Glück auf Schalker,
unser Verein schlägt sich durch die Rückrunde. Wichtigen Siegen wie gegen den KSC, folgen unnötige Niederlagen wie am vergangenen Sonntag am Böllenfalltor. Somit ist der Abstiegskampf 24/25 noch nicht beendet. Am heutigen Freitagabend steht ein sogenanntes “Sechs-Punkte” Spiel an. Der Gegner aus dem nahegelegenen Münster gastiert zudem zum ersten Mal in der Arena und ist daher heiß wie Frittenfett. Ebenso dürfte eine Vielzahl an grün-weißen Schlachtenbummlern den Gästeblock sowie die angrenzenden Bereiche bevölkern. Sowohl auf den Rängen wie auch auf dem Felde wird es daher alles andere als ein entspannter Spaziergang. Lasst uns den Schulterschluss zur königsblauen Elf herstellen und die Preußen punktlos zurück ins Münsterland schicken!
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FC Schalke 04 e.V. – Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA 2:1 (2:1)
Vor dem Spiel
Nach einem durchwachsenen Start ins Kalenderjahr war vor dem Heimspiel gegen den Sportclub aus Karlsruhe schon wieder ein gewisser Druck zu spüren. Dass nach oben nicht mehr viel gehen wird, sollte mittlerweile jedem klar sein, auf Abstiegskampf hat aber auch niemand Bock. Also einmal mehr: Alles für drei Punkte!
Unsere Anlage präsentierte sich leider weniger motiviert und machte vor Anpfiff Probleme. Das Einsingen und Antesten der neuen Melodie fiel dementsprechend eher mau aus.
Nordkurve Gelsenkirchen
Zum Anstoß sah es dann glücklicherweise etwas besser aus. „Geh‘n mit dir auf jede Reise…“ lieferte einen ordentlichen Einstieg und auch unsere Elf kam optimal ins Spiel. Bereits nach sechs Minuten stand der erste Schalker Treffer auf dem Würfel. Der gute Start sorgte natürlich für einen Motivationsschub, der sich in ansehnlichen Quoten bei sämtlichem Liedgut niederschlug. Nach dem Karlsruher Ausgleich in der 25. Minute zeigte sich die Nordkurve leider wie gewohnt von ihrer schwächeren Seite. Neuzugang Ba schaffte es keine zehn Minuten später auf 2:1 zu stellen. Mit der erneuten Führung im Rücken ging es gut
gelaunt in die Pause.
In Durchgang Zwei schafften wir es fast durchgehend, ein ordentliches Level zu halten. Unter anderem wurde das bekannte „1904“ erstmals als Wechselgesang angetestet, was wie alle anderen Wechselgesänge auch wirklich gut klappte. Klassiker wie „Schalke ist die Macht“ funktionierten ebenfalls hervorragend. Positiv hervorzuheben ist außerdem der gute Tifo-Einsatz unserer Kurve. Auf dem Platz passierte das, was man wohl am ehesten in die Kategorie „Arbeitssieg“ packen kann. Am Ende hatte das 2:1 Bestand. Auch unseren Auftritt kann man alles in allem positiv im Gedächtnis behalten. Gelungener Sonntag!
Erwähnenswert sind noch zwei Spruchbänder im Zuge des Aktions-Spieltages deutscher Fanszenen. Zum einen „Hört die Stimme der Fans: Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter!“. Zum anderen „Hört die Stimme der Fans: Sofortige Abschaffung der Datei Gewalttäter Sport!“.
Gegner
Der KSC wurde von rund 4.500 Anhängern nach Gelsenkirchen begleitet. Optisch lieferten die Karlsruher einen der besten Auftritte der letzten Jahre. In Sachen Zaunbeflaggung und Tifo hat der Arena Gästeblock selten etwas Besseres gesehen. Akustisch kam dafür, abgesehen von den Sekunden nach dem Ausgleich, absolut gar nichts an. Dass bei so einem großen Haufen nicht mal Pöbeleinlagen oder Schlachtrufe zu hören sind, ist schon bemerkenswert
schlecht. „Licht und Schatten“ trifft es wohl am besten.
Unterstützt wurden die Badenser von Ultras aus Berlin und Graz.
Sportverein Darmstadt 1898 e.V. – FC Schalke 04 e.V. 2:0 (2:0)
Vor dem Spiel
Während die meisten Deutschen vor die Wahlurnen traten, machte sich der blau-weiße Tross auf den Weg nach Darmstadt. Das Thema der Bundestagswahl an diesem Tag war unterwegs natürlich präsent und Hauptbestandteil der meisten Gespräche. Auch, wenn es immer wieder Leute gibt, die laut herumbölken, dass Politik im Sport nichts zu suchen habe, so sehen wir doch immer wieder wie intensiv und gravierend der Einfluss von Politik auf unseren Fußball, aber vor allen Dingen auf uns Fans ist. Deshalb ist und bleibt es wichtig genau hinzuschauen, wer die Interessen von Fußballfans schützt und wer nicht. Diverse Spruchbänder in den vergangenen Wochen und Monaten in nahezu allen deutschen Stadien machen darauf immer und immer wieder aufmerksam, vor allem aufgrund der aktuellen politischen Lage hierzulande.
Dass die Polizei, fein geschützt durch die Politik, immer das macht, was sie will, hat sich am Spieltag wieder einmal bestätigt. Aufgrund der Karten-Knappheit für diese Partie versuchten einige Schalker noch bis zur letzten Sekunde vor Ort Karten zu ergattern. Leider hatte hier nicht jeder das Glück, weshalb die meisten vom Stadion aus die nächsten Örtlichkeiten ansteuern wollten, um das Spiel wenigstens vor dem TV verfolgen zu können. Die Bullen hatten offensichtlich kein Interesse daran, hinderten abermals Bürger an ihrem Recht der körperlichen Bewegungsfreiheit und ließen diese nicht mehr vom Stadionparkplatz herunter. Unnötige Schikanen, mit der schwammigen Begründung “Behördliche Maßnahme”, steigern den Bullenhass, nicht nur bei organisierten Fußballfans.
Im Stadion sah es nicht besser aus, so wurden Schalker teilweise bis auf die Toilette von Bullen und Ordnern verfolgt. Alles nur aufgrund des Verdachts, ohne Karte ins Stadion gelangt zu sein. Von einer Verhältnismäßigkeit lässt sich bei solchen Einsätzen schon längst nicht mehr sprechen.
Nordkurve Gelsenkirchen
Der Start der Begegnung hätte uns stimmungstechnisch eigentlich nicht beschissener erwischen können. Nach dem kleinen Intro, ergänzt durch die „SCHALKE”-Doppelhalter, starteten wir mit „Schalke seit 1904“ lautstark in die Partie. Bei milden Temperaturen und den ersten richtigen Sonnenstrahlen des Jahres hätte der Tag wirklich schön werden können. Stattdessen fingen wir uns innerhalb von drei Minuten zwei komplett unnötige Gegentore.
Dies war natürlich der absolute Killer für die kommenden 85 Minuten, die wir dennoch akzeptabel über die Bühne brachten. Sicherlich haben wir hier keine Bäume ausgerissen und beim ein oder anderen wären noch ein paar Prozent mehr drin gewesen, für die derzeitige Situation und den Doppelschlag direkt nach Anpfiff aber eine solide Leistung.
Gegner
Darmstadt auf der Gegenseite hatte wohl ähnliche Probleme, denn auch hier war lautstärkemäßig nicht wirklich viel los. Vor Beginn der Partie hing ein großes Spruchband im Block, um die Mannschaft, die sich in einer punktetechnisch ähnlichen Situation wie wir befinden, zum Sieg zu motivieren. Scheint geklappt zu haben. In der zweiten Halbzeit zeigte die Heimkurve einige Spruchbänder um den Forderungskatalog des Dachverbands der Fanhilfen an die (neue) Bundesregierung zu unterstreichen. Das einzige, was wirklich hängen geblieben ist, war das „S-V-D“ inklusive Klatscheinlage.
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Nordkurve Nürnberg
Aktuelle Lage
Vor zwei Wochen gelang es dem Glubb, im Spiel gegen die Elf aus Ulm zwei Tore mehr zu schießen als die Gäste und konnte somit den vierten Heimsieg in Folge einfahren.
Vergangenen Freitag ging es für die Glubberer in die Hauptstadt. Aufgrund einer Vollsperrung betrat die aktive Fanszene erst zum Ende der ersten Hälfte den Block und schrie den 1. FCN nach vorne. Zu Beginn der zweiten Hälfte wurden als Intro einige Fackeln angerissen. Trotz lautstarkem Support in Halbzeit zwei nahm das Spiel leider keine Fahrt auf und man trennte sich 0:0.
Morgen empfängt der Glubb die Elf aus Hannover. Im Anschluss des Spiels ruft die Nordkurve Nürnberg zum gemeinsamen Feiern des hoffentlich fünften Heimsiegs in Folge in einer Disko in Stadionnähe auf.
Nächsten Sonntag geht es für den FCN zu unserem heutigen Gegner nach Münster.
VAK-P Enschede
Aktuelle Lage
Leider ist der Traum von Europa für unsere Freunde für diese Saison ausgeträumt. Nachdem sie im Hinspiel in Enschede die Norweger noch mit 2:1 schlagen konnten, musste man sich von dem Weiterkommen in Bodo nach einem packenden Duell, welches erst in der Verlängerung entschieden wurde, verabschieden.
Zum Rückspiel findet ihr mehr Details im Reisebericht in dieser Ausgabe.
Immerhin darf Twente nach den jüngsten Ergebnissen in der Liga weiter von einer erneuten Europapokalteilnahme träumen. Die Heimspiele gegen Waalwijk und Nijmegen wurden beide mit 2:0 gewonnen. Somit stehen die Tukker mit 42 Zählern auf Platz sechs der Tabelle, nur einen Punkt hinter den drei Teams vor ihnen. Der FCT gastiert als nächstes beim FC Groningen, bevor es erneut zweimal zuhause um drei Punkte geht.
FK Bodø/Glimt – FC Twente Enschede 5:2 n.V. (0:1)
Nach dem hinten raus doch etwas überraschenden Einzug in die Europa League Playoff Runde gab es für den FCT vor der Auslosung zwei mögliche Lose, die in mir einen gewissen Zwiespalt auslösten. Zum einen die aus Fansicht stressfreie Variante, der RSC Anderlecht. Kommste schnell hin, brauchste keinen Urlaub, kostet ‘n Appel und ‘n Ei. Ganz im Gegensatz zum anderen möglichen Playoff-Gegner, dem FK Bodø/Glimt aus Norwegen. 2.500 km Anreise, zwei Tage frei, die mal so gar nicht in den beruflichen Terminkalender passen und mit nur zwei Wochen Vorlauf zum Spiel auch nicht mehr mit Frühbucherrabatt zu haben. Rein rational betrachtet sollte die Präferenz also klar sein. Bei der Nachricht der Auslosung von Bodø/Glimt gabs trotzdem eine geballte Jubelfaust in der Hosentasche… musste alles nicht verstehen. Die Planung im Nachgang folgt dann immer gleichen Mustern. Berufliche Terminkonflikte lösen, die üblichen verdächtigen Mitfahrer abklappern, Skyscanner durchspielen und nach 10x hin und her steht dann die finale Reiseroute. Aufgrund der begrenzten Flugkapazitäten in ein 40.000 Seelen Nest mitten im Nirgendwo Norwegens stellte uns die Planung diesmal vor einige Herausforderungen. Letztendlich hat unsere vierköpfige Reisegruppe Flüge von Hamburg über Kopenhagen, über Oslo nach Bodø für einen gar nicht mal so schmalen Taler geschossen.
Kurz nach Mitternacht machten wir uns am Spieltag aus der Stadt der Tausend Feuer auf in Richtung Hamburg. Die geschätzte Ankunftszeit des Navis 30 Minuten vor Abflug war von uns etwas optimistisch kalkuliert, weshalb die A1 kurzerhand zur Formel 1-Strecke umfunktioniert werden musste und wir den Flughafen Hamburg in stabilen 2:15h erreichten. Dies hatte zur Folge, dass wir morgens um 4 sogar noch die ausgezeichnete Biervielfalt des Flughafens austesten konnten. Der Flieger nach Kopenhagen hob dann zu unserem Pech mit leichter Verspätung ab, was die nur 50 Minuten Umstiegszeit in Kopenhagen in einen 15-minütigen Sprint münden ließ. Leicht aus der Puste holte man sich auf dem Flug anschließend noch eine Stunde Schlaf ab, ehe die diesmal drei Stunden Umstiegszeit in der Flughafenlounge in Oslo bei Frühstücksbuffet und Selbstzapfanlage verbracht wurden. Bereits leicht angeschlagen ging es dann auf die letzte Etappe des Hinwegs nach Bodø. Von oben wirkte das winterliche Norwegen mit seinen zugeschneiten Fjorden wirklich idyllisch. Bodø selbst hat aber außer vereisten Gehwegen und Straßen, auf denen man permanent Gefahr lief, im nächsten Moment den Boden zu küssen, nicht viel zu bieten. Dass das gebuchte Hotel im Zentrum der Stadt vom Flughafen fußläufig nur 1,5km entfernt lag und man dabei sogar noch das Stadion passierte, beschreibt die Ausmaße der Stadt ganz gut. Außer ein paar Holzhäusern und architektonisch wertvollen Neubauten gab es nichts weiter zu sehen. Die dutzenden neu eingecheckten norwegischen Kennzeichen in der Kennzeichensammler-App sorgten zumindest bei einem Teil der Reisegruppe für Euphorie. Positiv zu erwähnen ist noch die Präsenz des FK Bodo im Stadtbild. Viele Häuser oder Schaufenster zierte eine Fahne des Clubs. Am Hotel angekommen kurz eingecheckt und direkt weiter ins Brauhaus, das Ultras VAK-P als Treffpunkt ausgerufen hatte.
In weiser Voraussicht habe ich im Vorfeld der Tour den Wetterbericht gecheckt und aufgrund von angesagten -5°C Thermounterwäsche und ein dickes zweites Paar Socken eingepackt. Aufgrund der vorher vernichteten Biere in Oslo drifteten gefühlte und reale Temperatur unverständlicherweise weit auseinander, weshalb das Zeug im Hotelzimmer zurückgelassen wurde. Am Brauhaus angekommen wurden die Jungs begrüßt und die kurze Zeit bis zum Abmarsch bei 15€ je halbem Liter verbracht, Schnapper! Nach und nach füllte sich der Laden und am Ende sollten sich nahezu alle 289 anwesenden Tukker, davon drei Hände voll Schalker, gemeinsam, mit dem einen oder anderen Lied auf den Lippen, den kurzen Weg auf rutschigen Straßen Richtung Stadion bahnen. Manch einer legte sich hierbei unter lautem Gelächter ordentlich aufs Maul. Der Mob wurde von der spärlich eingesetzten norwegischen Polizei begleitet. Diese war sehr zurückhaltend, man ist fast geneigt zu sagen freundlich. Dem Hinweis, dass Alkohol trinken in der Öffentlichkeit nicht gestattet ist, folgte der nächste, dass man heute eine Ausnahme mache, die leeren Dosen doch nur bitte im Mülleimer entsorgt werden sollen. Apropos freundlich: Gefühlt war jeder, dem wir in Norwegen begegnet sind, übertrieben freundlich und hilfsbereit. Gesellschaftlich sicherlich ein erstrebenswerter Zustand, im Fußballkontext nimmt es einem aber sowas von den Reiz. Das Heimpublikum war dementsprechend eine Mischung aus der Gegengerade des SC Freiburg oder von Mainz 05, gepaart mit Supportelementen der Rhein-Neckar-Löwen. So kam es auch, dass vor dem Spiel die „Hurenkind“ Sprechchöre als Antwort auf die Bodø/Glimt Rufe keinen großen Anklang fanden. Den Leuten im Rest des Stadions konnte man einfach nichts Böses wollen.
Das Stadion ist eine kleine Schüssel mit einem Fassungsvermögen von 6.000 Zuschauern. Die gegenüber des Gästeblocks gelegene Hintertortribüne erinnert als Besonderheit an die BayArena in Leverkusen, mit dem Unterschied, dass die über den vier Sitzreihen liegende Häuserwand Eigentumswohnungen an Stelle von Logen beinhaltete. Die Meinungen, ob das nun kultig oder scheiße ist, gingen bei uns auseinander. In den Wohnungen war jedenfalls reger Betrieb und allerhand Leute verfolgten das Spiel aus ihren Wohnzimmern heraus. Die Stufen des Gästeblocks waren mit 5cm Eis bedeckt, was für ordentlich Kälte von unten sorgte. Von oben blies eine steife Briese von der nur wenige Meter entfernten Nordsee. Parallel dazu passten sich gefühlte und reale Temperatur aufgrund des Alkoholverbots im Stadion nach und nach an, was zur Folge hatte, dass ich im Laufe des Spiels zum Eiswürfel mutierte. Das war echt nicht feierlich. Ob das der Grund war, dass der Gästehaufen zu viel zu großen Teilen nicht so wirklich Bock auf Support hatte, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Nur kurz nach dem überraschenden Führungstreffer durch ein Eigentor in der ersten Halbzeit konnte eine halbwegs passable Lautstärke erreicht werden. Normalerweise bin ich kein Freund von Spielverläufen in Fanszines, dafür gibt’s die Sportschau, allerdings kommt man bei diesem Spiel nicht drum herum. Der Führungstreffer bedeutete, dass Bodø zu diesem Zeitpunkt zwei Tore für die Verlängerung erzielen musste. Nachdem sie bereits in der ersten Hälfte deutlich überlegen waren, war es in der zweiten Halbzeit nur noch eine Frage der Zeit bis sie die Bude machen. In der 56. zeigte Twente ebenfalls, dass sie in der Lage sind, ins eigene Tor zu treffen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit dann der Eigentordoppelpack vom FCT, was das greifbare Weiterkommen verhinderte und zu diesem Zeitpunkt Verlängerung bedeutete. In der 4. Minute der Nachspielzeit drehte Bodø das Ding dann komplett, ehe Twente in der 6. Minute der Nachspielzeit die Verlängerung durch ein Tor von Steijn doch noch erreichte. Was war denn hier los? In der Verlängerung verließen Mannschaft und mitgereiste Fans merklich die Kräfte, was zur Folge hatte, dass Bodø das zwischenzeitliche 4:2 erzielte. Den krönenden Abschluss eines denkwürdigen Spiels setzte Twente in der 114. durch ein weiteres Eigentor und machte damit den Eigentorhattrick komplett. Musste gesehen haben…
Nach Abpfiff machte man sich im Pinguinschritt zurück auf in Richtung Hotel, wo man zusammen mit Ultras VAKP noch ein letztes Wucherbier trank, ehe man komplett im Arsch und durchgefroren ins Bett fiel.
Am nächsten Morgen ging es dann frühmorgens auf ähnlich beschwerlichem Weg zurück in die Heimat. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass für eine Reise nach Norwegen im Februar zum Fussballgucken und Biertrinken absolut keine Empfehlung ausgesprochen werden kann. Mit einigen Tagen Abstand beginnt dann aber wie gewohnt die Verklärung. Hans konnte sein erstes Spiel nördlich des Polarkreises gucken, Freundschaften gepflegt werden und Geld ist auch nur bedrucktes Papier!
Come on Twente!
Komiti Skopje
Aktuelle Lage
Die mazedonische Liga ist nach über zwei Monaten aus dem Winterschlaf erwacht. Zum Start ins neue Pflichtspieljahr empfing Vardar vor zwei Wochen Shkendija Tetovo. In einem überraschend guten Heimspiel gab es am Ende leider keine Punkte, aber jede Menge sportliche Hoffnung. Und auch die Kurve war ordentlich gefüllt und bot neben der akustischen Unterstützung einiges an Pyro sowie eine Choreo. Ein bis auf das Ergebnis gelungener Rückrundenstart.
Vergangene Woche ging es dann in den Südwesten des Landes an den Ohridsee. Beim aktuellen Meister FC Struga gelang ein überraschender 2:0-Auswärtssieg, durch den die Rot-Schwarzen die Abstiegsplätze verlassen konnten. Komiti konnte jedoch leider nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen. Die Resonanz zum Auswärtsspiel und die Unterstützung der Mannschaft waren definitiv ausbaufähig. Vor drei Tagen stand das mazedonische Pokal-Viertelfinale an. Trotz Außenseiterrolle gab es natürlich etwas Hoffnung und durch einen
überraschenden Titelgewinn (auch wenn dieser recht unwahrscheinlich ist) könnte man sich nach Jahren mal wieder mit einem Quali-Spiel in den europäischen Wettbewerben belohnen. Das Ergebnis stand beim Schreiben dieser Zeilen jedoch noch nicht fest. Wir berichten also in der nächsten Ausgabe, ob dieser kleine hoffnungsvolle Strohhalm weiter gegriffen wird oder der Fokus nun vollends nur auf den Abstiegskampf gerichtet ist.
Curva Sud Siberiano
Aktuelle Lage
Die sportliche Kurve zeigt leider immer noch in die falsche Richtung, nämlich nach unten. Das Auswärtsspiel in Carrara verlor die Granata 3:2. Das Heimspiel am vergangenen Wochenende bestritt der Tabellenachtzehnte gegen Frosinone, die in der Tabelle auf Platz 19 stehen und somit nur zwei Zähler von Salerno entfernt um wichtige Punkte gegen den Abstieg kämpfen. Ganz klar hat die Abwehr von Granata in der ersten Halbzeit einfach gepennt und die Blau-Gelben geradezu eingeladen, die Bude zu machen. Zur Halbzeit stand es somit nicht überraschend 0:1 für den Gegner. In der Halbzeit schien Trainer Roberto Breda den Jungs die richtige Ansage gemacht zu haben, denn die Mannschaft übte ordentlich Druck aus und kämpfte sich in Minute 63 zum erhofften Ausgleich. Auch in der darauffolgenden halben Stunde zeigte sich das Team von einer guten Seite und auch die Curva Sud legte eine Schippe drauf, um das ersehnte zweite Tor zu schießen. Leider konnte sich die Mannschaft nicht belohnen und man trennte sich 1:1.
Unsere Freunde aus Kampanien müssen nun alle Ressourcen bündeln, um nicht noch mehr in den Abstiegskampf zu rutschen.
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Hannover 96 (A) – Hinrunde 2024/2025 (i-Block)
Bis auf das Wetter sorgte außerdem der Gedanke daran, dass heute wieder 15.000 Beknackte aus der wohl abgerocktesten Stadt Deutschlands den Weg nach Hannover antreten würden dafür, dass bei einigen die Vorfreude auf ein Spiel mit Sicherheit schon größer war.
[…] Schalke brachte wie bereits erwähnt etwa 15.000 Fans mit. Bei all deren Gejammere über unseren Bericht zum letzten Gastauftritt von denen hier, nahmen sie sich offensichtlich aber immerhin zu Herzen, dass es kompletter Quatsch ist sich mit so einer Personenzahl bloß in den Stehblock des hiesigen Gästebereiches zu quetschen. So fand man den Großteil der Schalker Szene nun im zentraler positionierten und größeren Sitzplatzbereich vor.
Für das Spiel bereitete die Nordkurve Gelsenkirchen eine zweiteilige Choreo über den Ober und Unterrang und die gesamte Breite des Gästebereiches vor. Hinter einem Spruchband auf welchem ein Zitat einer Rap-Version des Ruhrgebiet-Liedes aufgemalt war, erschienen zuerst zwei gekreuzte Hämmer worauf anschließend zwei Blockfahnen hochgezogen wurden, auf denen jeweils ein Kumpel abgebildet war. Anhand der Größe und Ausführung war das sehr solide, vielleicht greift man bei der Schriftart des Spruchbandes nächstes mal aber nicht
auf Arial zurück.
Hertha BSC (H) – Hinrunde 2024/2025 (hb98.de)
Die Schalker Nordkurve gehört zu einer der größeren Kurven des Landes. Am Rande der Nordkurve Gelsenkirchen wird weiterhin das Fenster einer Sicherheitsleitstelle mit dem Spruchband “Problemfenster” markiert. Dieses Fenster darf im Rahmen von Choreografien nicht zugehängt werden, denn Bullen und Feuerwehr behaupten, dass die uneingeschränkte Sicht aus diesem Fenster zur Gewährleistung einer sicheren Veranstaltung vonnöten sei. Vollkommen absurd, wenn man bedenkt, dass dieses Fenster im Rahmen von Choreografien nur für wenige Minuten verhängt wäre, während die Drinsitzenden die gesamte Bandbreite an Überwachungskameras eines modernen Fußballstadions auf ihren Bildschirmen verfolgen können.
Weder der Spielverlauf noch der bisherige Saisonverlauf (S04 steht auf Platz 13) ließen die Schalker heute am Rad drehen. Es waren ein Paar laute Momente dabei, doch wirklich laut wurde es in der Nordkurve nur selten und im Stadion nur bei Wechselgesängen.
Dazwischen gab es auch viele leise Phasen. Wir haben schon bessere Auftritte der Schalker erlebt. Das klare Stimmungszentrum der Heimseite ist in der Nordkurve um die UGE auszumachen, wo heute auch die befreundeten Ultras aus Enschede zu Gast waren. Der I-Block rund um die Gruppe “Hugos” trat nicht wirklich als eigener Stimmungskern in Erscheinung und wirkte etwas isoliert.
Preußen Münster (A) – Hinrunde 2024/2025 (Schallermann)
Kommen wir mal zum Gästeblock. Die Erwartungen waren bei einigen mit Sicherheit sehr hoch angesetzt. Vor allem fragte man sich, wie die Nordkurve Gelsenkirchen nach dem Debakel gegen Darmstadt auftrat. Auch die Gäste griffen zum pyrotechnischen Stilmittel in Form von weißen Fackeln, was auch den Stempel “grundsolide” aufgedrückt bekommt. Alles iO soweit. Hier und da waren diese auch zu vernehmen und generell war zu großen Teilen Bewegung in der Bude. Nach dem 1:0 für die Preußen hing man wohl ordentlich durch, auch verständlich irgendwo, aber nach dem Dreh sah das nach Spaß aus. Gab also schonmal schlechtere Auftritte vermeintlich großer Clubs im Preußenrund. Allem Anschein nach halten sie nichts von unserem Schwenker in Stadtfarben. Da lohnt es sich nicht zurückzupöbeln haben die Gelsenkirchener bekanntlich doch schwarz, weiß und grün. Nunja.
1. FC Köln (H) – Hinrunde 2024/ 2025 (Kallendresser)
Zur Stimmung kann ich nur sagen: bei mir kam gar nichts an. Weder von uns noch von den Schalkern.
1. FC Köln (H) – Hinrunde 2024/ 2025 (Schwaadlappe)
Die heimischen Pissbrüder wie immern wie so‘n paar Laichkröten am Glotzen und in der Bude sind es 40 Grad. […] Heimkurve hatte hingegen einen ziemlich beschissenen Tag was aber durchaus am Ergebnis lag. Optisch sieht das ganze auch objektiv betrachtet so richtig beschissen aus. […] Standort der Sektion Stadionverbot bzw. heute eher Stadtverbot offensichtlich dem Gastgeber bekannt aber keine Regung.
1. FC Magdeburg (A) – Hinrunde 2024/2025 (planet md)
Auf Fan- und Ultraebene ist der FC Schalke 04 zweifelsohne einer der Schwergewichte der zweiten Liga. Kaum einer anderen Szene gelingt es so eine Masse an Menschen hinter der eigenen Fahne zu vereinen und so viele verschiedene Themenfelder zu bedienen. Solch einen Gegner auf den Rängen gegenüber zu haben kann uns tendenziell nur helfen selber besser zu werden. Leider gab es am heutigen Nachmittag noch einen dritten Player, welcher mit aller Macht verhindern wollte, dass es im Stadion zum Stimmungsduell kommt. So wurden unter völlig fadenscheinigen Gründen 560 Schalker über 5 (!) Stunden in der prallen Sonne festgehalten und an Stellen kontrolliert, an denen wirklich kein dreckiges Bullenschwein seine Pfoten haben sollte. Dementsprechend blieben große Bereiche des Gästeblockes leer. Ein würdeloses Bild für solch ein Duell. […] CHWDP!
VfR Aalen (A) – Pokal 2024/ 2025 (Hopfeblatt)
Auf der Gegenseite gab es ein Fahnenintro über alle Blöcke inkl. speziell angefertigtem blau-weißen „Nordkurve Gelsenkirchen“- Banner. Kurze Zeit später wurde eine überdimensionale Blockfahne hochgezogen, die von einzelnen Rauchtöpfen untermalt wurde. Die Blockfahne war gigantisch und hat die Messlatte für den anschließenden Support hochgelegt. Dieser Erwartungshaltung konnte Schalke aber lediglich in 1-2 Momenten gerecht werden. Im gesamten Spiel über konnte man kaum mehr als 30% der Schalker im Gästeblock motivieren. Positiv zu erwähnen ist hingegen der optische Auftritt über die ganzen 90 Minuten. So konnte man über große Teile der Kurve eine Vielzahl von Schwenkern erkennen, was ein kompaktes Bild abgab.
Eintracht Braunschweig (H) – Hinrunde 2024/ 2025 (Südkurvenecho)
Die Gegenseite startete mit einem Fanmarsch in die neue Saison und passierte ungefähr zeitgleich mit uns die Arena. Lediglich die Hugos ließen sich Zeit und kamen erst kurz vor Anpfiff in den Block. Die Sommerpause hat in Gelsenkirchen nicht zu einer Weiterentwicklung der Zaunbeflaggung geführt. Die Nordkurve Gelsenkirchen hat für mich nach wie vor die schlechteste Zaunbeflaggung in ganz Deutschland. Liebe Knappen, fragt doch mal bei euren Freunden aus Nürnberg nach, wie ein Zaun anständig beflaggt wird. Aber zu viel sollte man von dem Gesindel ohnehin nicht erwarten, leben sie doch in ihrer eigenen Blase und scheinen sich als das Nonplus-ultra zu betrachten. Anders kann die mangelhafte Selbstreflektion und das immer wieder wiederholende Geschwafel in ihrem Blauen Brief nicht erklärt werden. Vor Anpfiff konnte die Nordkurve sich ordentlich Gehör verschaffen, zog diese bei Einlaufen ihrer Mannschaft doch ordentlich mit. Allerdings wurden die Knappen sonst nicht wirklich wahrgenommen. Erst nach dem 3:1 und den darauffolgenden weiteren zwei Treffern schaffte es der Gästeblock nicht mehr gegen die Heimkurve anzusingen. Bei dem Ergebnis aber nicht verwunderlich. Scheinbar kamen beim letzten Spiel vor sechs Monaten auf Schalke einige Langfinger in den Genuss und konnten den ein oder anderen Artikel unserer Eintracht erbeuten. Immer wieder ein beschissenes Gefühl, Schals, Klamotten oder gar Mützen am Zaun des Gegners zu sehen.
Greuther Fürth (A) – Rückrunde 2023/ 2024 (Preludio)
Die Schalker hingegen beschränkten sich (wenig überraschend) nicht nur auf den Gästeblock, sondern machten es sich auch in weiteren Teilen des Stadions bequem. Neben den einheitlichen blauen Oberteilen stachen die große Blockfahne mit dem vollständigen Vereinsnamen und die zeitgleich geschwenkten zweifarbigen Fähnchen hervor – ein wirkungsvoller und gelungener Auftakt vor der folgenden akustischen Darbietung. Zwar waren aufgrund des parallel stattfindenden Spiels der Nürnberger in Hamburg keine Rot-Schwarzen vor Ort, dennoch waren die Animositäten deutlich mehr als noch beim Aufeinandertreffen im Dezember zu spüren. Insgesamt machten sich die Gäste mehrmals bemerkbar und gaben sich keine Blöße, das gilt es neidlos anzuerkennen.
Hansa Rostock (H) – Rückrunde 2023/2024 (Plattenpost)
Am frühesten waren dabei aber sicherlich rund 150 motivierte Aktivisten dran, die bereits am Freitagabend aufbrachen und sich koordiniert aber unauffällig dem Ruhrpott näherten. Der Kontakt zu den Gastgebern war auch bereits vorhanden und somit stand einer vermeintlichen Klärung der Verhältnisse eigentlich nichts mehr im Wege. Doch letztlich war es wohl nicht ausreichend, dass man früh genug und zahlreich genug unerkannt genau am geforderten Ort bereitstand, denn irgendetwas passte den Gastgebern immer noch nicht, sodass man regelrecht stehengelassen wurde. Irgendwann graute der Tag und es kam wie es kommen musste – ungebetene Gäste kreuzten auf und beide Seiten mussten sich aus dem Staub machen. Über diese unwirkliche Situation vor Ort kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben, doch wahrscheinlich wird genau das doch der Fall sein. Aber nochmal: Als diejenigen, die sich in Gegners Stadt an einem vom Gastgeber angesagten Ort begaben, sollte es uns zustehen, diesem Gastgeber 100 Meter Modifizierung seiner Optimalvorstellung abzuverlangen. Ein um Bäume, Büsche und Bänke bereinigter, gut ausgeleuchteter Kampfplatz für eine dreistellige Anzahl Einzeller war der legitime Wunsch. Dieser Argumentation kann auch Schalke sich nicht entziehen. Spätere Spruchbänder dazu waren dann jedoch überflüssig und können als Schnellschuss gewertet werden.
[…] Die Heimseite, also die Nordkurve, konnte im Stadion recht zufrieden mit dem Tag sein. Zu was sie inzwischen in Sachen Choreos imstande sind, dürfte bekannt sein. Die heutige Shirtaktion im ganzen Stadion und die Rauchshow in der Kurve ergaben doch ein sehr gutes und geschlossenes Bild. Von den Zaunfahnen kann man genau das zwar nicht sagen, aber stimmungsmäßig hatten sie ihren Laden doch ganz gut im Griff. Der recht große Bereich zentral um die Ultras war stets in Bewegung und die Kurve war dauerhaft zu vernehmen. Das muss man ihnen lassen.
Magdeburg (A) – Rückrunde 2023/ 2024 (planet md)
Irgendwann kam es dann im Magdeburger Norden zu einem ersten kurzen Treff mit einer Abordnung von den Königsblauen, die sich eine frühere Anreise nicht nehmen lassen wollten. Der Punkt ging nach Gelsenkirchen.
[…] Dem Ergebnis geschuldet war es für unsere Gäste aus Gelsenkirchen nicht möglich noch weitere Akzente zu setzen, war man doch mit einer Sonderzugfahrt in den Tag und einem ansehnlichen Zaunfahnenbild inkl. Pyroshow in das Spiel gestartet.
Kaiserslautern (A) – Rückrunde 2023/2024 (Infoblättsche)
Ins Spiel startete man auf Seiten der Gäste mit einer sehr starken Choreo. Meiner Meinung nach auch mit der besten überhaupt, die man auf dem Betze bisher im Gästeblock sehen durfte. Man schaffte es trotz recht später Ankunft der aktiven Fanszene, die blau & weißen Ponchos fehlerfrei und schnell zu verteilen, und auch die große Blockfahne in Wimpelform machte eine sehr gute Figur. Das Zaunfahnenbild rund um das große „Nordkurven Gelsenkirchen“ Banner wusste auch zu gefallen. Optisch also ein insgesamt sehr guter Auftritt, der meinen Erwartungen auf jeden Fall gerecht wurde. Akustisch war das Ganze allerdings etwas anders. hier schaffte man es nicht, einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen. Zwar war der Gästeblock immer wieder in den eigenen Pausen zu vernehmen, doch wirklich laut, mit Ausnahme der recht kurzen Phase nach dem 1:1, wurde es so gut wie nie. Hier sei allerdings dazu gesagt, dass mir der Einfluss der sportlichen Situation bewusst ist.
Hertha BSC (A) – Rückrunde 2023/2024 (hb98.de)
Die Gäste aus dem Ruhrpott reisten ebenfalls mit einer großen Mannstärke an und so waren es erneut an die 15.000 Gästefans rund um das Marathontor. Die Nordkurve Gelsenkirchen bevölkerte lediglich den eigentlichen Gästeblock und nutzte somit nicht das volle Potential des weiteren Gästeanhangs auf der anderen Seite des Marathontors. Dementsprechend sah auch die Beflaggung des Zauns nur auf der Seite von UGE und Co. akzeptabel aus. Zu Beginn wurde ganz gut losgelegt und so konnte man sich in unseren Pausen Gehör verschaffen und gerade nach den Ausgleichstreffern einige Akzente setzen. Aufgrund des weiteren Spielverlaufs wurden aber keine Bäume ausgerissen und schlussendlich nach dem 5:2 abermals die Unterstützung der Mannschaft eingestellt. Ein Auftritt, der einem letzten Endes nicht wirklich im Gedächtnis bleiben wird, da gab es schon deutlich bessere Gastspiele hier bei uns. Aufgrund des Spielverlaufs aber auch irgendwie nachvollziehbar. Unterstützt wurden die Gelsenkirchener von ihren Freunden aus Enschede und Nürnberg, welche jeweils auch durch eine Zaunfahne präsent waren.
ERC Ingolstadt:
War es auch bis zu dem Zeitpunkt, als ca. sechs Doppeldeckerbusse der Ultras vom FC Schalke 04, welche auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Berlin waren, auf den gegenüberliegenden Autohof rollten. Unser Haufen inklusive der sieben Gefährte befand sich quasi auf dem Präsentierteller. Nach ein paar prüfenden Blicken kam dann recht schnell Bewegung in die Szenerie, sodass sich ein beachtlicher Mob von insgesamt ca. 100-150 Leute auf uns zubewegte, während wir im Eiltempo versuchten, unsere Leute irgendwie aus der Tanke und den WCs zu holen, um schnellstmöglich wegzukommen, was uns abgesehen von ein paar Dellen an den Fahrzeugen durch Fußtritte auch haarscharf gelingen sollte. Es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass man bei diesem Kräfteverhältnis definitiv und deutlich den Kürzeren gezogen hätte und das Schützen des Materials – und besonders der Zaunfahnen – hier oberste Priorität hatte. Ganz knappe Kiste. Im Nachgang stellte sich heraus, dass die Königsblauen uns wohl für Herthaner hielten, was aber letztlich auch keinen Unterschied macht.
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Weiter geht es mit unserer kleinen Reihe zum Thema “Schalke-Sammlungen”. Theo sammelt seit fast 50 Jahren alle möglichen Erinnerungsstücke rund um die Finalspiele unseres Vereins. Dabei haben es einige geschichtsträchtige Gegenstände in die Vitrine in seinem Wohnzimmer geschafft. Viel Spaß beim Lesen.
Schalker-Memorabilia Sammlung
Wer bist du, wie lange fährst du schon auf Schalke?
Theo: Mein Name ist Theo, ich fahre seit 1977 nach Gelsenkirchen, habe dementsprechend schon viel gesehen und arbeite nun seit einem Jahr ehrenamtlich als Volontär für den Verein. Ansonsten findet man mich auf meinem Dauerkartenplatz in der Nordkurve.
Was sammelst du denn genau?
Theo: Angefangen habe ich 1977 mit Eintrittskarten und Schalker Kreiseln. Dann ging es weiter, dass ich alles rund um das Endspiel 1958 gesammelt habe. Für dieses Spiel bin ich mal auf eine originale Kicker-Ausgabe vom Endspiel für kleines Geld gestoßen und habe dann eben so’n bisschen Blut geleckt. Seitdem sammle ich alles, was etwas mit der Historie unseres
Vereins zu tun hat.
Nach welchen Kriterien wählst du deine Gegenstände aus?
Theo: Eigentlich alles rund um die Endspiele. Besonders ab den 30er-Jahren bis 1958. Ein paar neuere Dinge habe ich auch. Der älteste Gegenstand ist eine Zeitung von 1934 “Die Glocke”. Das war eine Wehrmacht-Zeitung und der kleine Artikel über die Meisterschaft ist dementsprechend politisch instrumentalisiert. Andererseits habe ich aber auch in einem Jubiläumskreisel ein Foto von Urban gefunden, welches während der olympischen Spiele 1936 entstanden ist. Dort ist er zusammen mit Jessie Owens (mehrfacher Olympiasieger, unter anderem 100 Meter Sprint) zu sehen. Die Proteste der schwarzen Sprinter haben sicherlich alle vor Augen. Und dass sich einer der Schalker Starspieler zusammen mit ihm ablichten ließ, war in der Zeit leider noch bemerkenswert. Ich weiß nicht, ob das zusammenhängt, aber Urban war letztendlich einer der wenigen Schalker Nationalspieler, der permanent in den Kampfeinsatz musste.
Von 1958 habe ich relativ viel, mittlerweile mehrere Kreisel-Ausgaben und andere Zeitungen, eine Eintrittskarte und eine Sonderpostkarte. Es war damals üblich, dass man zu den Endspielen Sonderpostkarten gedruckt hat.
Mein Lieblingsstück ist aber eine Postkarte vom Endspiel 1938. Da hat Schalke gegen Hannover in Berlin gespielt, als klarer Favorit. Dort habe ich eine beschriebene Postkarte von einem Schalke-Fan, der vor Ort war und nach Hause geschrieben hat. Man liest aus dem Text einerseits seine Enttäuschung über das 3:3 und andererseits die Hoffnung, dass man sie beim Wiederholungsspiel „schon weghauen wird“. Das finde ich deswegen so interessant, da das fast 90 Jahre her ist und der gute Mann quasi genauso tickt wie wir heute.
Wo bekommst du diese Sachen her?
Theo: Die meisten tatsächlich über Ebay. Über Flohmärkte wird es immer seltener. Es gibt eine relativ große Community, in der alle auf der Suche sind, daher wird es immer schwieriger. Man muss Glück haben. Als ich beispielsweise die 58er Kicker Ausgabe erstanden habe, habe ich danach jede Menge Nachrichten von Sammlern bekommen, die mir die Ausgabe für viel Geld wieder abkaufen wollten. Ich habe 14 Euro gezahlt, geboten wurden mir am Ende bis zu 250 Euro. Aber das würde ich für kein Geld der Welt abgeben.
Ein weiteres Highlight ist eine Sondermedaille zum 50. Jubiläum. Zu diesem „Geburtstag“ hatte Schalke eine Medaille aus Kohle pressen lassen. Diese habe ich zusammen mit einem Sonderkreisel und einem Buch erstanden. Dort habe ich richtig Glück gehabt. Das Paket war für einen Preis angeboten worden, den ich nicht bereit war zu zahlen. Das sahen andere Sammler anscheinend ähnlich und der Anbieter hat die Gegenstände nicht verkauft bekommen. Das war ein Sammler, der Erinnerungsstücke von zwei verschiedenen Vereinen gesammelt hat. Der wurde von seiner Frau auf den Pott gesetzt, dass er sich von einer der beiden Sammlungen trennen sollte. Mit dem kam ich dann in Kontakt und er hatte in der Folge so einen Narren an mir gefressen, dass ich verschiedene Dinge für kleines Geld bekommen habe.
Stellst du deine Sammlung irgendwie zu Hause aus?
Theo: Ich habe einen Wohnzimmerschrank, da sind die ganzen Sachen ausgestellt. Unter anderem auch eine alte Grubenlampe, die immer angezündet wird, wenn Schalke auswärts spielt und ich nicht zum Spiel kann.
Hast du auch etwas aus der neueren Zeit, beispielsweise vom UEFA-Cup-Sieg?
Theo: Ich habe zu meinem Ruhestand von meinen damaligen Kollegen eine Siegermedaille bekommen. Das ist allerdings kein Original der Spieler. Der Verein bekommt von der UEFA 35 Stück für die Mannschaft, kann im Nachhinein aber noch Summe x bei der UEFA pressen lassen. Aus diesem Pott habe ich eine bekommen. Ein unglaubliches Geschenk natürlich.
Ansonsten habe ich hier und da noch Zeitungsartikel und Eintrittskarten von den ersten Aufstiegen aus den Achtziger- und Neunziger-Jahren. Aus der Saison mit dem UEFA-Cup-Sieg habe ich natürlich noch jede Menge Erinnerungsstücke von den ganzen Fahrten, von denen ich alle mitgemacht habe.
Aber es müssen auch gar nicht diese ganz krassen Dinge sein, die mir am Herzen liegen. Von meinem absoluten Lieblingsspieler (bis heute), Klaus Täuber, habe ich eine Autogrammkarte. Diese ist nicht viel wert, schwer zu bekommen war sie auch nicht, aber persönlich bedeutet sie mir viel. Da waren meine Autogrammkarten von Berni Klodt schon etwas schwieriger zu bekommen.
Was fehlt dir denn noch in deiner Sammlung?
Theo: Also klar, einen Meisterring hätte ich natürlich gerne (lacht). Als ich den Torwart von 58, Orzessek, zufällig im Urlaub kennengelernt habe, hatte ich zumindest kurz ein kleines bisschen das Gefühl, nah dran zu sein. (lacht).
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Erfurt: Die Erfordia Ultras kritisieren auf ihrer Homepage in einer Stellungnahme den mutmaßlichen Einsatz verdeckter Ermittler durch die Polizei im Umfeld des Thüringenderbys zwischen FC Rot-Weiß Erfurt und FC Carl Zeiss Jena. Anlass ist der bekannt gewordene Kauf von Fanutensilien in den Fanshops beider Vereine durch Polizeibeamte. Die Gruppe vermutet, dass sich Ermittler mithilfe dieser Kleidung unerkannt Zugang zu den Kurven verschaffen wollen, um Fans zu überwachen und Informationen zu sammeln. Die ohnehin schon starke Überwachung an Spieltagen, wie zum Beispiel massive Polizeipräsenz, Kameraüberwachung und den Einsatz szenekundiger Beamter, wird stark kritisiert. Die Vermutung auf verdeckte Ermittlungen ist als weiterer Eingriff in die Fankultur zu werten. In ihrer Erklärung stellen sie kritische Fragen zum Vorgehen der Polizei, etwa ob Vereine über solche Maßnahmen informiert werden und welche Straftaten den Einsatz rechtfertigen sollen. Abschließend fordern die Erfordia Ultras erhöhte Wachsamkeit in den Kurven, appellieren an den Verzicht auf Handyaufnahmen und warnen vor Spitzeln und Beobachtern. Sie betonen ihre Ablehnung gegenüber polizeilicher Überwachung und rufen zur Solidarität unter den Fans auf.
Wien: In Wien fand das 344. Wiener Derby erstmals ohne Gästefans statt. Nach einigen Vorkommnissen beim vorherigen Derby hatten beide Vereine beschlossen, vier Derbys ohne Auswärtsfans auszutragen. Die Anhänger von Austria Wien protestierten mit umgedrehten Zaunfahnen und einem Spruchband worauf „Heut‘ ist kein echtes Derby:“ stand und mit „Rivalität“, „Pyrotechnik“, „kreativem Kampf“, „aufgeheizter Stimmung” und „Gegnern auf den Rängen“ auf weiteren Spruchbändern ergänzt wurde.
Köln:
Vor dem rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf kam es zu erheblichen Problemen zwischen Polizei und dem anreisenden Gästehaufen. Rund 500 Düsseldorfer wurden von der Polizei gestoppt, eingekesselt und im gleichen Zug auch ihre Personalien überprüft. Der geplante Corteo der Gäste zum Stadion wurde von der Staatsmacht im Anschluss untersagt. Die „Fanhilfe Fortuna“ kritisierte die Maßnahme als unverhältnismäßig und beklagte die mangelnde Versorgung der Fans. Letztlich mussten die Fortuna-Anhänger die Heimreise antreten und verpassten das Spiel.