Glück auf Schalker,

man fühlt sich wie in einer endlosen Zeitschleife, als wäre die Saison 23/24 nahtlos in die Saison 24/25 übergegangen. Auch wenn die Zeitenwende, vom Europapokalteilnehmer zum chronischen Pflegefall, mittlerweile rund vier Jahre her ist, so fällt es dennoch schwer zu akzeptieren, dass man derzeit Spiele gegen den 1.FC Köln und in Karlsruhe verlieren kann. Aber es gibt nichts schön zu reden. Vier Punkte aus fünf Spielen sind definitiv zu wenig! Für Durchhalteparolen und „Kopf in den Sand stecken“ ist es noch zu früh in der Saison. Somit gilt am heutigen Abend wie eh und je: Alles für drei Punkte! 

Um in den nächsten Spielen Punkte einzufahren und uns frühzeitig vom Tabellenkeller abzusetzen, ist zwingend ein ruhiges und stabiles Umfeld von Nöten. Wir appellieren daher eindringlich an alle Beteiligten, die aufflammenden Machtspielchen hinter geschlossenen Türen auszutragen, um so Unruhe von der Mannschaft und dem restlichen Verein fernzuhalten!

FC Schalke 04 e.V. – 1.FC Köln GmbH & Co. KGaA 1:3 (0:2)

Vor dem Spiel

Duelle, die eigentlich im Oberhaus des deutschen Fußballs stattfinden müssten, gibt es in Liga 2 immer öfter. Schalke gegen Köln dürfte wohl zweifelsohne dazugehören. So oder so zählen Spiele gegen die Affen aus dem Rheinland zu den regelmäßigen Highlights.

Nach Mettbrötchen und wahlweise Kaffee oder Pilsken im Club ging es auf gewohntem Weg in Richtung Arena. Auffällig hierbei waren einige Zivis, die sich „unters Volk“ mischten und in unserem Haufen mitgelaufen sind. An dieser Stelle also nochmals der klare Hinweis: Haltet entsprechend die Augen und Ohren offen und plaudert nichts lautstark heraus, was für die Bullen interessant sein könnte!

Netterweise ließ uns die Staatsmacht aber, anders als eine Woche zuvor, das Spiel besuchen. Die ganze Thematik wurde vor und während der Partie auch nochmal auf etlichen Spruchbändern von uns und den anderen Schalker Gruppen aufgegriffen.

Nordkurve Gelsenkirchen

Gestartet wurde der Tag mit ein paar Nettigkeiten in Richtung der Kölner und ihren Freunden in vernünftiger Lautstärke. Trotz tropischer Hitze und praller Sonne auf die Kurve schafften wir es, von der ersten Minute an auf ordentlichem Niveau zu performen. Klatsch- und Hüpfeinlagen konnten einmal mehr mit hervorragenden Mitmachquoten überzeugen.

Nach 25 Minuten folgte mit der Kölner Führung leider der Einbruch. Die Luft war erstmal komplett raus und es fiel der Nordkurve spürbar schwer, an den guten Beginn anzuknüpfen. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhten die Gäste und der Stecker war gezogen. Sämtliche Resthoffnung zum Wiederanpfiff zerschellte nach ein paar Sekunden: 0:3. Danach war es schlichtweg unmöglich, nochmal vernünftig aufzudrehen. Lediglich rund um den Anschlusstreffer von Karaman kamen etwas Lautstärke und Emotionen bei einfacheren Liedern zurück. Am Ende steht aber eine recht deutliche Niederlage, bei der nichts so wirklich gepasst hat. Auch wenn die katastrophale Schiedsrichterleistung sicherlich erwähnenswert ist. Alles in allem ein enttäuschender Auftritt in jeglicher Hinsicht.

Gegner

Die aktive Fanszene des „Effzeh“ reiste per Regio an und betrat den Block kurz vor Anpfiff. Im Unterrang stachen von Beginn an ordentlich Bewegung und ein astreiner Tifo Einsatz ins Auge. Auch akustisch kam einige Male was bei uns an. Den rund 2.500 Roten im Steher kann man also einen wirklich guten Auftritt attestieren. Das Potential im Oberrang wurde jedoch völlig verschenkt. Abgesehen von ein, zwei Wechselgesängen präsentierte sich der restliche Anhang phasenweise komplett abwesend.

Zur zweiten Halbzeit zeigte der Gästeblock ein Spruchband für den in der Vorwoche verstorbenen Christoph Daum, inklusive einiger Fackeln.

Unterstützt wurden die Kölner von unseren schwarz-gelben Feinden. Die bemerkenswert große Sektion Stadionverbot verbrachte das Spiel in Essen.

Freunde

Vielen Dank an die anwesenden Brüder aus Nürnberg und Skopje!

Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e. V. – FC Schalke 04 e.V. 2:0 (1:0)

Vor dem Spiel

Nach der Niederlage gegen die Geißböcke wartete eine ähnlich schwierige Herausforderung auf unsere Jungs. Der KSC war ganz gut in die Saison gestartet und spielt im oberen Teil der Tabelle mit. Somit konnte es nur heißen: Für Schalke alles geben! Die Terminierung an einem Freitag war mal wieder absolut beschissen, dennoch machten wir uns mit mehreren Bussen auf die Reise in den Süden der Republik. Mit der fast schon obligatorischen Verspätung waren irgendwann alle da und der Block konnte geentert werden.

Nordkurve Gelsenkirchen

Die Nordkurve kam gut rein und wir konnten einige Ausrufezeichen setzen. Wie schon im letzten Jahr hatten wir auch höher im Sektor Trommel und Vorsänger postiert, um möglichst das Beste aus dem Block rauszuholen. Optisch hatten wir wie gewohnt einige Schwenker in der Luft. Auf dem Rasen ließ sich Schalke leider nicht von der Tribüne mitreißen. Es wurde zwar gut gefightet, aber alles in allem war das nach vorne einfach zu wenig. Kein Torschuss in der ersten Hälfte und kurz vor dem Pausenpfiff auch noch das ungünstige Gegentor. Scheiße! Auch in Halbzeit zwei änderte sich das Bild nicht. Wir versuchten unser Bestes, um unsere Jungs nach vorne zu treiben, dennoch blieb es spielerisch sehr dürftig. In einer Drangphase unseres Teams machte Karlsruhe dann den Sack zu. Da war einfach nichts zu holen. Auch der Block ließ sich im Endeffekt oft von der Leistung auf dem Platz anstecken und wir hatten nicht unseren besten Auftritt. Dennoch war die Verabschiedung der Mannschaft kämpferisch und sie holten sich den Applaus des Gästeanhangs ab. Lasst uns die Jungs weiter unterstützen und der zwölfte Mann sein, die Saison ist noch jung! Weiter geht’s!

Gegner

Die Gastgeber starteten mit einer starken Pyroshow und einer Vielzahl an Fahnen ins Geschehen und hatten auch im Nachgang einen runden Auftritt. Die Jungs um Phoenix Sons hatten ihre Kurve gut im Griff und die Beteiligung konnte sich sehen lassen.

Lautstärketechnisch kam öfter was rüber und hin und wieder konnte auch das Stadion animiert werden. Auf jeden Fall ein stärkerer Auftritt als beim letzten Besuch im Wildpark.

Freunde

Beim Spiel in Karlsruhe unterstützten uns wieder einige Freunde vom FCN. Danke für euren Besuch.

Nordkurve Nürnberg

Aktuelle Lage

Das Heimspiel gegen Magdeburg läutete die Nordkurve Nürnberg mit einer Choreo für Javier Pinola ein. Mehrere Blockfahnen zierten den mittlerweile als Co-Trainer installierten Ex-Spieler in seiner Zeit im Nürnberger Trikot. Untermalt wurde das ganze von einem Fahnenmeer im argentinischen Stil inklusive etwas an pyrotechnischen Gegenständen und Konfetti. Abgerundet wurde das Bild mit einer Zeile aus dem Amigo Pino Song von Martin Meinzer: “Ha leegado el tiempo – bienvenido de vuelto amigo pino”. Über die anschließende 0:4 Heimspielniederlage verlieren wir an dieser Stelle keine großen Worte. 

In der Länderspielpause jährte sich der Todestag von Max Morlock zum 30. Mal. Wie in den vergangenen Jahren legte Ultras Nürnberg im Namen der Nordkurve Nürnberg einen Kranz ab und gedachte so der Clublegende. 

Vergangenen Samstag konnte die Mannschaft von Miro Klose einen Sieg in allerletzter Minute in Ulm erkämpfen. In einer kuriosen Schlussphase verschoss Schleimer den möglichen Siegtreffer per Elfmeter zwar noch. Ulms Keeper bewegte sich allerdings zu früh und so wurde der Strafstoß wiederholt. Diesen konnte Duman dann per Chipball verwandeln und so den wichtigen Auswärtsdreier eintüten. Morgen empfängt der Glubb die alte Dame aus Berlin.

VAK-P Enschede

Aktuelle Lage

Bei unseren Freunden aus dem Nachbarland läuft die Saison bisher auch eher bescheiden. Aus vier Spielen konnten die Tukkers bisher fünf Punkte mitnehmen. Auswärts beim FC Utrecht vor zwei Wochen musste man sich mit 1:2 geschlagen geben und am vergangenen Samstag kam man zuhause nicht über ein 1:1 gegen PEC Zwolle hinaus. 

Mehr Grund zur Freude hielt da die Auslosung für die Europa League bereit. In der Veste darf man Fenerbahce, Lazio, Union St. Gilloise und Besiktas empfangen, während es auf Reisen nach ManU, Nizza, Olympiakos Piräus und Malmö geht.

Komiti Skopje

Aktuelle Lage

Nach einem Heimsieg zu Beginn der Saison gab es kurz Euphorie, dann folgten Niederlagen und teils sehr schwache Auftritte. Dies ist nicht nur die Beschreibung des Saisonstarts unserer Königsblauen, sondern auch die des FK Vardar. So ähnlich kann die Gefühlslage manchmal sein. Im Club gibt es zwar kleine Fortschritte und viele Veränderungen sind im Sommer angestoßen worden, die aktuelle und teils neu zusammengewürfelte Mannschaft findet allerdings noch nicht in die Spur und so wird man wohl auch in dieser Saison erstmal zittern müssen. Nach der bitteren Heimniederlage gegen eine eigentlich schlagbare Mannschaft von Voska Sport, konnte letzten Sonntag immerhin ein Punkt beim FK Gostivar geholt werden. Das ist durchaus beachtlich, aber natürlich zu wenig, um den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Gespielt wurde die Partie durch Umbauarbeiten nicht in Gostivar, sondern in Stip, etwa eine Stunde südlich von Skopje. Komiti reiste trotz Gästeverbots an und wurde vor Ort von einem großen Bullenaufgebot empfangen. Diese hinderten die Fans trotz eines halbleeren Stadions daran, dem Spiel beizuwohnen. So standen mehrere hundert Leute von Komiti während der Partie im Regen vor den Toren des Stadions und unterstützten die Mannschaft von außerhalb. Ein weiteres Beispiel für den Irrsinn des mazedonischen Fußballverbandes. 

Das spielfreie Wochenende eine Woche zuvor bot jedoch eine ordentliche Abwechslung und Grund zur Freude. Bereits im Juli jährte sich das 20-jährige Jubiläum der Freundschaft von Komiti Skopje und Ultras Gelsenkirchen. Bereits zu Beginn des Jahres wurde geplant und wieder verworfen. Und wie es am Balkan so üblich ist, stand das finale Programm erst wenige Stunden vor Beginn der Feierlichkeiten und nach Ankunft der meisten Leute.

Gefeiert wurde wie schon vor fünf Jahren am Balkan, diesmal jedoch nicht in Ohrid, sondern in und um Skopje. Insgesamt machten sich etwa 50 Ultras aus Gelsenkirchen auf den Weg nach Skopje, um drei Tage lang mit vielen langjährigen Brüdern, auf beiden Seiten auch einige Personen, die vor 20 Jahren den Grundstein für die Freundschaft legten, intensive Tage und herzliche Momente zu erleben. Ob beim gemeinsamen Kick gegeneinander, einem Tag mit zahlreichen Getränken am Pool, dem Besuch des kurzfristig anberaumten Testspiels von Vardar in einem Vorort von Skopje oder den vielen Stunden in den Restaurants, Kafanas und auf dem Vodno. Ein langes Wochenende mit vielen Highlights und guten Gesprächen. Schon die letzten Jahre hat sich die Freundschaft nach der gemeinsamen Feier in Ohrid weiter gefestigt und verschiedene Generationen zusammengebracht. Gegenseitige Besuche sind mehrfach pro Saison zum Standard geworden. 

20 Jahre Brotherhood! Gemeinsam gegen unsere Feinde! Gelsenkirchen – Skopje!

Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage

Mit 1.000 Gästen reisten die Salernitani zum Auswärtsspiel ins 700 Kilometer entfernte Mantova. Der Verein ist  vergangene Saison aufgestiegen, nachdem durch eine Insolvenz und Neugründung im Jahr 2017 die unteren Ligen bespielt werden mussten. Seit 2018 gehört der Verein Maurizio Setti, der auch Eigentümer von Hellas Verona ist. Die Ultras aus Mantova pflegen eine Freundschaft zu Brescia, die wiederum auch Freunde von Salerno und Nürnberg sind. 

Wie schon bei den vergangenen Spielen verzichtete die Fanszene von Salerno auch bei diesem Spiel auf jegliches Tifomaterial, um auf die angespannte Situation mit dem Präsidenten Iervolino hinzuweisen. Stattdessen hing man ein Spruchband auf, das sich auf die Liebe zum Verein konzentriert: “Seit der Kindheit: Du und ich, unendliche Liebe”. Sportlich konnte die Granata aus Kampanien nichts mitnehmen und ließ durch ein 1:0 die drei Punkte in der Lombardei.

Das darauffolgende Heimspiel gegen Pisa sollte um 15 Uhr angepfiffen werden, jedoch versagte die Internetleitung zum VAR, was dazu führte, dass zwei Schiedsrichter aus dem nahegelegenen Neapel angefordert und ein Videoraum im Arechi provisorisch eingerichtet wurde, um die Partie dann mit zweieinhalb Stunden Verspätung anpfeifen zu können. Aus beiden Kurven waren als Reaktion darauf Gesänge zu hören, die sich gegen den modernen Fußball richten. Die Ultras aus Pisa verließen bereits wenige Minuten nach Anpfiff geschlossen den Block und traten den Heimweg an. Die Heimkurve hing bei diesem Spiel statt der Zaunfahnen eine Liedzeile aus dem Lied “una maglia” auf: “Ein Trikot, mein Leben. Ich unterstütze dich bei jedem Spiel und werde immer da sein”.

Im Verlauf des Spiels wurde noch ein Spruchband “Willkommen zurück Celeste” gezeigt, die eine treue Anhängerin der Granata im zarten Alter von 80 Jahren ist, von den Ultras “die Mama” genannt wird und aufgrund einer Krankheit längere Zeit die Spiele nicht besuchen konnte, nun aber das erste Mal wieder im Stadion war. Die Partie war wie auch schon das Auswärtsspiel in Mantova nicht von Erfolg gekrönt und ging mit 2:3 verloren. Morgen steht für die Salernitana das Auswärtsspiel gegen Reggiana an, bevor es dann am Mittwoch im Pokal gegen Udinese weiter geht.

„Klamotten – Von der Kurve, für die Kurve“, oder nicht?

Vielen aufmerksamen Stadiongängern, Lesern und Besuchern unserer Homepage ist der Punkt „Klamotten – Von der Kurve, für die Kurve“ sicherlich schon einmal aufgefallen. Egal, ob auf den Nordkurven-Tafeln an den Eingängen zur Nordkurve, thematisiert im Blauen Brief oder im Selbstverständnis auf unserer Homepage bei der Anmeldung zum Projekt „Vorwärts Nordkurve“. An nahezu jeder Stelle wird diese Thematik für jeden unübersehbar aufgegriffen.

Jeder erinnert sich an Aktionen zurück, bei denen die Nordkurve Gelsenkirchen in Hannover 2017 mit weißen „Nordkurve in deiner Stadt“ T-Shirts einmarschiert ist, an das Heimderby 2018 mit 25.000 blau-weißen Mützen oder zuletzt das Heimspiel gegen Hansa Rostock, bei dem wir 7.000 „Super Schalke“-T-Shirts verkauften, um ein einheitliches Bild auf den Tribünen zu erzeugen. Aktionen, die nur durch die wahnsinnige Beteiligung aller Schalker möglich sind. Aktionen, die bei anderen Vereinen für Ohrenschlackern gesorgt haben. Aktionen, die nur aufgrund des Zusammenhalts auf Schalke funktioniert haben.

Doch dieser Zusammenhalt wird von einigen Idioten massiv ausgenutzt – und zwar auf eine Art und Weise, die Ihresgleichen sucht. Zur Erklärung ist es wichtig, diesen Sachverhalt in zwei Blöcke aufzuteilen:
Kommen wir zuerst zum Punkt Weiterverkauf: Für uns und viele andere Schalker sind die Choreoelemente wie verkaufte T-Shirts oder extra für diesen Zweck produzierte Fahnen ein Andenken. Ein Andenken an einen besonderen Tag, besondere Momente und einen besonderen Verein. Diese emotionale Verbundenheit nutzen gewisse Leute immer und immer wieder aus. Sie bieten diese Artikel im Internet an und bereichern sich mit massiv überzogenen Preisen persönlich. Nicht falsch verstehen, auch wir “verdienen” Geld mit dem Verkauf unserer Artikel. Jedoch mit dem Unterschied, dass kein einziger Cent davon in unseren eigenen Taschen landet, sondern zurück in die Kurve fließt. Wir finanzieren damit die nächste Choreografie, die nächsten Fahnen, die nächsten T-Shirts. Diese Leute hingegen sind nicht daran interessiert, etwas an die Kurve oder den Verein zurückzugeben, sondern ausschließlich daran, Schalker, denen der Besitz eines solchen Teils wichtig ist, auszunehmen und schlichtweg zu verarschen. Sie verhöhnen damit nicht nur jeden, der ebenfalls gerne dabei gewesen wäre, sondern jeden, der an diesem Tag Teil des Ganzen war oder dieses durch teilweise wochenlange, ehrenamtliche Arbeit vorbereitet hat. Jedem sollte klar sein, dass wir die Weiterverkäufe im Blick haben und “Schalker”, die dabei auffällig werden, mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen müssen. Personen, die sich auf dem Rücken aller Schalker bereichern, haben in unserer Kurve nichts verloren!

Ein weiterer Punkt ist der kommerzielle Verkauf von Anbietern bizarrer Internet-Shops und Möchtegern-Kleingewerben wie z.B „Pottkleber“. Diese Läden und Einzelpersonen nutzen gemeinsame optische Aktionen aus und bereichern sich mit horrenden Preisen persönlich auf dem Rücken unserer Kurve. Sie produzieren eigene Aufkleber, teilweise mit unseren Motiven oder verkaufen T-Shirts und andere Artikel, angelehnt an die von der Nordkurve Gelsenkirchen ausgerufenen Aktionen. Besonders das Ausmaß und das aktive Aufspringen auf Aktionen der Nordkurve Gelsenkirchen stellen neue Dimensionen dar, die es bisher nicht gegeben hat. Personen, die sich auf dem Rücken aller Schalker bereichern, haben in unserer Kurve nichts verloren!

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es immer wieder Helden gibt, die es schaffen, auch diese Vorgehensweise zu verteidigen. „Dann produziert halt mehr, damit jeder was bekommt”, „Dann verschickt die Sachen doch mit der Post”, „Angebot und Nachfrage”. Diese Leute haben nicht verstanden, dass es nicht darum geht, ein Geschäft mit unserer riesigen Anhängerschaft zu machen und jeden einzelnen mit dem gewünschten Teil zu beglücken, sondern darum in ehrenamtlicher Eigenregie „von der Kurve, für die Kurve” etwas zurückzugeben. 

Die Schalker Fanszene hat in der Vergangenheit aber auch regelmäßig zeigen können, dass diesem unsolidarischen Verhalten und dieser Geldgier ein Riegel vorgeschoben wird. Denn wie bereits beim Thema Viagogo vor einigen Jahren, haben wir es hier mit  einem ähnlichen Geschäftsmodell zu tun. Klamotten zum Normalpreis einkaufen und danach mit riesiger Gewinnspanne weiterverkaufen. Sowas geht unter den eigenen Leuten einfach nicht! Schalker, macht euch deswegen bewusst, dass sowohl bei kommerziellen Shops oder Seiten wie eBay die persönliche Bereicherung im Vordergrund steht und diesen Leuten unsere Kurve und unsere Fankultur am Arsch vorbei geht.

Natürlich ist jedem freigestellt, was für Klamotten er tragen möchte und wo er diese Kleidung kauft. Wir möchten aber auch betonen, dass man mit dem Kauf von Aufklebern oder anderen Utensilien der Nordkurve Gelsenkirchen Choreografien, Tifo-Materialien und andere Aktionen finanziell unterstützt. Bei einem Kauf in kommerziellen Shops ist so etwas schlichtweg nicht der Fall. Dies müsste insbesondere allen Schalkern bewusst sein, die sich in unserem Umfeld bewegen, weshalb vor allem diese auf das Tragen solcher Klamotten verzichten sollten.

Vielmehr werden wir es in keinster Weise akzeptieren, dass irgendwelche Unternehmen unsere Aktionen kapern und sich daran bereichern. Das gilt sowohl für die Betreiber, als auch für diejenigen, die die Scheiße mit einem Kauf unterstützen.

Ein letztes Mal und in aller Deutlichkeit: Personen, die sich auf dem Rücken aller Schalker bereichern oder dies unterstützen, haben in unserer Kurve nichts verloren!

Das Pixelprojekt Ruhrgebiet

Unsere Stadt Gelsenkirchen sowie die ganze Ruhrgebietsregion ist seit Jahrzehnten für ihre Vielschichtigkeit, die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen sowie als kleiner Schmelztiegel der verschiedensten Kulturen bekannt. Landschaft, Schwerindustrie, Kultur, Sport, Integration und kultureller Austausch sind vielerorts eng miteinander verwoben und bilden den unvergleichbaren Charakter des Potts. Das Pixelprojekt Ruhrgebiet ist ein nicht-profitorientiertes Projekt von über 300 Fotografen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Besonderheit der Region in Fotostrecken festzuhalten und diese den Menschen als kostenlose Online-Galerie zur Verfügung zu stellen. 

Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt von Fotografen der doch recht bekannten, internationalen und unabhängigen Fotoagentur Magnum Photos, die bereits im Jahr 1947 gegründet wurde. Sie verfolgt seitdem das Ziel, die Bildrechte von Fotografen zu schützen und gleichzeitig deren Projekte international zu vermarkten, finanziert sich jedoch inzwischen auch durch den eigenen Verkauf von Zeitschriften, Büchern und anderen Prints. 

Für das Pixelprojekt steht jedoch laut eigener Aussage der Initiatoren im Vordergrund, dass sie das fotografische Gedächtnis der Region festhalten möchten und existiert eigentlich schon seit dem Jahr 2003. Da das Ruhrgebiet und seine Projekte ebenfalls international bedeutend sind, zog das Fotoprojekt bereits früh Hobby- und Berufsfotografen aus den verschiedensten Ländern der Welt in die Region, die seitdem den Weg für verschiedene Fotostrecken in den Pott gefunden und sich dem Projekt angeschlossen haben.

Auf der eigenen Homepage www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de kann der Leser zwischen aktuellen und chronologisch aufgearbeiteten Themen navigieren. Diese erzählen die Geschichte der Region von der Nachkriegszeit in den 1960er-Jahren, über den Wandel zum Ende des 20. Jahrhunderts, bis hin zu aktuellen Inhalten. Gerade die Sportkategorie dürfte allen Schalkern gefallen, denn dort finden sich besondere Fotostrecken, unter anderem eine, die den Namen Schalke 1973 trägt und Momente rund um die Heimspiele des Vereins festhält. Dabei sind die Hauptakteure jedoch nicht die Spieler, sondern die Fans und Stadtbürger, die die letzten Spiele in der Glückauf-Kampfbahn, aber auch in den Straßen Gelsenkirchens verfolgten. Doch auch aus aktuelleren Zeiten finden sich einige interessante Fotoserien, unter anderem eine, welche zufällig ausgewählte Stadtbürger porträtiert. Neben den Online-Fotostrecken organisiert das Kollektiv immer wieder Ausstellungen von aktuellen oder historischen Themen. Diese finden häufig, wie zuletzt am 04. Juli, in Gelsenkirchen statt, sind in der Regel kostenlos und werden auf deren Homepage beworben. Falls sich hier der ein oder andere Hobbyfotograf findet, der Lust hat, an dem Fotoprojekt mitzuarbeiten und das Leben in Gelsenkirchen auf seine eigene Art und Weise festzuhalten, kann man sich dort mit einer eigenen Fotostrecke bewerben.

Aachen: Beim Heimspiel von Alemannia Aachen gegen Erzgebirge Aue fehlte die Zaunfahne der Yellow Connection auf der Südtribüne. Die Gruppe erklärte später, dass ihr Fernbleiben auf einen internen Konflikt in der Szene zurückzuführen sei, der sich zugespitzt habe. Um diesen Konflikt nicht während des Spiels im Stimmungskern auszutragen, entschied sich die Gruppe, dem Spiel fernzubleiben. Yellow Connection betonte, dass der Konflikt nichts mit den kürzlich veröffentlichten Recherchen der Sportschau über rechte Hooligans bei Alemannia zu tun habe. Die Gruppe stellt vorerst ihre Aktivitäten ein, bleibt aber gesprächsbereit und unsicher über ihren weiteren Weg.

Bonn: Beim Benefizturnier des Fußballverbandes Mittelrhein im Bonner Sportpark Nord nutzte die Szene des Bonner SC die Gelegenheit, um den Verband scharf zu kritisieren. In ihrer Stellungnahme werfen sie dem Verband vor, durch hohe Eintrittspreise bei Amateurspielen, die Unterdrückung von Meinungsfreiheit und ungerechte Sanktionen gegen Vereine, seine Verantwortung zu vernachlässigen. Ein zentrales Thema der Kritik waren die hohen Eintrittspreise beim Mittelrhein-Pokal-Finale, bei dem für Sitzplätze bis zu 28 Euro verlangt wurden. Die Fanszene des Bonner SC bezeichnete diese Preise als überteuert, da sie es für Familien schwierig machten, Amateurfußball live zu erleben. Zudem wurde dem Verband vorgeworfen, die Meinungsfreiheit der Fanszene einzuschränken. Ein kritisches Banner, das bei einem Spiel gegen Eintracht Hohkeppel gezeigt wurde, musste auf Anweisung eines FVM-Funktionärs entfernt werden, obwohl der gegnerische Verein das Banner akzeptierte. Dies wurde als Zensur und Eingriff in ihr Recht auf freie Meinungsäußerung aufgefasst. Darüber hinaus kritisierte die Fanszene die Sanktionen des FVM, insbesondere in einem Fall, bei dem Bonner Fans nach einem Angriff auf einen Spieler in Königsdorf eingriffen, um weitere Verletzungen zu verhindern. Während der Heimverein, der für die Sicherheit verantwortlich war, nur eine geringe Geldstrafe erhielt, wurde der Bonner SC mit einer deutlich höheren Strafe belegt, was als willkürlich und ungerecht angesehen wurde. Der FVM wird zu mehr Transparenz und Gerechtigkeit im Umgang mit Vereinen und Fans aufgefordert.

Braunschweig: Das Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 wird mit einem reduzierten Gästekontingent im Eintracht-Stadion stattfinden. Statt der üblichen 2.100 Karten erhalten die Gäste nur 1.260 Tickets, was einer Reduzierung um 40 Prozent entspricht. Zudem sollen laut Niedersachsens Innenministerium Fanutensilien für Gästefans verboten werden, während Eintracht Braunschweig angibt, dass Fanutensilien wie gewohnt erlaubt bleiben. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hatte sogar einen kompletten Gästefanausschluss in Erwägung gezogen, doch Eintracht Braunschweig verhinderte dies. Dazu kommen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und strengere Einlasskontrollen. Behrens erklärte, dass dies eine letzte Bewährungschance für die Fans sei und ein künftiger Ausschluss wahrscheinlich wäre, sollten sich Vorfälle wiederholen. Eintracht Braunschweig äußerte sich positiv über das Konzept zur Vermeidung von Gewalt, lehnte jedoch die Kollektivbestrafung ab.