Mit diesem Spruchband äußerten wir am vergangenen Sonntag unser Unverständnis über verschiedenste Werbemaßnahmen in der Arena. In der aktuellen Vereinssituation mag es derzeit weitaus gravierendere Themen geben, als Menschen, die sich für einen Würstchenhersteller zum Affen machen oder Stadionbesucher, die vollkommen sinnfrei auf luftgefüllte Plastikstangen einschlagen, dennoch gilt es solche Einlagen kritisch zu hinterfragen und aus UGE-Sicht auf diese Entwicklung hinzuweisen.
Für uns war es schön zu sehen, dass wir mit dem Unverständnis über 33.000 verteilte Lärminstrumente alles andere als alleine dastehen. Von den gesponsorten Krachmachern fanden kaum welche den Weg auf die Ränge, gut so! Eingriffe in die Support- und Fankultur lehnen wir als Ultras strikt ab. Wir gestalten unser Territorium selber, dafür brauchen wir keine Marketingstrategen, die leider immer häufiger versuchen mit Utensilien dieser Art die Fankultur zurückzudrängen und dem Zuschauer den Stadionbesuch als ein ultimatives Event zu verkaufen. Nicht mit uns! Sensibilisiert das Umfeld, klärt den Nachbar im Stadion darüber auf und lasst die Verteiler besser direkt mit dem unsinnigen Zeug stehen, der Werbekrempel kann ruhig in deren Lagern verstauben.
Ebenso möchten wir dazu anregen darüber nachzudenken, inwieweit Fanparks, Werbegeschenke, Gewinnspiele und sonstige Marketingaktionen zur aktuellen Lage auf Schalke beitragen. Wenn der Stadionbesucher außerhalb des Fußballplatzes umgarnt und der Arenabesuch als einmaliges Familienspektakel verkauft wird, ist es für jene Mitglieder der konsumorientierten Spaßgesellschaft nicht umso unbefriedigender, wenn sich die Darbietungen auf dem Platz nicht von Woche zu Woche mit neuen Superlativen übertrumpfen?
Um jene Besuchergruppen wenigstens in der Halbzeitpause zu unterhalten, hat man sich mit Beginn des Arenazeitalters eine neue Unterhaltungsform ausgedacht, die Fanbox. Wahlweise treten dort Menschen im vollen Alkoholrausch auf, aber auch nüchterne Personen, die über keinerlei Schamgefühl verfügen, kommen zu Wort. Zudem müssen auch gerne „süße“ Kinder herhalten, um das weibliche Publikum zu begeistern. In erster Linie sorgen die Beiträge, welche in der Halbzeit über den Videowürfel flimmern, für die Belustigung der Gästefans, während unsereins sich fremdschämt. Anstatt sich dem Motto „Maximale Peinlichkeit für maximale Aufmerksamkeit“ herzugeben, wäre es wünschenswert, wenn die Protagonisten dieser Werbeform ihre Energie lieber in die Unterstützung der Mannschaft fließen lassen würden, anstatt mit peinlichen Auftritten einem Sponsor eine Bühne zu geben.