhaltiger agiert – sei es durch umweltfreundlicheres Reisen der Profis oder durch Maßnahmen wie Mitfahrgelegenheiten zu den Spielen. Wir haben auch alltagsnahe Dinge besprochen, wie das Aufstellen zusätzlicher Mülleimer auf den Parkplätzen oder eine breitere Auswahl an vegetarischen Gerichten. Auch wurde das Thema angesprochen, dass die beliebten Print-Tickets vermehrt durch E-Tickets ausgetauscht werden, diese aber ihr Ziel verfehlen, wenn sie nur in ausgedruckter Form gültig sind.
Positiv aufgefallen ist mir, dass Vertreter des Vereins, darunter Aufsichtsratsmitglieder wie Sven Kirstein, Johannes Struckmeier und Holger Brauner sowie Vorstand Peter Knäbel, aktiv an den Workshops teilgenommen haben. Das hat gezeigt, dass die Anliegen der Fans ernst genommen werden und der Verein sich für unsere Meinungen interessiert.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause mit einem großzügigen Buffet ging es in die zweite Workshop-Runde. Hier habe ich mich für das Thema “Stadionerlebnis” entschieden. Wir haben uns über verschiedene Aspekte ausgetauscht, angefangen bei der Verteilung der Tickets bis hin zur Gestaltung der Parkplätze. Auch der Gedanke über ein neues Einlauflied und Überlegungen, wie mit ungenutzten Gästekarten umgegangen werden soll, kamen zur Sprache.
Den Abschluss bildete eine Stadionführung mit dem Quatscher. Ich habe darauf verzichtet und stattdessen meinem Bett den Vorzug gegeben, um etwas Schlaf nachzuholen.
Alles in allem war der Jugendkongress eine gelungene Veranstaltung und eine gute Möglichkeit für uns Fans und Mitglieder, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen und nicht nur Konsumenten zu sein, die sich über Dinge aufregen. Die Teilnahme und das Interesse der Vereinsverantwortlichen unterstreichen die Bedeutung offener Kommunikation. Es ist deutlich erkennbar, dass wir in die richtige Richtung gehen, und Formate wie der Mitglieder- und Jugendkongress tragen dazu bei, unseren Verein so zu gestalten, wie wir ihn uns für die Zukunft wünschen – auf Schalke-Art! Es bleibt abzuwarten, ob die ausgearbeiteten Vorschläge und Ideen auch in die Tat umgesetzt werden und nicht in der Schublade verstauben.
Das erste Spiel in der Glückauf-Kampfbahn
Heute vor 95 Jahren rollte das erste Mal der Ball in der legendären Glückauf-Kampfbahn. Die wenigsten Leser werden dabei gewesen sein und somit Grund genug, dieses Ereignis nochmal aus den Geschichtsbüchern rauszuholen und aufleben zu lassen.
Doch fangen wir etwa ein Jahr zuvor an. Zur Mitgliederversammlung am 19. Juli 1927 beschlossen die anwesenden Mitglieder den Bau eines Stadions in Eigenarbeit. Der erste Spatenstich erfolgte nicht mal zwei Monate später am 1. August. Den Baugrund für Schalkes neue Kampfstätte stellt die Zeche Consolidation und war damit von nun an Verpächter des Grundstücks. Im Laufe der Zeit stellte der Verein fest, dass die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen werden und so sprang die Stadt Gelsenkirchen kurzerhand ein und beteiligte sich am Bau des Sportstätte.
Als Dank für die Unterstützung änderte der Verein seinen Namen zum noch heute bestehenden FC Gelsenkirchen Schalke 1904 e. V.. In Sachen Namensgebung war man allerdings noch nicht fertig. Einige Mitglieder sprachen sich zu Ehren von Fritz Unkel für eine Benennung des neuen Stadions mit seinem Namen aus. Dieser war allerdings strikt dagegen und befürwortete eine Form des bekannten Bergmannsgruß und so entstand der legendäre Name der Glückauf-Kampfbahn.
Laut Bauplan sollte das Schmuckstück ausschließlich Stehplätze erhalten, was kurz vor Eröffnung allerdings nochmals geändert wurde. 1.200 Sitzplätze wurden mittels den noch heute zu sehenden Sitzbänken geschaffen. Für damalige Verhältnisse absolut ungewöhnlich für einen Arbeiterverein wie Schalke, denn Sitzplätze besaßen in der damaligen Zeit ausschließlich die Spielstätten, die von den sogenannten “Lackschuhvereinen” genutzt wurden.
”Also die Kampfstätte ist fertig!” titelte die Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung am 25. August 1928. Zudem veröffentlichte man das Festprogramm für die anstehende Sportwoche in der GAK, die ihren Abschluss am 2. September mit der offiziellen Einweihung fand. Zu dieser fand unter anderem ein Spiel der Handballabteilung sowie ein Leichtathletikwettbewerb statt. Auch die Fußballer veranstalteten eine Partie gegen Tennis Borussia Berlin, welches der S04 mit 3:2 gewann.
Etwa eine Woche zuvor kam es allerdings schon zu einem ersten Freundschaftsspiel in Schalkes neuem Stadion. Die Partie gegen den Vorgängerverein des heutigen 1. FC Köln wurde am Samstag, den 25. August 1928, also noch vor der offiziellen Eröffnung, angepfiffen. Der SV Köln-Sülz 07 war zu dieser Zeit der amtierende Westdeutsche Meister und konnte gegen die Schalker Gastgeber ein 3:3 Remis rausholen.
Griechenland: Rund um die Champions League Qualifikationspartie zwischen AEK Athen und Dinamo Zagreb kam es am Vortag des Spiels zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern in Athen. Ein AEK-Anhänger kam dabei ums Leben und es folgten zahlreiche Festnahmen. Daraufhin hat sich UEFA-Präsident Ceferin mit dem griechischen Regierungschef Mitsotakis getroffen, um härtere Maßnahmen gegen Fußballfans zu besprechen. Mitsotakis hat hierbei in Aussicht gestellt, dass alle organisierten Fanclubs, wie etwa die großen Ultragruppen der Vereine, geschlossen werden sollen und zukünftig lediglich ein offizieller Fanclub unter Bestimmung des Vereins erlaubt sein soll.
Bremen: Beim Spiel von Werder Bremen gegen Bayern München in der letzten Saison hat der Gästeanhang mehrmals Pyrotechnik gezündet. Die Bremer Polizei ermittelt nun gegen zahlreiche Gästefans. Grund dafür ist aber nicht nur ein vermeintlicher Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz aufgrund der Verwendung von Pyrotechnik, sondern schon das Halten von Bannern oder Blockfahnen, welche vermeintlich zum Umkleiden oder Vermummen von Personen gedient haben. Laut der Polizei Bremen würden sich die Fans schon dadurch strafbar machen. Das alleinige Halten einer Blockfahne so auszulegen scheint hierbei mehr als fraglich.
Schweiz: Fanszenen aus den ersten beiden Ligen der Schweiz haben eine gemeinsame Protestaktion gegen Kollektivstrafen durchgeführt und in den ersten fünfzehn Minuten die Fankurve nicht betreten. Anlass dafür ist das Gästeverbot für Luzerner Fans in St. Gallen, welches aufgrund von Vorfällen in der letzten Saison ausgesprochen wurde. Die Fanszenen appellieren an die Vereine und die Liga, nicht den Vorschlägen von politischen Hardlinern zu folgen und keine weiteren Kollektivstrafen auszusprechen.