Fragebogen Holger Brauner

Bitte stelle dich kurz vor. Welche Aufgaben hattest du in den vergangenen zwei Jahren im Aufsichtsrat?

Mein Name ist Holger Brauner, ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Töchter. Ich wohne mit meiner Familie in meiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Im neu strukturierten Aufsichtsrat haben wir themenbezogene Ausschüsse gebildet, um die verschiedenen Aufgabenstellungen effizient bearbeiten zu können. Ich habe dabei u.a. meine beruflichen Kompetenzen als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in den Finanzausschuss eingebracht. Als Sprecher des Finanzausschusses bin ich Hauptansprechpartner unserer Finanzvorständin bezüglich Liquiditätsthemen sowie anderen Fragestellungen zu wirtschaftlichen Belangen. Als Mitglied des Miteinanderausschusses habe ich mich ebenfalls um die Thematiken rund um „Fans, Mitglieder und soziale Verantwortung“ gekümmert.

Vor zwei Jahren habe ich mich um ein Mandat im Aufsichtsrat beworben, da ich mir ernsthaft Sorgen um unseren Verein gemacht habe. Ich wollte mithelfen, den Verein wieder sportlich erfolgreich zu machen, strategisch neu auszurichten und Menschen wieder für Schalke zu begeistern. Ich denke, wir haben in den letzten zwei Jahren einiges davon umgesetzt, wir sind jetzt auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Ich möchte weiterhin daran mitarbeiten, den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen. Dazu würde ich gerne sowohl meine beruflichen Kompetenzen als auch meine persönlichen Erfahrungen aus den Tätigkeiten im Aufsichtsrat einbringen. Meine Kenntnisse über die Strukturen, Prozesse sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Vereins sind dabei ebenso hilfreich, wie meine persönlichen Kontakte und das aufgebaute Vertrauensverhältnis zu den handelnden Personen.

Wie definierst du die Aufgaben des Aufsichtsrats? Wie sieht eine gute Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand aus?

Die Aufgaben von Vorstand und Aufsichtsrat sind klar in unserer Satzung definiert. Der Aufsichtsrat ist das Kontrollorgan für den operativ tätigen Vorstand. Dabei legt der Aufsichtsrat zusammen mit dem Vorstand die entsprechenden Ziele und Strategien fest. Dem Vorstand obliegt die Führung der operativen Geschäfte des Vereins. Diese strikte Funktionstrennung ist Grundvoraussetzung für eine effektive Vereinsführung. Hervorzuheben ist dabei noch, dass der Aufsichtsrat den Vorstand nicht nur hinsichtlich der vereinbarten Zielerreichung zu überwachen hat, sondern auch, ob der Verein entsprechend unserer Satzung und des Leitbilds geführt wird. Darüber hinaus sehe ich die Aufgabe des Aufsichtsrats darin, dem Vorstand beratend zur Seite zu stehen. Für eine gute Zusammenarbeit ist es dabei entscheidend, dass auch bei einer kritischen Grundhaltung ein Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten besteht. Es muss eine offene und ehrliche Kommunikation gepflegt werden, dazu gehört auch eine im Verein gelebte „Fehlerkultur“.

Welche konkreten Ziele hast du, wenn du wiedergewählt wirst? Welche großen Herausforderungen siehst du in den kommenden Jahren?

Es geht um die Ziele des Vereins und wie diese erreicht werden können, also sportlicher Erfolg, wirtschaftliche Stabilität sowie Übernahme sozialer Verantwortung. Daran haben wir im Verein in den letzten beiden Jahren strategisch gearbeitet. Eine große Herausforderung wird sein, den gemeinsamen Weg auch konsequent zu gehen. Es werden sicherlich auch Korrekturen an den Zielsetzungen, Strategien und Maßnahmen notwendig werden, aber wir dürfen nicht bei kleinen Problemstellungen direkt das große Ganze in Frage stellen.

Die Bewertung unserer Arbeit würde ich gerne den Mitgliedern überlassen, es ist schwierig, seine eigene Arbeit zu bewerten. Wenn ich aber persönlich zurückblicke, bin ich der Meinung, dass wir alle gemeinsam als Verein einiges geschafft und zum Positiven verändert haben. Sicherlich haben wir dabei nicht alles richtig gemacht, überhaupt keine Frage, aber man kann auch klar sagen: Wir haben vieles angepackt, geändert und auch verbessert! Darauf können wir als Verein gemeinsam stolz sein. Wir sind als Schalke wieder eine Einheit, unsere Außendarstellung hat sich deutlich verbessert. Man redet wieder fair auf Augenhöhe miteinander und versucht, Probleme gemeinsam zu lösen. Sportlich kann das klare Ziel nur die Rückkehr in die 1. Bundesliga sein. Auch durch Fokussierung auf die Knappenschmiede sollte der Kaderwert permanent gesteigert werden, um uns mittelfristig wieder im oberen Tabellendrittel fest zu etablieren. Wirtschaftlich muss klar das Ziel sein, aus eigener Kraft die Verbindlichkeiten signifikant zu senken, um wieder finanziell mehr Optionen zu bekommen. 

Wie beurteilst du die aktuelle Situation und Entwicklung im Verein?

Sportlich kann man nach dem Abstieg nicht zufrieden sein. Noch überwiegt die Enttäuschung trotz der sportlichen Steigerung in der Rückrunde. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir mit unserem Trainerteam und der sportlichen Leitung den Schwung aus der Rückrunde mit in die 2. Liga nehmen und sportlich erfolgreich in die neue Saison starten werden; auch finanziell sind wir wettbewerbsfähig. Insbesondere auf das „Miteinander“ im Verein bin ich aktuell sehr stolz. Wir sind auch neben dem Platz ein Team. Der Aufsichtsrat arbeitet eng und vertrauensvoll mit dem Vorstand und unseren Mitarbeitenden zusammen. Alle arbeiten zusammen, um den Verein wieder nach vorne zu bringen! Unser Verein ist wieder demokratischer geworden. Meiner Einschätzung nach haben wir jetzt die nötige Ruhe und Kompetenz im Verein, um auch zukünftig in allen Belangen erfolgreich zu sein.

Wie bewertest du die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Anzahl der Personen, Kooptationsmöglichkeiten etc.)?

Mit der aktuellen Zusammensetzung unseres Aufsichtsrates bin ich sehr zufrieden. Die Aufsichtsratsmitglieder haben unterschiedlichste Kompetenzen und Sichtweisen, die proaktiv in die Gremiumsarbeit eingebracht werden. Meiner Einschätzung nach funktioniert der AR als ein Team, alle haben das gemeinsame Ziel, unseren Verein nach vorne zu bringen. Die Anzahl der Personen im AR erachte ich als angemessen, so können die Tätigkeiten in den Ausschüssen zeitnah und kompetent angegangen werden. Sehr positiv sehe ich auch die Kooptionsmöglichkeiten, um  sportliche und gesellschaftspolitische Themen bestmöglich abzudecken.

Wie stehst du zur Rechtsform des eingetragenen Vereins beim FC Schalke 04?

Ich bin der festen Überzeugung, dass der e.V. für den FC Schalke 04 die richtige Rechtsform ist. Insbesondere als e.V. haben wir alle Möglichkeiten, unsere sportlichen und wirtschaftlichen Ziele selbstbestimmt zu erreichen und dabei unserer sozialen Verantwortung für die Menschen in unserer Region und Stadt nachzukommen.


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